Mass Effect 3: Aus der Asche - Erster Story-DLC im Test

Zeitgleich mit dem Erscheinen von Mass Effect 3 veröffentlichte Bioware den ersten Story-DLC Aus der Asche. Die Mini-Erweiterung ist ein zweischneidiges Schwert.

Heiße Diskussionen hat er ausgelöst, der erste Story-DLC Aus der Asche zum Action-Rollenspiel Mass Effect 3. Zum einen weil Bioware die Mini-Erweiterung am Erscheinungstag des Hauptprogramms veröffentlicht hat. Zum anderen weil Fans befürchten, dass sie für einen (Gerüchten zufolge) elementaren Handlungsbaustein extra zur Kasse gebeten werden. Wir haben Aus der Asche durchgespielt und bringen Licht in diese prekäre Diskussion.

Aus der Asche kostet 800 Bioware-Punkte bzw. Microsoft-Points (entspricht knapp 7 Euro) und schickt Shepard und sein Team auf den Planeten Eden Prime, den Serienfans bereits aus dem Auftakt des ersten Mass Effectkennen.

In Rückblicken erfahren wir spannende Infos über die Protheaner. In Rückblicken erfahren wir spannende Infos über die Protheaner.

Hier soll sich ein eingefrorener Protheaner befinden, der letzte Überlebende jener Rasse, die die Reaper vor 50.000 Jahren bekämpften. Doch der im Kälteschlaf schlummernde Bursche hat auch das Interesse der Geheimorganisation Cerberus geweckt, die nun alles daran setzt, das wertvolle Gut zu bergen. Um das zu verhindern, kämpfen wir uns durch eine verlassene Siedlung und sammeln Hinweise, um den Protheaner-Sarkophag zu öffnen.

»Aus der Asche« schickt uns nach Eden Prime und auf die Suche nach einem Protheaner. »Aus der Asche« schickt uns nach Eden Prime und auf die Suche nach einem Protheaner.

Das hübsch gestaltete Gebiet fällt zwar recht klein aus, ist für Mass Effect-Verhältnisse aber sehr offen und bietet jede Menge Möglichkeiten für Hinterhalte. Die zahlreichen Ballereien fallen trotzdem recht unspektakulär aus. Wir müssen lediglich ein paar Dutzend Cerberus-Schergen zurückschlagen und am Ende gegen einen bereits aus dem Hauptspiel bekannten Atlas-Mech antreten.

Die Besonderheit von Aus der Asche ist seine Handlung. So erfahren wir durch klasse geschnittene Rückblicke, wie die letzte Schlacht gegen die Reaper ausging und welche Pläne die Protheaner für die Zukunft hatten.

Außerdem erhalten wir mit dem am Ende des DLC aufgetauten Protheaner Javik einen ebenso praktischen wie vielschichtigen KI-Begleiter. Wie er nach 50.000 Jahren Kälteschlaf auf die Welt und seine Bewohner reagiert, wie er mit Shepard umgeht und den aktuellen Kampf gegen die Reaper beurteilt, verleiht Mass Effect 3 eine ungemein spannende erzählerische Komponente. Fans der Serie, die jeden Aspekt des komplexen Universums ergründen wollen, kommen um Aus der Asche also nicht herum, müssen sich aber darüber im Klaren sein, dass der 7-Euro-DLC gerade mal 20 Minuten Spielzeit bietet.

Mass Effect 3 - Screenshots zum DLC »Aus der Asche« ansehen

Besitzer der N7-Collector's-Edition erhalten den DLC übrigens gratis. Das ist insofern heikel, als dass Aus der Asche tatsächlich einen Handlungsbaustein enthält, der nicht nur für Mass Effect 3 von elementarer Bedeutung ist, sondern für die komplette Serie. Zwar findet Mass Effect 3 auch ohne die Mini-Erweiterung ein in sich schlüssiges Ende. Die Protheaner, deren Geschichte und vor allem deren Zukunft hätten aber von vorneherein ins Spiel gehört und nicht erst durch einen (kostenpflichtigen) DLC nachgereicht werden dürfen.

Daniel Matschijewsky: Selten habe ich mich so über einen DLC geärgert. Ja, Aus der Asche erzählt eine klasse Geschichte. Und ja, mit Javik bekomme ich den wohl interessantesten KI-Begleiter der ganzen Mass-Effect-Reihe. Doch genau da liegt der Hund begraben: Ich muss Geld ausgeben, um einen elementaren Teil der Story zu erhalten. All die Infos und Hintergründe rund um die Protheaner und wie sie gegen die Reaper kämpften, sind so eng mit dem Universum verknüpft, dass es geradezu frech ist, dies in einer (kostenpflichtigen) Mini-Erweiterung abzuhandeln. Bioware, so sollte man nicht mit seinem Spiel umgehen!

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