Virtua Fighter 5: Final Showdown im Test - Déjà-vu mit Ohrfeigen

Sega hat seinen Prügel-Diamanten entstaubt, geschliffen und poliert. Aber glänzt Virtua Fighter 5 nochmal so wie schon vor fünf Jahren?

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Bei Sega ist wohl gerade großer Retro-Rückblick angesagt. Sonic bekommt Neuauflagen und Retro-Revivals spendiert, die kürzlich veröffentlichten Vintage Collections kitzeln nostalgische Gamer-Gefühle und nun schickt der Hersteller als heimlichen Höhepunkt dieser Welle seinen Prügel-Primus Virtua Fighter 5erneut in den Ring. Im Vergleich zur PS3- und Xbox 360-Version von vor fünf Jahren hat sich in Virtua Fighter 5: Final Showdownzum Glück mehr verändert, als nur der schmissige neue Untertitel.

Vieles bleibt gut…

Sumo Taka-Arashi kehrt in die Virtua Fighter-Kämpferriege zurück. Sumo Taka-Arashi kehrt in die Virtua Fighter-Kämpferriege zurück.

Fans der Serie schätzen an Virtua Fighter seit jeher den Fokus auf bodenständige Kampfkunst. Statt mit meterhohen Blutfontänen, irrwitzigen Moves oder gar riesigen Oberweiten punktet auch Virtua Fighter 5: Final Showdown mit einem ebenso intuitiven wie durchdachten Kampfsystem. Was die Entwickler aus nur drei Kommandos (Schlag, Kick, Block) an taktischen Möglichkeiten und individuellen Kampfstilen rausholen, sucht nach wie vor seinesgleichen. Wer sich darüber ausführlich informieren will, dem sei unser Test zu Virtua Fighter 5 ans Herz gelegt.

Die Kämpferriege spielt sich so angenehm abwechslungsreich. Von Wrestling über Judo bis hin zu Kung-Fu, Karate und Sumoringen reicht die vielfältige Palette an Haudrauf-Stilen. Im Gegensatz zum Original bietet Showdown zwei neue Kämpfer, wobei Sumo-Ringer Taka-Arashi Serienfans aber schon ein Begriff ist. Komplett neu ist lediglich Karateka Jean Kujo. Das scheint ein bisschen mager, aber mit immerhin 20 Charakteren ist die Auswahl trotzdem ganz ordentlich.

… einiges wird besser …

Auch abseits der frischen Kämpfer hat sich seit dem Release von Virtua Fighter 5 viel getan. Final Showdown ist kurz gesagt die beste Version des fünf Jahre alten Beat’em Ups. Die Moves eines jeden Charakters wurden behutsam optimiert, manche Angriffe wurden gestrichen, andere optimiert und einige neue hinzugefügt. So sind einige Aktionen nun auch optisch als tiefe oder hohe Schläge erkennbar. Die Kämpfe werden dadurch einen Tick intuitiver. Außerdem wurde ein bisschen an den Arenen geschraubt.

Ring Outs passieren etwas seltener, da es nun viele Ringbegrenzungen wie Zäune und Wände gibt. Auch ein paar neue Arenen hat Sega springen lassen. Die Spielmodi sind weitestgehend aus dem Original bekannt: In Arcade kloppt ihr euch durch einen KI-Kampfsportler nach dem anderen bis hin zum Endfight mit der glänzenden Dural. In Score Attack geht es wie der Name schon vermuten lässt um die höchste Punktzahl. Neu sind die License Challenges, in denen ihr Kämpfe unter bestimmten Bedingungen austragt, etwa mit verminderter Lebensleiste oder mit drei verpflichtenden Würfen vor dem Sieg. Im Gegensatz zum Quest Mode aus dem Original ist das aber eine recht lahme Alternative. Der Dojo-Trainingsbereich ist dafür praktikabel wie eh und je.

… und alles hat seinen Preis

Gelungen, aber nicht ganz auf dem Niveau der aktuellen Konkurrenz ist die Online-Unterstützung. Kämpfe übers Netz funktionieren bei weitem flüssiger als noch in Virtua Fighter 5, haben aber in unserem Test doch mit dem einen oder anderen Schluckauf zu kämpfen. Die kleinen Einbrüche haben aber zumindest nie den Ausgang einer Prügelei beeinflusst. Fans der Serie braucht das aber nur marginal zu stören, schließlich kommen PS3-Besitzer endlich in den Genuss von Online-Kämpfen.

Grafisch bewegt sich Final Showdown noch auf dem Stand von vor fünf Jahren. Das ist aber gar nicht schlimm, denn die plastischen Texturen können durchaus noch mit neueren Beat’em Ups mithalten (obwohl die Kämpfer einen leichten Plastik-Look haben). Nur die Menüs wirken antiquiert, wenn man nicht gerade ein Faible für den typisch alten Automaten-Stil hat. Im Gegensatz zur Präsentation hat sich das Verkaufsmodell jedoch an aktuelle Gepflogenheiten angepasst. Neben dem Hauptspiel, das mit vertretbaren 1.200 MSP oder 13 Euro auf die Geldbörse schlägt, gibt es noch zahlreiche Customisation Packs als DLC. Damit kauft ihr einen Packen an Accessoires zur individuellen Gestaltung der Kämpfer. Auf der Xbox dürft ihr für die Pakete aller Charaktere nochmal 2.400 MSP hinblättern, auf der PS3 gibt es zumindest eine Complete Edition um 25 Euro. Ob diese Preispolitik mit teuren DLCs gar zu frech ist, sei euch überlassen, oder dem Meinungskasten auf der nächsten Seite.

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