The Elder Scrolls Online: Tamriel Unlimited - Das Skyrim-MMO im Vorab-Test

Mit ESO schickt Bethesda ein mächtiges MMO-Zugpferd in den Konsolenring. Für einen finalen Test ist es noch zu früh, hier verraten wir aber schon mal unsere Erlebnisse aus der PS4-Beta.

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Hinweis: Dies ist nur ein Vorab-Test, der einen ersten Eindruck von ESO für Konsole vermitteln soll. Den finalen Test lest ihr dann, sobald wir genug Zeit mit der fertigen Version, Servern unter Volllast und vielen Mitspielern verbringen konnten.

Hach, ist das schön hier! Sanft hat sich der Schnee auf die Hügel und Berge der Insel Ödfels gelegt, aus den Schornsteinen kleiner Häuser kringeln Rauchwolken in den strahlend blauen Himmel, es riecht nach Freiheit und Abenteuer. Vorhin sind wir noch zwischen den Riesenpilzen in Morrowind herumgelaufen, haben riesige Käfer verdroschen und nach Gold gesucht. Hinter jeder Ecke wartet eine neue Aufgabe, es gibt so viel zu tun, so viel zu sehen!

Mann, das fühlt sich an wie in Skyrim. Doch irgendwas fehlt trotzdem (noch). Richtig, die anderen Spieler. Denn eigentlich sind wir doch in einem MMO, also einem Online-Rollenspiel unterwegs, genauer in The Elder Scrolls Online: Tamriel Unlimited, in der Betaphase Mitte Mai allerdings unter mild ungünstigen Bedingungen. Andere Spieler laufen uns nämlich kaum über den Weg, wir sind fast allein in der riesigen Welt. Schade, immerhin sollte es in einem MMO doch wuseln!

Dementsprechend können wir noch nicht beantworten, ob Tamriel Unlimited den Konsolen-MMOs wirklich neues Leben einhauchen wird. Aber immerhin können wir prognostizieren, dass die Chancen dafür sehr gut stehen. Denn die seit über einem Jahr erhältliche PC-Version von The Elder Scrolls Online schnitt im Test sehr gut ab.

Kein Wunder, vereint ESO (wie es in der Kurzform genannt wird) alle wundervollen Landschaften und die darin wartenden Abenteuer der Elder-Scrolls-Saga in einem riesigen Paket. Jetzt steht der Release der Konsolenversionen von ESO an - und wir haben schon mal in der PS4-Betaphase das Heldenleben geprobt.

Das braucht ihr für Tamriel Unlimited
The Elder Scrolls Online: Tamriel Unlimited ist ein Buy2Play-Spiel. Das bedeutet, dass ihr das Spiel normal im Handel kaufen müsst und danach direkt loslegen könnt. Einen speziellen Aktivierungscode gibt es für die Konsolenversion ebenso wenig wie eine monatliche Grundgebühr. Damit das Spiel funktioniert, benötigt ihr somit nur das Spiel, eine aktive Internetverbindung, ein Spielkonto sowie eine Mitgliedschaft bei Xbox Live Gold oder PlayStation Plus.

Wie dieser Artikel entstand
Als Grundlage für diesen Artikel spielten wir die PS4-Version von The Elder Scrolls Online: Tamriel Unlimited in der Beta-Phase. So konnten wir ausführliche Eindrücke von der Technik, der Steuerung und dem generellen Spielablauf sammeln. Für einen ausführlichen Test und dementsprechend auch eine finale Wertung war unsere Spielzeit allerdings viel zu kurz, denn weder konnten wir das Endgame spielen noch zusammen mit oder gegen andere Spieler antreten.

Charaktereditor-Masse

Generell unterscheidet sich die Konsolenfassung nur bei der Steuerung von der PC-Version, inhaltlich sind alle Versionen identisch. Also geht's auch auf der PS4 nach der Serverauswahl (europäisch oder amerikanisch) mit der Charaktererstellung weiter, einem immens wichtigen Punkt in ESO. In einem umfangreichen Baukasten basteln wir uns in mehreren Arbeitsschritten unseren Helden zusammen, mit dem wir von da ab unser riesiges Abenteuer bestreiten.

Wir legen zunächst ein grundsätzliches Charaktermodell, den Klang der Stimme sowie das Geschlecht fest und suchen uns anschließend eine der untereinander verfeindeten Fraktionen aus (Dolchsturz-Bündnis, Aldmeri-Dominion, Ebenherz-Pakt). Diese Wahl bestimmt dann auch, welches Volk wir für unseren Charakter wählen dürfen. Im Aldmeri-Dominion tummeln sich zum Beispiel die Hoch- und Waldelfen sowie die katzenartigen Khajiit.

Im Dolchsturz-Bündnis schließen sich die Bretonen, Rothwardronen und Orks zusammen, und der Ebenherz-Pakt besteht aus den skandinavisch aussehenden Nord, den Dunkelelfen und den Echsenwesen der Argonier.

Im Charaktereditor passen wir unseren Recken nach unseren Wünschen an. Die Vielfalt der Einstellungsmöglichkeiten erschlägt uns dabei fast. Im Charaktereditor passen wir unseren Recken nach unseren Wünschen an. Die Vielfalt der Einstellungsmöglichkeiten erschlägt uns dabei fast.

