Call of Juarez: Gunslinger - Seine Kugeln pfeifen das Todeslied

Nach dem Cartel-Desaster besinnt sich Entwickler Techland auf seine Wurzeln und liefert mit Call of Juarez: Gunslinger einen klassischen Western-Shooter für PS3 und Xbox 360 ab – als Downloadtitel.

Call of Duty: Gunslinger - Gameplay-Trailer »Code of the West« zum Arcade-Shooter Video starten 1:39 Call of Duty: Gunslinger - Gameplay-Trailer »Code of the West« zum Arcade-Shooter

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Mit Call of Juarez: Gunslinger möchte der polnische Entwickler Techland seine Western-Reihe wieder zu alter Stärke zurückführen. Das ist auch bitter nötig, dürften die meisten Spieler doch noch den schalen Nachgeschmack von The Cartel aus dem Jahr 2011 im Mund haben, das Themen des Wilden Westens in eine technisch katastrophal umgesetzte Gangster-Mär samt klischeebelasteter Banden- und Drogenkriege versetzt hatte.

Preisbewusste Skeptiker freuen sich zudem über die Tatsache, dass Gunslinger nicht als Vollpreis-Spiel in den Handel kommt, sondern als Downloadtitel für Xbox Live Arcade, PlayStation Network und PC. Das actionreiche Ticket in die Vergangenheit ist also recht günstig zu erwerben.

Call of Juarez: Gunslinger - Screenshots aus der PC-Version ansehen

Nach einigen Anspielrunden können wir uns einen ersten, durchaus positiven Eindruck vom Spiel machen. Gunslinger präsentiert sich als überaus linearer Ego-Shooter, in dem der Spieler stets an kurzer Leine gehalten wird: In der Rolle des in Ehren ergrauten Kopfgeldjägers Silas Greaves blicken wir zurück auf die Highlights aus 20 Jahren Western-Ballerei und halten uns dabei nicht mit einer freien Spielwelt oder zahlreichen Nebenmissionen auf.

Stattdessen kommt Silas gleich zur Sache - und der Spieler damit schnell zum Abzug: Aus dem Off schildert uns der Kopfgeldjäger, wie es damals wirklich war mit Billy the Kid und Butch Cassidy, während wir uns durch die Geschichte ballern.

Mit Tunnelblick durch den Wilden Westen

Der Gunslinger lässt sich bei seiner Klamottenwahl von Eastwood beeinflussen. Der Gunslinger lässt sich bei seiner Klamottenwahl von Eastwood beeinflussen.

Der spielerische Kniff mit dem Off-Erzähler wird dabei von Techland geschickt und witzig eingesetzt. Viele Szenen werden nach dem ersten Durchspielen korrigiert: »Nein, so ist das doch gar nicht passiert!« Schon darf man die Szene noch einmal mit anderem Ausgang nachballern.

Oder die ganze Spielgrafik ändert sich plötzlich, wenn Silas einfällt, dass an dem Tag ja dichter Nebel herrschte. Nicht nur diese Gedächtnislücken sorgen für Kurzweil, auch die Schauplätze sind abwechslungsreich gemischt: So ballern wir uns in einem Abschnitt durch die tiefen Schluchten eines Canyons, in dem ein abgestürzter Zug als Brücke dient, um kurze Zeit später im Wrack eines Raddampfers nach dem Recht zu sehen.

Natürlich sind all die hübschen Ecken des Wilden Westen auch stets von zahlreichen Gaunern, Räubern und Banditen bevölkert, die uns an die Chaps wollen. Zum Glück haben wir das typische Waffenarsenal zur Verfügung und können uns mit Colts, Gewehren und Schrotflinten zur Wehr setzen.

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