Von wegen vorsichtiger Newcomer! Project Cars tastet sich nicht erst langsam auf die Piste, sondern greift gnadenlos das Rennspiel-Führungsduo Gran Turismo und Forza Motorsport an. Das Ziel: die realistischste Rennspielsimulation aller Zeiten. Das klingt zwar größenwahnsinnig, könnte aber klappen. Denn das ambitionierte Projekt der Slightly Mad Studios (die schon Rennspielerfahrung mit den Need for Speed: Shift-Titeln sammelten) erhält nun schon seit einigen Jahren fleißig Feinschliff - unter anderem durch eine leidenschaftliche Community, die den Titel zudem per Crowdfunding mitfinanziert hat. Jetzt befindet sich die Entwicklung auf der Zielgeraden und wir haben uns eine fortgeschrittene Preview-Fassung angeschaut.
Das Hauptmenü hält gegenüber der Konkurrenz keine Überraschungen bereit: Ganz genretypisch stürzen wir uns entweder in den Karrieremodus, nehmen an Einzelrennen teil oder duellieren uns im Internet mit anderen Fahrern. In der Karriere erstellen wir uns zunächst ein Alter Ego (samt virtuellem Twitter-Account!) und begeben uns danach auf die Jagd nach ersten Plätzen und klebrigen Champagnerduschen. Toll: Project Cars lässt uns komplett freie Hand, in welcher der zahlreichen Rennklassen wir starten wollen. Wir können uns zum Beispiel wie Michael Schumacher unsere ersten Sporen auf der Kartbahn verdienen, alternativ aber auch in einer der Tourenwagen-Meisterschaften einsteigen oder direkt einen Formel-Flitzer entern.
Überhaupt lässt uns das Spiel erfreulich viel Auswahl. Denn auch alle Strecken und Fahrzeuge stehen direkt nach dem ersten Start parat und müssen nicht erst mühsam freigespielt werden. Die von uns gespielte Vorschauversion enthält knapp 70 Autos, darunter Go-Karts, Kleinwagen wie den Renault Clio Cup, Tourenwagen wie den Mercedes Benz AMG C-Coupe DTM oder auch hochgezüchtete Supersportwagen wie den martialischen Pagani Huayra.
Bis auf SUVs wird aus jeder Kategorie etwas geboten. Die Streckenauswahl fällt mit 83 Kursen (inklusive Variationen) ebenfalls extrem üppig aus. Der Mix aus realen Rennpisten (unter anderem Hockenheim, Laguna Seca oder Brands Hatch) und fiktiven Strecken (darunter Strecken an den stimmungsvollen Küsten in Kalifornien und Frankreich) ist sehr ausgewogen, auch die legendäre Nürburgring-Nordschleife ist vertreten.
Neuer Stellschrauben-Highscore
Vor einem Rennen können wir unsere Karre beliebig anpassen. Und hier zeigt sich dann die gesamte Simulationsqualität von Project Cars, denn der Titel lässt eine wahre Optionslawine über uns hinwegdonnern. Das fängt schon bei den Authentizitätsanpassungen bei unserem Profilhilfen an. Wollen wir Fahrhilfen wie ABS oder Traktionskontrolle? Sollen sich unsere Reifen während der Rennen langsam oder schnell abnutzen und das Benzin behäbig oder realistisch aus unserem Tank in den Motor fließen? Wir können sogar einstellen, ob wir unseren Wagen selber starten müssen - das ist Liebe zum Detail!
Ein umfangreiches Schadensmodell gehört ebenfalls dazu. Das lässt sich entweder auf bloße Optikspielereien beschränken (und sorgt für schicke Dellen, zersplitterte Scheiben oder abgerissene Spoiler), auf Wunsch bekommen wir aber auch die volle Härte zu spüren und müssen einen neuen Anlauf nehmen, wenn unsere Karre zu stark die Bande geknutscht hat.Bei der Fahrzeuganpassung geht der Detailwahnsinn weiter. Ganz nach Lust und Laune dürfen wir den Reifendruck jedes Reifens verändern, die Bremsbalance anpassen, den Abtrieb unseres Flitzers verändern, Spurlauf und Sturzrichtung bestimmen oder die Getriebeübersetzung justieren und dann alles als komplettes Setup abspeichern.
Eine derart überwältigendes Füllhorn an Einstellmöglichkeiten haben wir bei Konsolenrennspielen noch nicht gesehen. Wo aber KFZ-Mechanikern das Herz aufgeht, kratzt sich Otto-Normalspieler verwundert die Hirnrinde, denn die Anpassung des eigenen Setups ist eine Wissenschaft für sich. Gottseidank sind die Standard-Setups gut gelungen, so wird niemand zum ausufernden Tuning gezwungen.
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