Im August 2012 haben Electronic Arts und BioWare eine größere Umfrage unter ausgesuchten Kunden durchgeführt, um auf Basis des gesammelten Feedbacks die Marketing-Strategie rund um Dragon Age: Inquisition abstecken zu können. Etwas ungünstig aus Sicht der beiden Unternehmen: Der Umfragetext umriss recht grob das Szenario des Rollenspiels und verriet damit bereits lange vor dessen Ankündigung erste Details zur Story und den Inhalten.
Derselbe vermeintliche »Fauxpas« ist dem Publisher und dem Entwickler nun offenbar erneut unterlaufen - diesmal allerdings mit dem kommenden Mass Effect 4. Das berichtet jedenfalls der Reddit-Nutzer benjamin_stone, der im vergangenen Monat zu einer entsprechenden Umfrage rund um das Science-Fiction-Rollenspiel aufgefordert worden sein will. Und einmal mehr ließen sich aus den mitgelieferten Fragetexten wohl Rückschlüsse auf den Titel ziehen.
Wer sich die Vorfreude auf das selbständige Erspielen der Storyline nicht nehmen lassen möchte, sollte an dieser Stelle übrigens nicht weiter lesen - es herrscht akute Spoiler-Gefahr, auch wenn die Informationen bisher nicht verifiziert sind:
Der Kontext
Warnung: der folgende Absatz enthält Spoiler
Das nächste Mass Effect soll demnach im Helius Cluster spielen. Dabei handelt es sich um einen aus mehreren Hundert Sternen bestehenden Sternenhaufen in der Andromeda Galaxie. Im Text ist die Rede davon, dass das Geschehen sowohl zeitlich als auch räumlich sehr weit entfernt von den heroischen Taten des bisherigen Serien-Protagonisten Commander Shepard stattfinden soll.
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Statt Shepard steuern die Spieler diesmal eine Art Entdecker und Wegbereiter, der zwar im Kampf trainiert wurde, bisher aber noch völlig unerfahren ist. Seine Aufgabe ist es, den Helius-Cluster zu erforschen und eine neue Heimat für die Menschheit zu finden. Dabei stößt er auf die Wildheit ungezähmter Landschaften und kriegerische Alien-Rassen, mit denen es mitunter auch (nicht immer einfache) Allianzen zu schmieden gilt. Um hier bestehen zu können, ist es notwendig, das Waffenarsenal, das Raumschiff und dessen Crew immer weiter auszubauen.
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Irgendwann tauchen dann auch die Überreste einer altertümlichen und einst mächtigen Alien-Rasse namens Remnant auf. Deren vergessene Technologien sind der Schlüssen dazu, die Macht über die Region und die gesamte Galaxie zu erlangen.
Ressourcen und Crafting
Die Sonnensysteme und Planeten innerhalb des Helius-Clusters halten nützliche Ressourcen und Blaupausen lange vergessener Alien-Technologien bereit. Mit deren Hilfe lassen sich bessere Ausrüstungsgegenstände und Waffen bauen, darunter verbesserte Bein-Rüstungen, die einen Jetpack-Sprung erlauben. Auch der Cryo-Beam, eine Laser-Kanone, lässt sich verbessern, um Gegner anzuvisieren oder Flächenschaden zu verursachen.
Die Crew
Zu Beginn des Spiels lassen sich sieben individuelle Crew-Mitglieder auswählen. Jeder davon hat seine eigene Persönlichkeit und spezielle Fähigkeiten, die neue strategische Optionen offenbaren. Eine Begleiterin namens Cora kann etwa einen biotischen Schild errichten, der jeden innerhalb der Blase beschützen, während das Hinausfeuern weiterhin möglich bleibt. Während des Spielverlaufs kann die Crew weiter ausgebaut und mit verbesserten Waffen und Rüstungen ausgestattet werden.
Die einzelnen Crew-Mitglieder sollen übrigens nicht nur persönlichkeitslose Söldner bleiben, sondern ein authentisches Zusammenleben mit dem Spieler simulieren. Sie reagieren auf die Aktionen und Äußerungen des Protagonisten und steigern ihre Loyalität ihm gegenüber, wenn für sie wichtige Missionen absolviert werden. Wird beispielsweise ein Kolonieschiff der Korgan durch eine der Outlaw-Fraktionen entführt, sinnt der Korganer Drack auf Rache. Entscheidet sich der Spieler dafür, die Angreifer zu verfolgen und das Raumschiff zurückzubeschaffen, steigt sein Ansehen bei Drack.
KI-Teams als Kolonien-Schutz
Der Helius-Cluster soll eine Größe von Tausenden von Lichtjahren aufweisen und der Spieler wird nicht überall gleichzeitig sein können. Er muss einmal gegründete Kolonien, Siedlungen und Ressourcen-Basen also beschützen, indem er Söldner anheuert und so ein vom Computer gesteuertes Strike-Squad aufbaut. So lassen sich zufällig generierte und zeitkritische Missionen angehen, auch ohne dass der Spieler selbst aktiv eingreifen muss.
Diese sogenannten Strike-Team-Missionen können verschiedene Ziele zum Inhalt haben, darunter die Verteidigung einer Siedlung oder die Beschaffung bestimmter Artefakte. Die Eingreif-Truppe kann kann also auf Missionen geschickt werden, während der Spieler selbst andere Dinge erledigt. Nach 20 bis 30 Minuten kehren die KI-Kämpfer dann zurück und haben sich abhängig von ihrer Performance Erfahrungspunkte, In-Game-Währung und Ausrüstung verdient.
