Entwined im Test - Gameplay beißt künstlerischen Anspruch

Im Test zu Entwined steuern wir gleichzeitig zwei Spielfiguren durch abstrakte Farbwelten. Die Macher orientierten sich an Indie-Hits wie Journey, doch hier kommen sich Gameplay und künstlerischer Anspruch in die Quere.

Entwined - Launch-Trailer zum bunten Rail-Spiel von der E3 Video starten 1:24 Entwined - Launch-Trailer zum bunten Rail-Spiel von der E3

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Dass bei Sony Indie-Spiele nicht zu kurz kommen, dürfte spätestens mit der Präsentation von Entwined auf der offiziellen E3-Pressekonferenz 2014 deutlich geworden sein. Wenn einem kleinen Studio wie Pixelopus auf einer solch großen Bühne Minuten zur Präsentation ihres Spieles eingeräumt werden, zeugt das von großer Wertschätzung durch den Publisher.

Das Projekt fand 2012 kurz nach dem Release des von Kritikern hoch gelobten Journey seinen Anfang. Sony wollte den immensen Erfolg des Indiehits reproduzieren und unterstützte Pixelopus, das sich aus Spieledesign-Studenten und erfahrenen Entwicklern zusammensetzt. Ihr Spieledebüt feiern sie mit Entwined, in dem die grundverschiedenen Lebewesen Vogel und Fisch trotz ihrer Andersartigkeit zueinander finden wollen.

Cross-buy
Entwined ist als Cross-buy erhältlich - mit dem Kauf auf einer beliebigen Sony-Plattform erwerbt ihr also sowohl eine Version für PS4 als auch für PS3 und PS Vita.

Wenig drin

Die Story ist weder wendungsreich noch besitzt sie einen besonderen Hintergrund. Sie handelt von zwei Tieren, die zusammen sein möchten, deren Verschiedenartigkeit ihnen bei diesem Vorhaben aber Probleme bereitet. Über die Tiefgründigkeit und parabolische Funktion lässt sich in diesem Fall hervorragend philosophieren, wenn man denn möchte.

Fisch Der Fisch im Origami-Stil ist in orange gehalten.

Vogel Der Vogel hingegen in der dazugehörigen Kontrastfarbe blau.

Ungewöhnliches Paar Vogel und Fisch möchten trotz ihrer Andersartigkeit zusammen kommen.

So ließe sich das beispielsweise als unterschwellige Kritik an sozialen Barrieren verstehen, die viele Leute daran hindern ein gemeinsames Leben zu führen. Die Geschichte in Entwined steht auf einem kleinen, überschaubaren Fundament dessen interessanter Ansatz bloß ein Ansatz bleibt. Dies hängt mit dem vergleichsweise simplen Gameplay zusammen, das der Entfaltung einer Tiefsinnigkeit im Wege steht.

Simple Spielmechanik

Wir steuern mit den beiden Analogsticks gleichzeitig jeweils den Fisch auf der einen und den Vogel auf der anderen Seite durch tunnelartige Levels. Das erinnert stark an den Klassiker Tempest, doch statt sich im vollen 360°-Radius bewegen zu können, sind die beiden Tiere jeweils auf einen Halbkreis beschränkt. Ziel ist es, die Figuren durch jeweils orange und blau eingefärbte Flächen zu manövrieren. Dabei treffen wir weder auf Gegner noch können wir in irgendeiner Weise sterben. Nebenbei sammeln wir Orbs ein, die zwei Leisten füllen, die uns signalisieren, wie nah sich die beiden sind.

Sind die Balken voll, müssen wir L1 + R1 drücken, um einen Boost zu aktivieren. Mit diesem bewegen wir uns in erhöhter Geschwindigkeit durch die Levels und fusionieren am Ende, falls wir genügend Flächen korrekt durchflogen haben, zu einem Drachen.

Anschließend bewegen wir uns frei durch einen Fluglevel und sammeln weitere leuchtende Orbs ein, um unserem Drachen einen bunten Schweif wachsen zu lassen. Mag alles seltsam klingen, ist es in gewisser Weise auch. Doch die Drachenpassagen sind dank ihres farblich sehr atmosphärischen Designs ein kleiner Höhepunkt im sonst eher monotonen Spielverlauf. Auch die neun Levels sind insgesamt gut gestaltet, der tiefe Griff in die Farbkiste wirkt aber hier und da etwas daneben.

Sich selber das größte Hindernis

Entwined bietet trotz seines günstigen Preises von 8 Euro unverhältnismäßig wenig Spielzeit. Nach maximal zwei Stunden habt ihr alle Levels geschafft. Wer möchte, kann aber anschließend im endlosen Challenge-Modus persönliche Rekorde aufstellen.

Hinter der bizarren Geschichte um Fisch und Vogel verbirgt sich eine simple, aber sehr fordernde Spielmechanik. Die ist aber gleichzeitig das größte Manko , da es grundsätzlich schwierig ist, mit den Augen permanent zwei Punkte auf einem Bildschirm zu fixieren, die wir ständig unabhängig voneinander und gleichzeitig in andere Richtungen bewegen müssen. Die notwendige Konzentration hierbei verhindert, dass sich die tiefsinnige Geschichte voll entfalten kann.

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