Minecraft, Tag siebzehn. Wir haben es geschafft: Endlich halten wir das Drachenei in der Hand. Alle Mühen gipfeln in diesem einen Moment. Triumphierend kehren wir mit dem Ei nach Hause zurück – und stellen es auf den Nachttisch. Bereits zwei Minuten später sind wir wieder unterwegs, um in der Erde nach Erzen zu suchen. Vielleicht für eine schicke Wohnzimmerdeko. Denn Minecraft ist vor allem eins: nie durchgespielt.
Zweifler, die hinterfragen, warum wir zwei Wochen lang einem Item ohne jeden Mehrwert hinterherjagen, nur um es dann als Raumdeko zu benutzen, haben noch nie Minecraft gespielt. Und auch die Hälfte derer, die es spielen, kann unsere Mühe nicht nachvollziehen. Der 2011 veröffentlichte Open-World-Baukasten hat weder Handlung noch ein wirkliches Ziel, wodurch es so viele Möglichkeiten wie Spieler gibt. Die offene Ausrichtung lässt so viel Raum für Kreativität, dass Unbedarfte zu Beginn meist nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Was tun in einer Welt ohne konkrete Aufgaben
Versionsunterschiede:
Während sich die PlayStation-4- und Xbox-One-Version gleichen wie ein Redstone-Block dem anderen, hinken die Versionen für PS3 und Xbox 360 vor allem in Sachen Größe hinterher. Das Spielprinzip ändert sich zwar nicht, dafür erschöpft sich der Entdecker-Drang in einem 862 mal 862 Blöcke messenden Areal schneller als in den bis zu vierzig Mal größeren Versionen für PS4 und Xbox One.
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Von Null auf Traumhaus
Ob Klötzchen-Veteran oder Pixelwelt-Neuling: Jedes neue Spiel beginnen wir als klobiger Steve oder klumpige Alex in einer zufallsgenerierten Welt. Im Gegensatz zu Assassin’s Creed, Witcher 3 oder Skyrim haben wir hier keine Identität oder Hintergrundgeschichte. Wir haben nicht einmal ein übergeordnetes Ziel. Komplett ohne jedwede Aufgaben suchen wir uns zuerst einmal einen Spielmodus aus. Der Kreativmodus ermöglicht sorgenfreies Bauen ohne Feinde oder andere Störfaktoren, während wir im Überlebensmodus mit leerem Inventar irgendwo auf der Karte starten.
Die ist in der PS4- und Xbox One-Version übrigens vierzig Mal so groß ist wie auf der PS3 oder 360. Wir können den Umfang der Karte deswegen so gut in Relation setzen, weil die Welten im Gegensatz zum PC nicht unendlich groß sind. Anders als auf dem Rechner limitiert auf Konsole der Speicher die Weltausdehnung. Unendliche Weiten gibt es auf der Konsole zwar nicht, die Grenzen der Konsolen-Welt sind jedoch so großzügig, dass wir uns trotzdem inmitten der unterschiedlichen Biome (Dschungel, Wüste, Tundra und so weiter) komplett verlieren können.
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Um in dieser Riesenwelt erst einmal zu irgendetwas zu kommen, brauchen wir anständiges Werkzeug. Mit bloßen Händen schlagen wir dafür den nächsten Baum zu Kleinholz. Davon wird so viel zu Brettern verarbeitet, bis wir genug für eine Werkbank zusammen haben, mit der wir dann eine Holz-Spitzhacke herstellen, um damit wiederum – tiefer im Berg – Eisen und andere Rohstoffe abzubauen.
Je nachdem, was wir abbauen wollen, empfehlen sich andere Werkzeuge. Spitzhacken sind besonders effektiv beim Abbau von Erzen, Ton oder Stein. Für Erdarbeiten bietet sich die Schaufel an, während die Axt am besten bei allem funktioniert, was mit Holz zu tun hat.
Nach und nach gelangen wir so an immer neue Gegenstände und Baustoffe, aus denen wir dann ein Haus, eine ganze Stadt oder etwas völlig anderes bauen können. Craften ist auf der Konsole übrigens einfacher als auf dem PC. Das Craftingsystem zeigt uns jederzeit an, was wir herstellen können, was wir dazu benötigen und welche Rohstoffe wir schon haben. Dadurch fallen zwar die Erfolgsmomente weg, wenn wir Rezepte herausfinden (was in der PC-Version noch nötig war). Dafür stöbern wir aber auch nicht mehr stundenlang in Internetguides, um herauszufinden, in welchen der neun Kästen jetzt das Holz muss, um eine Spitzhacke zu erhalten. Das kann nämlich gerade später im Spiel, wenn die Gegenstände aus vielen unterschiedlichen Komponenten bestehen, wirklich nerven.
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