Da sitzen wir nun im BioWare-Hauptquartier und spielen eine Runde Mass Effect 3-- aber der von uns gesteuerte Charakter ist nicht etwa Commander Shepard, sondern ein schwergewichtiger Kroganer-Krieger. Aber keine Sorge, Shepard wurde nicht etwa in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, sondern ist auch beim Finale »seiner« Trilogie der Mittelpunkt der Einzelspieler-Story. Aber nach vielen Anläufen, Fehlversuchen und Neustarts will Bioware das Thema »Multiplayer für Mass Effect« endlich hinkriegen – und es sieht gut aus für dieses Vorhaben: Bis zu vier Spieler treten kooperativ in Missionen an, die mit der Hauptstory verknüpft und zugleich optional sind. Sie können spezielle Multiplayer-Charaktere erschaffen und ausstatten, um in eigens dafür gebauten Team-Missionen anzutreten. So kommen Mass-Effect-Fans endlich dazu, auch mal nicht-menschliche Charaktere des Science Fiction-Universums direkt zu steuern.
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Die Geschichte: mit Shepards Abenteuer verknüpft
Das wird im so genannten Galaxy at War möglich sein. Die Story handelt von der Invasion der Reaper -- mächtiger Maschinenwesen in Raumschiff-Form -- die zuverlässig alle paar Jahrtausende die Galaxis heimsuchen, um organisches Leben zu »ernten«.
Im Laufe des Einzelspieler-Abenteuers besuchen wir mit Commander Shepard diverse Brennpunkte und schmieden Bündnisse mit diversen Völkern, um im großen Finale gemeinsam gegen den übermächtigen Feind zurück zu schlagen. Doch was passiert, wenn Shepard und seine Begleiter zum nächsten Heldenbeistand-bedürftigen Planeten weiterziehen? Wer verteidigt strategisch wichtige Positionen gegen die nächste Angriffswelle der Reaper-Hilfsvölker und anderer feindlicher Organisationen? Allianz-Admiral Hacket entsendet Einsatzkommandos an unterschiedlichste Schauplätze, die Shepard vorher in der Hauptstory besucht hat. Und da haben wir auch schon den kooperativen Multiplayer-Modus: Zwei bis vier Spieler erfüllen gemeinsam Missionsziele, um ihre Team-Charaktere allmählich aufzurüsten.
Wohlgemerkt: Die Abenteuer von Shepard und seiner Truppe sind von diesem optionalen Bonus-Spielmodus sauber getrennt. Deshalb legen wir für den Mehrspieler-Betrieb neue Charaktere an.
Zur Wahl stehen die sechs üblichen Mass-Effect-Klassen und allerlei Völker. So sind wir nicht auf Menschen beschränkt, sondern können zum Beispiel auch mit Drell, Asari oder Kroganern an den Spezialeinsätzen teilnehmen. Derzeit plant Bioware, pro Klasse zunächst vier bis sechs Charakter-Kits anzubieten, deren Spielfiguren sich durch Rasse, Aussehen und Startfähigkeiten voneinander unterscheiden. Weitere Kits könnten später als Zusatz-Downloads nachgereicht werden.
Das Spielgefühl: Mehr Action- als Rollenspiel
Wir sehen viele vertraute Völker, Klassen und Charakter-Skills, doch das Spielgefühl im Koop-Modus unterscheidet sich stark von der Einzelspieler-Story.
Im Multiplayer-Part können wir weder Waffen- noch Fähigkeiten-Ringmenü aufrufen, denn das würde das Spielgeschehen anhalten -- bei einer Partie mit vier Spielern wäre die Pausen-Häufigkeit eher nervig. Deshalb müssen wir uns im Multiplayer-Einsatz auf zwei Waffen und drei aktive Skills beschränken. Wenn wir die Nachlade-Taste gedrückt halten, tauschen wir die Waffe. Die drei Fähigkeiten lösen wir direkt ohne Menü-Umwege aus, bei der von uns gespielten Xbox-360-Version mit »Y«-Knopf sowie linkem und rechtem Bumper. Charaktere können zusätzliche passive Skills haben, die nicht extra aktiviert werden müssen (zum Beispiel »Zähigkeit« für extra Lebenspunkte oder »Fitness« zur Stärkung des Nahkampfschadens). Für die PC-Version wünschen wir uns allerdings ein paar mehr Hotkeys -- schließlich hat eine Tastatur mehr Tasten als ein Gamepad.
Und wie spielt es sich nun? Im Multiplayer-Modus wirkt Mass Effect 3 mehr wie ein taktischer Third-Person-Shooter als ein Action-Rollenspiel, da die Befehlsgewalt über brave KI-Kämpfer durch die Unberechenbarkeit menschlicher Mitspieler ersetzt wird.
Ohne Pause geht es einfach straffer und action-lastiger zur Sache als in der Einzelspieler-Kampagne. Das bedeutet aber auch, dass in Multiplayer-Partien auf Atmosphäre-fördernde Dialoge fehlen. Die Koop-Einsätze sind in sich abgeschlossene Action-Spritztouren ohne übergreifende Handlungsereignisse.
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