Kalter Stahl trifft auf warmes Fleisch, ein Schnitt rechts, ein Schnitt links, am Oberkörper ansetzen -- ritsch, ratsch, schon fällt der amerikanische Söldner in seine Einzelteile zusammen. Große Fleischbrocken brechen aus dem Körper, Arme lösen sich, der Kopf des Opfers dreht in der Luft noch ein paar Pirouetten.
Metal Gear Rising: Revengeanceist ein verdammt harter Schnitt in der glorreichen Metal Gear Solid-Reihe. Dieses Mal wird alles anders: Nicht Hideo Kojima ist der Kopf hinter dem Spiel, sondern Atsushi Inaba. Nicht die großen Geschichtenerzähler und Stealth-Meister von Kojima Productions entwickeln, sondern Platinum Games, die vor Allem für vollkommen absurde Over-the-Top-Action wie Bayonetta berühmt sind.
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Nicht nur fehlt bewusst das »Solid« im Titel, sondern so ziemlich alles, was die Reihe groß gemacht hat: Der taktische Ansatz, das Gefühl fürs Kampfgebiet, ohne das wir früher schneller hops gegangen sind als Otacon »Snaaake« schreien konnte. Der Camo-Suit, mit dem wir eins wurden mit unserer Umwelt, der sich anpasste an satte Wiesen, den dichten Dschungel oder graue Häuserwände.
Alles passé, zumindest vorerst. Denn Metal Gear Solid 5kommt, das hat Hideo Kojima auf einer Pressekonferenz in Los Angeles recht eindeutig bestätigt: »Wem in Rising etwas fehlt und wer sich nach dem alten Metal-Gear-Spielgefühl sehnt, der muss nur ein bisschen warten.« Puh! Aufatmen, zurücklehnen. Geben wir Metal Gear Rising: Revengeance eine Chance.
Raiden, ein Cyborg
Metal Gear Rising: Revengeance spielt 10 Jahre nach Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots. Die Patrioten wurden zwar von Snake vernichtend geschlagen, doch private Militärkonzerne, die PMSCs (Private Military and Security Companies) schlagen weiterhin die großen Schlachten für die Regierungen dieser Welt und stellen Bodyguard-Einheiten für Politiker und Wirtschaftsbosse.
Chef und Ausbilder der Söldnerarmeen ist Raiden höchstpersönlich. War er in Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty(demnächst aufgebohrt erhältlich in der Metal Gear Solid HD Collection) noch der naive Draufgänger der Eliteeinheit Foxhound, ist er mittlerweile zu einem Cyborg mutiert. Die Kamera fängt den fein polierten Stahl ein, der seinen ganzen Körper umgibt. Seine Sprunggelenke sind stärker, aus dem Stand springt er mühelos 10 Meter in die Höhe. Seine Muskulatur wurde mit Nanoimplantaten aufgemotzt, er hat jetzt die Kraft, nur mit seinem Elektro-Katana einen Panzer in zwei Hälften zu schneiden.
Außerdem wurde sein linkes Auge durch einen Infrarot-Scanner ersetzt, der Feinde auch hinter Wänden oder im Dunkeln sichtbar macht. Raiden ist schnell wie ein Kampfjet, katapultiert sich an Wänden hoch, rennt schräg an Gebäuden entlang, stößt sich ab und sticht seine Klinge durch einen Gunner, der gerade sein MG auf ihn richten wollte. Die Soldaten sind kein Problem, im Dutzend schnetzelt sie die Kampfmaschine mit dem weißen Haar zu Gulasch.
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