Es herrscht wunderschönes Wetter im beschaulichen, englischen Warwickshire. Vor den Toren des jungen Entwicklerstudios Playground Games spiegelt sich die Sonne im Lack schicker Rennboliden von Ferrari, McLaren und anderer Luxusmarken. Wer würde angesichts dieses Anblicks annehmen, dass unser Besuch etwas anderem gelten würde, als einem Rennspiel?
Dan Greenawalt (Kopf der Forza-Macher Turn 10) und Ralph Fulton (Designchef bei Playground) fackeln nicht lange und hauen uns die wichtigsten Eckpunkte zum Forza-Spin-Off um die Lauscher: »Forza Horizonist ein Action-Rennspiel mit einer Open-World-Umgebung, aber mit sehr realistischem Fahrverhalten.« Die Parade-Rennsimulation als Action-Rennspiel? Kann das funktionieren? Die nächsten paar Stunden überzeugt uns Playground: Es kann.
Die wilde Party der Autonarren
Die Grundidee von Forza Horizon ist das titelgebende Horizon-Festival im US-Bundesstaat Colorado. Diese Riesenfete ist eine Mischung aus Party, Rummelplatz und Autoshow - kurz: ein schillerndes Mekka für Autoliebhaber. Im Rahmen dieser Megasause absolvieren wir Rennen, spezielle Herausforderungen und auch kleine PR-Events diverser Autohersteller. Direkt am Festivalgelände fahren wir zum Autohändler, zu Tuning-Werkstätten oder zum Lackieren. Drei Radiostationen liefern die passende Musik: Dubstep, Drum ‘n Bass, Indierock und Metal. Eben alles, was gerade so hip ist.
Playground hat rund ums Festival eine riesige, frei befahrbare Landschaft aus Teilen des echten Colorado nachgebaut. Kurvenreiche Straßen schlängeln sich durch imposante Canyons, und auf Schotterwegen brausen KI-Sportwagen durch dichte Wälder. Es gibt die typisch amerikanischen Geraden durch weite Ebenen ebenso, wie Bergstraßen mit verschneiten Gipfeln. Die detaillierte Weitsicht sorgt dabei für tolle Panoramablicke. So können wir in der Ferne das Riesenrad, die Lasershow und sogar ein Live-Konzert des Festivals erkennen. Und genau dort rasen wir in der weltweit ersten Anspiel-Session hin.
Über Stock und Stein, auch querfeldein
Unsere Spielfigur hängt gerade mit anderen Fahrern vor einem Diner ab, als plötzlich eine Meldung im Radio läuft: Wer möglichst schnell am Festivalgelände eintrudelt, bekommt einen Startplatz für die Horizon-Rennen. Wir schwingen uns hinters Steuer einer brandneuen STR Viper (erst kürzlich auf der New Yorker Autoshow enthüllt), treten das Gaspedal durch und werden prompt vom fetzigen Drumherum erschlagen. Aus Seitenstraßen schießt links und rechts die Konkurrenz heran. Wir schlängeln uns durch den Gegenverkehr, driften um Kurven und hauen bei Rempeleien ein paar Beulen in die Viper.
Die Hatz geht über eine gewundene Bergstraße in das zentrale Tal des Horizon-Colorado. Links braust eine Propellermaschine über einen malerischen See, wir wirbeln Laub und Schmutz über die Straße und werden sogar von einer Radarfalle geknipst. In einer engen Kurve schlittern wir kurz von der Strecke und durchschlagen einen kleinen Lattenzaun. Die Bretter wirbeln durch die Luft, und wir bremsen unsanft in der Leitplanke. Aber kein Problem: Dank der bekannten Forza-Rückspulfunktion drehen wir die Zeit bis vor unseren Fahrfehler zurück und nehmen die Kurve mit mehr Gefühl.
Bevor Serien-Veteranen nun die Nase rümpfen: Forza Horizon ist zwar auf actionreiche Rennen ausgelegt, trotzdem werkelt im Hintergrund aber die realistische Fahrphysik aus Forza Motorsport 4, zusätzlich optimiert für Offroad. Schließlich planen die Entwickler 65 verschiedene Arten von Untergrund (etwa Matsch, Gras, Schotter und Asphalt). Minimale Anpassungen stechen uns schnell ins Auge. Der Bremsweg ist zum Beispiel etwas kürzer. Doch Gewicht, Fliehkräfte und Fahrverhalten fühlen sich »richtig« an. Wie in Forza 4 dürfen wir zahlreiche Fahrhilfen (Schaltung, Traktionskontrollen, Ideallinie) an- und ausschalten.
Das Schadensmodell ist Forza-typisch reduziert. Auch ein Frontalcrash mit einem VW Beetle zerlegt unsere Viper nicht in ihre Einzelteile. Auf dem Weg zum Festival staunen wir über die grandiose Lichtkulisse: Forza Horizon hat einen dynamischen Tag- und Nachtzyklus. Langsam senkt sich die Sonne auf den Horizont, und die Umgebung wird in ein weiches Abendrot getaucht. Als wir schließlich über die Ziellinie schießen, wird es finster, die Scheinwerfer der Sportkarren gehen an, und die Lasershow des Festivals erhellt den sternenklaren Nachthimmel.
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