The Crew: Wild Run im Test - Nicht wilder aber besser

Mit The Crew: Wild Run bekommt Ubisofts Open-World-Rennspiel eine große kostenpflichtige Erweiterung. Doch die wichtigste Neuerung gibt’s gratis – für alle.

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Ubisofts Rennspiel The Crew konnte man vieles vorwerfen, nur eines nicht: mangelnden Umfang. Die wohl größte Spielwelt der bisherigen Rennspielgeschichte quoll nur so über vor Storymissionen, Geschicklichkeitstests und Sammelkram, kaum jemand dürfte im Spiel sämtliche Events abgeschlossen haben.

Das scheint die Entwickler allerdings nicht sonderlich zu beeindrucken, schießen sie doch mit The Crew: Wild Run die erste große Erweiterung zum Open-World-Rennspiel nach. Preispunkt: 29.99 Euro. Aber ist der DLC nur mehr von genug oder doch mehr von besser?

Aufwertung für The Crew mit Wild-Run-Update
Das Wild-Run-Update spendiert The Crew eine grafische Überarbeitung sowie neue Wettereffekte und ein verbessertes Fahrverhalten. Auch wenn diese Änderungen an vielen Stellen marginal erscheinen, haben sie doch Auswirkungen auf den Gesamteindruck. Gerade das ursprünglich schwammige Fahrverhalten fühlt sich jetzt deutlich verbessert an. Da das Update (nicht mit dem Wild-Run-DLC zu verwechseln) für alle The Crew-Besitzer gratis ist, werten wir deshalb die PC-Version um zwei Punkte, die Konsolenversion um einen Punkt auf.

So gut ist das Hauptspiel: The Crew im Test

Das Wichtigste zu Wild Run:

Was kostet es?
Die Erweiterung allein kostet 29.99 Euro, das Gesamtpaket plus Hauptspiel liegt bei 50 Euro.

Ist Wild Run im Season Pass enthalten?
Nein, der DLC muss separat erworben werden.

Kann Wild Run separat gespielt werden?
Nein, man braucht auch das Hauptspiel.

Was steckt drin?
Summit-Events, zusätzliche Herausforderungen drei neue Tuning-Kits (Monster, Drag, Drift) und Motorräder.

Für wen lohnt sich Wild Run?
Nur für diejenigen, die mit dem Hauptspiel zu 100% durch sind und gern neues Crew-Futter hätten.

Gipfeltreffen

Das große neue Ding in Wild Run nennt sich »The Summit«. Das ist ein Festival, bei dem sich tausende Fahrer weltweit in unterschiedlichen Disziplinen messen können. Allerdings kommt nicht jeder in diesen Wettbewerb rein, die Teilnahme muss man sich erst verdienen. Unter anderem über die neuen Freeride-Challenges, auf die wir jederzeit im Spiel Zugriff haben.

Stilvoll um die Kurve: Drift-Events sind Teil jeder Summit-Veranstaltung. Stilvoll um die Kurve: Drift-Events sind Teil jeder Summit-Veranstaltung.

Cool: Die Challenges erlauben es uns, mithilfe von Checkpoints eigene Routen für uns und unsere Crew-Mitglieder zu erstellen, was tatsächlich sehr flüssig und intuitiv funktioniert. Haben wir genügend Herausforderungen gemeistert, bekommen wir Zugang zu einem Qualifizierungsturnier. Hier gibt es wiederum unterschiedliche Disziplinen, beispielsweise Zeitherausforderungen, Slalomparcours oder auch PvP-Duelle.

Je nachdem, wie gut wir in diesen Miniaufgaben abschneiden, desto besser wird unser Gesamtrang. Gehören wir zu den besten Spielern, werden wir am Ende jedes Monats zu einem Final-Showcase eingeladen, bei dem es dann exklusive Preise wie neue Fahrzeuge zu gewinnen gibt.

Wirklich einfach zu durchschauen ist das System zunächst nicht, bei den ganzen Challenges, Qualifizierungsturnieren und Finalrennen kann man schon mal durcheinanderkommen. Das System motiviert dennoch recht ordentlich, zumal Ubisoft pro Woche gleich zwei Qualifikationsturniere bereitstellt - für wie lange ist noch offen.

Monster oder Drifter?

Die Modifikationsmöglichkeiten der Fahrzeuge ist eine der größten Stärken von The Crew, und dieses System wird in Wild Run noch einmal erweitert. Jetzt lassen sich die Karren nämlich auch in Monstertrucks, Drag-Renner und Drift-Flitzer ummodeln - vorausgesetzt das Fahrzeug unterstützt das gewünschte Kit.

