Männer in Frauenberufen haben oft das Problem, milde belächelt zu werden. Denkt nur mal an Kosmetiker, Flugbegleiter oder Bäckereifachverkäufer. Bei Geralt von Riva dürfte dagegen niemand auf die Idee kommen, milde zu lächeln. Auch wenn der Hauptdarsteller des Rollenspiels The Witcher 2: Assassins of Kingseinen Frauenberuf hat – nämlich Hexer.
Aber er ist eben keine schrumpelige alte Kräuterfrau, die man vielleicht mit diesem Wort verbindet. Eher das genaue Gegenteil; großgewachsen und muskulös. Wir waren als einziges deutsches Magazin beim polnischen Entwickler CD Projekt in Warschau, konnten selbst Hand an das Abenteuer des Hexers legen und mit Executive Producer John Mamais plaudern.
Weißer Riese
Doch worum geht es beim Witcher überhaupt? Grundsätzlich basiert das Spiel auf den Romanen »Der Hexer Geralt« des polnischen Schriftstellers Andrzej Sapkowski. Geralt von Riva – wie die Hauptfigur in Buch und Spiel vollständig heißt - genoss schon in jungen Jahren eine umfassende Ausbildung zum Hexer und wurde auf der Burg Kaer Morhen in Disziplinen wie Schwertkampf, Zauberei oder Alchemie unterrichtet.
Die grausame Unterweisung und die Einnahme von giftigen Tränken hinterließen jedoch deutliche Spuren auf seinem Körper: Geralts Gesicht ist vernarbt, seine Haut fahl und sein Haar so weiß wie das eines uralten Mannes. Der komplette Stoffwechsel und genetische Code von Geralt mutierten, er bekam besondere Kräfte. Seitdem zieht er als professioneller Monsterjäger durch ein nicht näher benanntes Fantasy-Land und erledigt Aufträge für dessen Einwohner.
Im Jahr 1271 ist das Land von Kriegen und Konflikten zerpflügt, als Geralt König Foltest von Temeriel beim Sturm auf die Festung La Valette unterstützt. Doch während dieses Unterfangens wird das gekrönte Haupt buchstäblich einen Kopf kürzer gemacht. Der mysteriöse (und titelgebende) Mörder kann fliehen. Geralt wird fälschlicherweise selbst beschuldigt und macht sich auf die Suche nach dem wahren Killer; das Abenteuer kann beginnen.
In die Katakomben
The Witcher 2 ist ein klassisches Rollenspiel. Ihr begleitet Geralt in der Third-Person-Perspektive durch die Umgebungen, löst Rätsel, kämpft und erledigt auf der Jagd nach dem Königsmörder abwechslungsreiche Aufgaben. In der Theorie schön und gut, doch wie das alles genau funktioniert, können wir in Polen selbst ausprobieren. Wir schnappen uns das Xbox-360-Pad und springen direkt in die erste Quest.
Die führt uns als Geralt direkt in die mittelalterliche Elfenstadt Loc Muinne. Über den geschäftigen Marktplatz nähern wir uns einer Gruppe von Personen, bei der wir uns unseren Auftrag abholen sollen. Wir sprechen eine Blondine mit Namen Cynthia an, das Dialogsystem des Spiels gibt dabei oft mehrere Varianten vor. Zum Beispiel können wir jemanden aggressiv befragen oder eine sanftere Form wählen, je nach Charakter des Gesprächspartners wird der uns also weiterhelfen oder nicht.
Die Schönheit verrät, dass wir eine Expedition beschützen sollen, die in den Katakomben unter Loc Muinne nach Geheimnissen forschen will. Klingt ziemlich abenteuerlich – also los. Ganz in der Nähe sollen wir den Trupp am Fuße eines Turms treffen. Der ist auch schnell und komfortabel erreicht: Das jeweilige Ziel einer Quest wird bei The Witcher 2 praktischerweise auf dem Bildschirm angezeigt.
Am Turm angekommen, steigen wir eine düstere Wendeltreppe hinab und treffen in den Abwasserkanälen der Stadt auf die Expedition. Die will natürlich dorthin, wo es am gefährlichsten ist – direkt in die dunklen Katakomben. Und was da für Gefahren lauern, erfahren wir schon sehr bald, als sich im nächsten Gang ein paar Ghoule aus dem Boden schälen.
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