Friss das! Ein paar hundert Meter vor der Ziellinie eckt einer der Kontrahenten von hinten an uns an. Mit aller Macht stemmt sich der Widersacher gegen unseren aufgemotzten Buggy. Ein kläglicher Versuch, so kurz vor Schluss noch was zu reißen. Wir gehen ein wenig vom Gas, sodass der übermotivierte Gegner an uns vorbeizieht. Gänzlich unvorbereitet, wie sich herausstellt: Ohne rechtzeitig einlenken zu können schrammt der Widersacher an uns vorbei, mitten rein ins Kiesbett. Der Sand, der den Fahrern auf der gesamten Strecke das Leben schwer macht, wirbelt durch die Luft und folgt der Karre Richtung Leitplanke. Beim Aufprall fliegen uns Einzelteile des Buggys aus der Staubwolke entgegen. Tja, Übermut kommt vor dem Fall, wie man so schön sagt. Wir fahren inzwischen wieder mit Vollgas und düsen Richtung verdientem Sieg.
Was in der DiRT-Serie bislang tabu war, gehört im Spin-Off DiRT Showdownausdrücklich zum guten Ton: Hier wird geschoben, geschubst und gecrasht was das Zeug hält. Gleichzeitig zählen aber auch Haltungsnoten. Man will ja wenigstens gut aussehen, wenn einem schon die Karre unterm Hintern wegbricht. Oder wie es die Entwickler formulieren: Hier dreht sich alles um »Geschwindigkeit, Style und Zerstörung« - FlatOut lässt grüßen. In der Firmenzentrale von Codemasters in Southham bei Birmingham haben wir als einziges deutschsprachiges Magazin bereits erste Runden im Cockpit des Action-Rennspiels gedreht.
Last Man standing
Wenn ein Spieleentwickler das Genre wechselt und statt simulationslastigen Rennspielen plötzlich einen Arcade-Racer aus dem Hut zaubert, dann muss das irgendeinen Grund haben. Entweder waren vorangegangene Titel erfolglos - was bei der DiRT- und der GRID-Reihe definitiv nicht der Fall ist - oder die Serien sind so erfolgreich, dass sich aus Sicht der Macher ein Spin-Off rentiert. Letzteres ist schon eher der Fall. Und mit Gymkhana haben die Entwickler bereits in DiRT 3 in die Richtung Fun- und Action-Rennspiel experimentiert. Das kam gut an.
Nun also Showdown, das sich komplett auf Show-Rennen konzentriert. Die sind in Deutschland zwar weniger verbreitet (einzig namhaftes Beispiel ist Stefan Raabs jährliche Stock Car Crash Challenge), dafür in den USA aber umso mehr. Events, in denen Unfälle provoziert werden und Autos spektakulär auseinanderfliegen erfreuen sich bei den Amerikanern großer Beliebtheit. Wie bei einem riesigen Konzert erhellen Scheinwerfer und Pyrotechnik den Nachthimmel, um die Strecke herum stehen Zelte, in denen die Zuschauer sich Fanartikel kaufen und sich den Magen vollschlagen können.
Genau diesen Event-Charakter will das Codemasters Racing Studio mit Showdown einfangen. Dazu zählt auch das Erscheinungsbild. Die in einer Präsentation gezeigten »Visual Target Images« verdeutlichen, wo Codemasters grafisch hin will: Wie in einem Musikvideo sind Szenerien überbelichtet, einzelne Lichtquellen ziehen sich in Lens Flares über die gesamte Bildschirmbreite und verschmelzen mit der Umgebung. Die Macher arbeiten außerdem viel mit Unschärfe und Dreck auf der Kamera, was die Spielerfahrung realistischer machen soll. Die sehr frühe und noch ziemlich eingeschränkte Version, die wir nach der Präsentation gespielt haben, zeigt die Qualität der Target-Shots noch nicht. Dass die hauseigene EGO-Engine allerdings in der Lage ist, ansprechende Landschaften und Lichteffekte darzustellen, wissen wir seit DiRT 3 nur zu gut.
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