Und als wäre diese Auswahlflut nicht schon genug, lässt sich unser Charakter auch optisch extrem vielfältig anpassen. Egal ob wir unserem Recken eine Kriegsbemalung ins Gesicht schmieren oder ihm eine ausladende Wampe und ein vorstehendes Kinn verpassen wollen - fast alles ist möglich.

Der Charaktereditor von Tamriel Unlimited ist derart erschlagend und umfangreich, dass hier jeder seinen Wunschhelden erstellen kann. Auf einen müssen wir uns aber ohnehin nicht beschränken, insgesamt lassen sich bis zu 16 Charaktere zusammenbauen, aus denen wir vor Spielstart einen auswählen.

ESO-Plus
Tamriel Unlimited läuft zwar ohne monatliche Gebühren, Echtgeld kann man in Bethesdas Rollenspiel aber trotzdem ausgeben. Mit der rein optionalen ESO-Plus-Mitgliedschaft gibt es eine bestimmte Anzahl von Kronen (Spielwährung), mit denen wir zum Beispiel exklusive Reittiere, Begleiter oder Verbrauchsgüter kaufen können. Außerdem gibt es Boni auf die Charakterentwicklung während der Laufzeit. 30 Tage Mitgliedschaft kosten 12,99 Euro, auf 60 und 90 Tage gibt es einen kleinen Rabatt. Und natürlich kann man sich Kronen auch ohne Plus-Mitgliedschaft kaufen. 750 Kronen kosten beispielsweise 6,99 Euro, 3.000 kosten 20 Euro.

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Die wohl wichtigste Entscheidung allerdings steht bei der Wahl der Klasse an. In ESO gibt es insgesamt vier Charakterklassen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Vorzügen (siehe Kasten). Jede Klasse bietet drei spezifische Fertigkeiten-Kategorien, die sich separat aufleveln lassen. Cool: Anders als in vielen anderen Rollenspielen ist die Waffen- und Rüstungswahl nicht durch die Klasse vorgegeben, unserer Zauberer kann also zum Beispiel ohne weiteres eine schwere Zweihandwaffe führen, wenn uns danach ist.

Klassen: Drachenritter Diese Klasse ist ein Meister im Kampf und sehr geschickt mit Waffen jeglicher Art. Auch seine Magieangriffe sind sehr mächtig.

Templer Templer sind nicht ganz so geschickt im Kampf, können dafür aber Ausdauer, Magicka und Leben von verbündeten Mitstreitern regenerieren.

Nachtklinge Diese Klasse ist auf Geschwindigkeit und Tarnung ausgelegt und schlägt am liebsten aus dem Hinterhalt zu.

Zauberer Wie der Name schon sagt, beherrscht der Zauberer vor allem die Magie, macht sich unter anderem Wetterzauber und Nebelbänke zunutze.

Flucht aus Kalthafen

Genug erstellt, jetzt wird endlich geabenteuert! ESO spielt etwa 1.000 Jahre vor The Elder Scrolls 5: Skyrim und verfrachtet uns zu Beginn in eine karge Gefängniszelle im bedrohlichen Kalthafen, einer albtraumhaften Welt. Hier treibt Oberbösewicht und Dämonenfürst Molag Bal sein Unwesen. Der hat uns nicht nur in ein Verlies gesperrt, er hat uns obendrein auch noch die Seele geraubt.

Unser Glück, dass die Gefangenen einen Aufstand anzetteln und wir von der blonden und geheimnisvollen Lyris aus unserem dunklen Kerker befreit werden. Auf dem Weg nach draußen klauben wir ein einfaches Schwert auf und erproben an anstürmenden Skelettkriegern das direkte Kampfsystem.

Auf Knopfdruck dreschen wir auf die klapprigen Gestalten ein, halten wir die Taste länger gedrückt, lassen wir eine stärkere Attacke vom Stapel. Ein weiterer Knopf übernimmt die Blocken-Funktion, die ersten, recht einfachen und überraschend actionreichen Konfrontationen gehen gut und direkt von der Hand.

Am Ende des Kalthafen-Abschnitts wartet dieser knochige Zwischenboss auf uns. Viel Taktik brauchen wir für den aber nicht, einfaches Draufkloppen genügt. Am Ende des Kalthafen-Abschnitts wartet dieser knochige Zwischenboss auf uns. Viel Taktik brauchen wir für den aber nicht, einfaches Draufkloppen genügt.

Klasse: Wir können sowohl aus der Ego- als auch der Verfolgeransicht spielen, durch die Augen unseres Helden wirkt das Geschehen unserer Meinung nach etwas intensiver und somit besser. Schon nach den ersten Kämpfen poppt die erste Belohnung auf dem Bildschirm auf: »Rang 2 mit Zweihänder erreicht«. Die Fähigkeit zur Waffenführung leveln wir nämlich durch bloßes Benutzen auf - ähnlich wie in Skyrim.

Je höher der Rang, desto mächtiger unsere Angriffe. Die blauen Gemäuer von Kalthafen führen uns anschließend bis zum Treffen mit dem sogenannten Propheten, der in der Geschichte eine zentrale Rolle spielt und uns im Anschluss nach Tamriel schickt, wo wir weitere Abenteuer bestehen, uns den Schergen Molag Bals in den Weg stellen und irgendwann so mächtig sind, dass wir dem Oberschurken persönlich die Stirn bieten können. Immerhin hat der ja noch immer unsere Seele in seinen fiesen Klauen.

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