The Legend of Korra im Test - Eine Fußnote der Legende

Das können die Bayonetta-Entwickler doch besser: Platinum Games bleibt im Test zu The Legend of Korra hinter der gewohnten Qualität zurück. Das Actionspiel zur TV-Serie wird es selbst bei Fans der Zeichentrick-Vorlage schwer haben - trotz guter Ansätze.

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Ein Lizenzspiel zu einer erfolgreichen Zeichentrickserie für fünfzehn Euro - mehr muss man eigentlich gar nicht über The Legend of Korra wissen, um es mit bestem Grund abzuschreiben. Aber damit würde man es sich in diesem Fall zu einfach machen, denn hinter dem Spiel steckt kein drittklassiger Vertragsentwickler, sondern Platinum Games.

Auf spektakuläre Prügelspiele versteht sich wohl kaum ein Studio besser, wie sie erst kürzlich mit Bayonetta 2 wieder eindrucksvoll bewiesen haben. Und tatsächlich blitzt diese Expertise auch in The Legend of Korra immer wieder auf. Aber hinter dem üblichen Standard von Platinum und hinter den Möglichkeiten der Vorlage bleibt es trotzdem weit zurück.

Nur als Download-Spiel verfügbar
The Legend of Korra wird nur als Download-Spiel für PC und Konsolen angeboten und kosten 15 Euro. Das Spiel ist kein Cross-Buy-Titel.

Keine Serienfolge zum Mitspielen

Das fängt schon bei der Story an - es gibt nämlich so gut wie keine. Die Einleitung rattert nur die wichtigsten Eckpunkte der Serie noch mal runter: Wir schlüpfen in die Rolle von Korra, der jüngsten Inkarnation des Avatars und damit der einzigen Herrin über alle vier Elemente. Oder jedenfalls war sie das, bis der schurkische Hundun auftaucht und ihr das Chi abschnürt. Also prügeln wir uns durch Horden seiner Schergen und holen uns unsere Kräfte zurück, und darin erschöpft sich die Story auch schon wieder. Wo die Serie gerne mal knifflige politische und moralische Fragen aufwirft, begnügt sich das Spiel mit simpler Action.

Klischeeschurke Hundun wird zwar vom gleichen Sprecher vertont wie Revolutionsführer Amon und hat sogar dessen Ex-Schergen angeheuert, tiefere Beweggründe oder eine interessante Hintergrundgeschichte bringt er aber keine mit. Klischeeschurke Hundun wird zwar vom gleichen Sprecher vertont wie Revolutionsführer Amon und hat sogar dessen Ex-Schergen angeheuert, tiefere Beweggründe oder eine interessante Hintergrundgeschichte bringt er aber keine mit.

Ohne große Erklärung ist Korra außerdem komplett auf sich allein gestellt, und ohne die illustre Besetzung der Serie geht auch viel von ihrem Charme flöten. Selbst Korras engste Teamkollegen Mako und Bolin lassen sich gerade mal fünf Sekunden auf dem Bildschirm blicken, bevor sie ausgeknockt und für den Rest des Spiels vergessen werden. Immerhin ist Korras Originalsprecherin an Bord (wenn auch nur auf Englisch) und kurze Animationsclips leiten von einer Mission zur nächsten, aber die liefern nie mehr als einen Anlass für die nächste Prügelei.

Herrin der Elemente

Dabei schalten wir im Lauf der Kampagne ein Element nach dem anderen frei und schalten im Kampf beliebig hin und her. So dünnen wir eine Horde von Feinden vielleicht erst mit ein paar Wasserstrahlen auf Distanz aus, katapultieren uns dann per Feuerstoß mittenrein und lassen Wirbelstürme in alle Richtungen los. Wer danach noch steht, dem schmettern wir ein paar gezielte Felsbrocken ins Gesicht. Die Elementarattacken wirken alle wie direkt der Serie entsprungen, mit flüssigen Animationen und knalligen Effekten fühlen wir uns tatsächlich wie der Avatar persönlich.

Wasser Wasserangriffe durchnässen Feinde selbst auf größere Entfernung und sind damit praktisch gegen Fernkämpfer und fliegende Gegner.

Erde Mit wuchtigen Felsattacken sprengen wir Feinde auseinander und richten vernichtenden Schaden an.

Luft Haben wir uns mal einkreisen lassen, blasen Luftangriffe alle Feinde auf dem Bildschirm von den Füßen und bringen uns selbst mit Luftmanövern aus der Gefahrenzone.

Feuer Wer schnell mitten ins Schlachtgeschehen stürmen will, kann auf die flinken Feuerattacken zurückgreifen. Wir haben dieses Element allerdings deutlich seltener als die anderen drei benutzt, weil Erde und Luft einfach mehr Schaden anrichten und zuverlässiger treffen.

Und das obwohl die Spielmechanik recht simpel bleibt: Wir reihen größtenteils leichte und schwere Attacken aneinander und kassieren mehr Geisteskraft, je länger wir unsere Angriffskette aufrechterhalten. Damit kaufen wir uns zwischen den Missionen ein kleines, aber feines Arsenal an Spezialfähigkeiten, die Wasserpeitsche etwa zieht Feinde zu uns heran. Neben flinken Ausweichrollen legt das Spiel besonderen Wert auf Konterattacken: Passen wir genau den richtigen Moment ab, um einen feindlichen Angriff zu blocken, entfesselt Korra einen vernichtenden Gegenangriff.

Das wird spätestens im dritten Schwierigkeitsgrad zur absoluten Pflichtübung. Den schalten wir nach einmaligem Durchspielen frei und starten schon mit allen freigespielten Fähigkeiten - trotzdem bringt er uns ziemlich ins Schwitzen und richtet sich an Veteranen von Bayonetta oder Devil May Cry. Deren Tiefe entfaltet The Legend of Korra zwar nie, aber kurzweilige Action zum kleinen Preis bietet es allemal.

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