Das Problem: Die Kits sind schweineteuer, das Monstertruck-Upgrade kostet beispielsweise knapp 450.000 Credits. Für den Kaufpreis hätten wir uns gewünscht, dass wir zumindest für ein Fahrzeug mit dem Addon auch die neuen Upgrade-Kits dazubekommen.

Mit den Monster Trucks sind wir regelmäßig in Stunt-Arenen unterwegs. Mit den Monster Trucks sind wir regelmäßig in Stunt-Arenen unterwegs.

Für die Summit-Events wird uns immerhin von den Veranstaltern ein entsprechendes Vehikel bereitgestellt, gewonnene Teile können wir dann aber nur dann einbauen, wenn wir auch das passende Fahrzeug besitzen. Die Monstertrucks steuern sich behäbig, kommen dafür aber in jedem Terrain zurecht, was vor allem Ausflüge quer durch die Pampa zum echten Vergnügen macht. Bei Drag-Rennen gibt es ein nettes Minispiel, bei dem wir in den richtigen Momenten Vollgas geben und Gas geben müssen - vor allem ersteres ist anfangs recht knifflig.

Und die Drift-Variante schlingert schon beim normalen Gas geben hin und her und lassen sich nach kurzer Eingewöhnungszeit herrlich dramatisch durch die Kurven zirkeln. Die neuen Kits erweitern die Crew-Vielfalt ebenso angenehm wie sinnvoll - zumindest für alle, die gern noch mehr Abwechslung zu den Kit-Varianten des Hauptspiels hätten.

Jetzt auch auf zwei Rädern

Apropos Vielfalt: Wild Run-Käufer erweitern ihren Fuhrpark um sieben Motorräder, wobei die wiederum in verschiedenen Variationen getunt werden können und von Motocross bis Rennmaschinen reichen.

Die Motorräder steuern sich unproblematisch, Crashs verzeiht das Spiel regelmäßig. Die Motorräder steuern sich unproblematisch, Crashs verzeiht das Spiel regelmäßig.

Unser Eindruck vom Fahrverhalten: gut kontrollierbar wenn auch ziemlich unspektakulär, aber vor allem Offrad-Ausflüge und Hetzjagden durch enge Gassen machen eine Menge Laune. Kollisionen mit dem Zivilverkehr verzeiht das Spiel großzügig, Stürze sind entsprechend eine Seltenheit. Die Animationen des Fahrers wirken dagegen reichlich steif, ein echter Kaufgrund für die Erweiterung sind die Bikes insgesamt nicht.

Optik und Wetter für alle

Summit, Neue Tuning-Kits und Motorräder - Wild Run erweitert also vor allem Variation und Langzeitmotivation von The Crew. Das Schöne dabei: Die wichtigste Neuerung bekommen auch alle Nichtkäufer des DLCs. Denn das aktuelle, knapp 6,5 GB große Update für den Open-World-Renner fügt eine komplette grafische Überarbeitung sowie ein Wettersystem hinzu.

Der Regen sieht nicht spektakulär aus, hinterlässt aber schicke Pfützen auf den Straßen. Der Regen sieht nicht spektakulär aus, hinterlässt aber schicke Pfützen auf den Straßen.

Und auch, wenn man auf den ersten Blick denken könnte »Das sieht doch aus wie immer«, hat sich einiges getan. Vor allem die kräftigere Farbgebung und die besseren Lichteffekte fallen sofort ins Auge, der leichte Grauschleier des Originalspiels ist Vergangenheit.

Auch große Teile der virtuellen USA hat Entwickler Ivory Tower aufgehübscht, Gebäude in den Städten wurden mit schärferen Texturen ausgestattet, auch Details wie Felsformationen wirken plastischer und realistischer, die Sichtweite ist nun etwas höher. Die Regen- und Schneeeffekte sind da zumindest optisch weniger eindrucksvoll, immerhin haben die veränderten Bedingungen auch Einflüsse aufs Fahrverhalten, bei Regen rutscht uns unser Untersatz beispielsweise deutlich leichter weg.

Schwamm vorüber

Lobenswert ist zudem, dass Ivory Tower auch am schwammigen Fahrverhalten des Originalspiels gefeilt hat, die Fahrzeuge reagieren jetzt deutlich zackiger auf Lenkeingaben und sind damit besser kontrollierbar. Damit ist einer unserer größten Kritikpunkte behoben worden, an der geringen maximalen Spielerzahl hat sich dagegen leider ebenso wenig geändert wie an den frustigen Verfolgungsmissionen.

Außerdem ruckelt das Spiel immer noch ab und zu, wenn wir um Kurven fahren. Trotzdem: Eine leichte Aufwertung für das Hauptspiel rechtfertigen die kostenlosen Verbesserungen in jedem Fall.

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