Zugegeben, die wenigsten dürften sich für Star Wars: Battlefront wegen des Einzelspieler-Modus interessieren. Kein Wunder, ist ja immerhin ein Multiplayer-Shooter. Dennoch hat Entwickler Dice ein paar Modi für Solisten eingebaut, eine vollwertige Kampagne gibt es aber nicht. Der Solo-Bereich in Battlefront heißt »Missionen« und ist eingeteilt in die Bereiche »Training«, »Schlacht« und »Überleben«. Unser Ersteindruck.
Der Trainings-Modus zeigt uns in fünf Lektionen, wie man einen X-Wing fliegt, ein Speeder-Bike bedient, einen AT-ST steuert, und mit Darth Vader Rebellen wegschnetzelt. Das ist insbesondere für Einsteiger interessant, um sich an die Steuerung der Fahrzeuge zu gewöhnen, viel länger als ein paar Minuten ist man damit aber nicht beschäftigt.
Im Schlacht-Modus geht's auf vier vergleichsweise überschaubaren Karten gegen jede Menge KI-Feinde. Das Ziel: 100 Punkte einsacken. Das funktioniert ähnlich wie beim Call of Duty-Spielmodus »Abschuss bestätigt«: Wenn wir einen Gegner erledigen, lässt der ein Symbol fallen. Sacken wir es ein, bekommen wir Punkte. Gleichzeitig können wir auch die Symbole von gefallenen KI-Kameraden vor dem Feind »retten«.
Was spannend klingt, resultiert aber meist in einem recht anspruchslosen Run-and-Gun-Chaos, auf dem normalen Schwierigkeitsgrad fallen die gegnerischen Einheiten wie die Fliegen und entlocken dem geübten Shooter-Spieler höchstens ein müdes Lächeln. Die höheren Schwierigkeitsgrade »Schwer« und »Meister« sind zwar herausfordernder, das liegt allerdings eher an der Masse der Gegner, nicht etwa deren großen virtuellen Hirnschmalz.
Hoschi oder Held?
Battlefront simuliert eben nur Multiplayer-Gefechte mit Bots und das merkt man dem Spiel zu jeder Zeit an. Großartige Momente wie beispielsweise im Multiplayer fehlen ebenso wie steuerbare Fahrzeuge komplett, auch die vier Karten nutzen sich nach ein paar Gefechten ab, weil sie kaum markante Punkte oder abwechslungsreiches Design bieten.
Etwas interessanter ist da schon die Heldengefechts-Variante, in denen wir in der Rolle von Luke Skywalker, Han Solo, Darth Vader, Palpatine und Co. über die Maps fetzen. Doch auch hier fehlt der Kick eines Multiplayer-Gefechts. Die Heldenfähigkeiten wie Vaders Laserschwertwurf an wehrlosen KI-Hoschis auszuprobieren ist zwar kurzzeitig spaßig, aber kaum befriedigend.
Der dritte Missions-Modus im Battlefront-Bunde ist der Überleben-Modus und dort haben wir trotz einiger Macken beim Anspielen den meisten Spaß. Auf speziell dafür designten Karten treten wir nach dem klassischen Horde-Prinzip gegen 15 Gegnerwellen an, eine Anzeige in der oberen Bildschirmmitte zeigt uns an, wie viele Feinde noch vom Bildschirm geputzt werden müssen.
Das fühlt sich insgesamt solide an, besonders wenn uns in späteren Wellen etliche Sturmtruppler auf uns losgestürmt kommen und uns in die Defensive drängen. Für etwas Abwechslung sorgen Nachschubkapseln, die wir zuerst beschützen müssen und dafür anschließend mit Power-Ups wie Orbital-Schlägen, automatischen Geschützen oder speziellen Granaten belohnt werden.
Boss-los
Dennoch nutzt sich das Überleben-Prinzip alleine ziemlich schnell ab, dazu sind die taktischen Möglichkeiten zu beschränkt, es gibt zum Beispiel keinen Munitionsmangel und auch die Abwechslung bei den Gegnern fehlt. In den späteren Wellen stapfen zwar AT-STs über die Karte und auch spezielle Sturmtruppler-Arten tauchen auf (zum Beispiel unsichtbare Gegner oder Feinde mit Jet-Pack), Boss-Wellen mit besonders harten Brocken gibt es aber nicht.
Immerhin: auf Wunsch kann auch ein zweiter Spieler einsteigen (entweder online oder über Splitscreen) und die Sterne-Bewertungen sorgen für etwas Langzeitmotivation. Die erhalten wir für das Erreichen verschiedener Ziele, etwa den Abschluss einer Mission auf einem höheren Schwierigkeitsgrad oder dem Einsammeln von fünf Collectibles.
Für Sammler:Collectible-Guides für Star Wars: Battlefront
Spielerisch ist der Missions-Bereich von Battlefront also vergleichsweise mau, die Technik dagegen stimmt. Sowohl Karten als auch Charaktermodelle sehen hervorragend aus, geizen nicht mit schicken Effekten (Lichtstrahlen fallen auf Endor durch Baumkronen, auf Tattooine wirbelt Staub durch die Luft) und die Bildrate ist erfreulich konstant.
Näher am Original war bisher kein Star-Wars-Spiel, denn auch der Sound klingt mit den satten Blaster-Geräuschen, der legendären Filmmusik und den sehr guten Effekten wie in die Vorlage. Bleibt nur die Frage: Wie genial wäre eine richtige Battlefront-Kampagne mit dieser Technik geworden?
Alle Artikel, Videos und Guides zu Star Wars: Battlefront gibt's in unserem Übersichtsartikel
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