Multiplayer-Inhalte
Strike-Team-Missionen im Solo-Modus sollen sich übrigens auch aktiv durch den Spieler lösen lassen. Das eigentliche Strike-Team bleibt dann zu Hause. An seine Stelle tritt ein Team bestehend aus verschiedenen Mehrspieler-Charakteren. Auch bis zu drei befreundete Spieler können eingeladen werden. Hinsichtlich des Gameplays ist das Ganze wohl an einen Horde-Modus angelehnt. Einen solchen soll es aber auch noch in separater Form geben. Im Prinzip handelt es sich dabei um den Klassiker: Gemeinsam heißt es, gegen immer stärker werdende Gegner-Horden zu bestehen und mit jeder überlebten Runde Punkte zu sammeln.
Koloniengründung
Auf den bewohnbaren Planeten der verschiedenen Sonnensysteme lassen sich unterschiedliche Siedlungen und Kolonien gründen, die wiederum verschiedene Boni mit sich bringen. Aufklärungs-Kolonien etwa geben den Blick auf einen zuvor verdeckten Teil der Galaxie preis und schalten so mehr Strike-Missionen frei. Bergbausiedlungen hingegen generieren Ressourcen, die regelmäßig an den Spieler geliefert werden.
Raids
Im Spielverlauf wird es immer wieder sogenannte Remnant-Vault-Raids geben. Hier lassen sich die mächtigen Artefakte der alten Alienrasse finden. Doch Vorsicht: Wer eines der Artefakte entwendet, löst einen Sicherheitsmechanismus aus. Dann tauchen Verteidigungstruppen, Kampfroboter und tödliche Fallen auf, um die Diebe am Entkommen zu hindern. Sogar die Vault-Architektur soll sich mitunter verändern. Wer entkommt, darf sich neben den Artefakten jedoch auch über mächtige Ausrüstung, Crafting-Ressourcen und sogenannte Star Keys freuen. Die können dazu genutzt werden, mächtige orbitale Einrichtungen zu öffnen, die permanente Boni gewähren.
Und dann gibt es auch noch optinale Elite-Remnant-Vault-Raids, die zufällig in der Galaxie verteilt sind. Sie sind noch schwieriger zu meistern und halten marodierende Outlaws und tödliche Khet-Patrouillen parat. Dafür warten hier noch bessere Loot-Gegenstände.
Außerdem gibt es auch noch reine Khet-Outposts, in denen gegen immer stärker werdende Khet-Horden gekämpft werden muss. Wer die Außenposten zerstört, erhält Erfahrungspunkte, Belohnungen und schränkt die Macht der Aliens in der Region ein. Darüber hinaus werden sich auch alliierte Fraktionen erkenntlich zeigen.
Weitere Details
Der Übergang zwischen den verschiedenen Aktivitäten in Mass Effect 4 soll völlig nahtlos vonstatten gehen. Angeblich gibt es keine Ladebildschirme - egal ob der Spieler in seinem Raumschiff Tempest durch ein Sonnensystem fliegt und anschließend auf einem mineralienreichen Planeten landet, nur um dann mit seinem Land-Vehikel Mako die Oberfläche des Planeten zu erkunden. Die Übergange sollen stets seicht sein.
Und Apropos Mako und Tempest: Beide sollen sich individualisieren und den eigenen Wünschen anpassen lassen - ebenso wie die eigene Spielfigur. Möglich ist das durch Alien-Artefakter und Naturwunder, die als Trophäen und Dekorationen dienen können. Auch die Uniformen des eigenen Squads lassen sich anpassen. Außerdem lassen sich in der Galaxie aufgenommene Fotos ebenfalls als Wanddekoration nutzen - oder an bestimmte Charaktere verkaufen.
Der Mako, mit dem sich die Oberflächen der mehreren Hundert Planeten des Spieluniversums erkunden lassen, ist zudem durch Turbo-Boosters, verbesserte Schild-Generatoren, ein Radar-System und viele weitere Dinge aufrüstbar. So kann sich der Spieler ein individuelles Gefährt zur Erkundung von Planeten zusammenbauen. Selbst die Lackierung ist anpassbar.
Wie gewohnt sollen auch in Mass Effect 4 wieder die Dialoge eine wichtige Rolle spielen. So lassen sich während der Dialoge etwa bestimmte Aktionen vollführen. Als Beispiel wird das Ziehen einer Pistole zum Aufbau einer Drohkulisse genannte, um jemanden anstatt durch Worte durch Waffengewalt zum Öffnen einer Tür zu bewegen. Die Geschichte selbst soll sich wieder um all diese Entscheidungen (Aktionen und Dialoge) weiterentwickeln.
Auch wenn die genannten Details äußerst umfangreich sind und durchaus plausibel klingen, ist die Glaubwürdigkeit der Quelle bisher noch nicht endgültig gesichert. Andererseits: Auch bei Dragon Age: Inquisition haben sich die Umfrage-Texte später als wahr erwiesen.
Möglicherweise ist bereits auf der E3 2015 im kommenden Juni mehr zu erfahren.
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