Fette Bosskämpfe in Koop-Schlachten, Skillbäume, epischer Loot, verschiedene Klassen: Die Beschreibung passt sowohl auf Destiny als auch auf Borderlands. Auch wenn sich die Spiele in einigen Punkten stark unterscheiden, gibt es deutliche Zusammenhänge, die für Spieler von Borderlands nach den ersten Stunden in Destiny unverkennbar sind.
Wir stellen deshalb beide Spiele in neun Kategorien gegenüber und erklären im Vergleich, ob das Team von Bungie oder die Entwickler von Gearbox die Nase vorn haben.
Grafik
In diesem Punkt gibt es nicht viel zu sagen: Die Hochglanz-Grafik von Destiny steht hier dem Cel Shading von Borderlands entgegen. Natürlich wird es einige Leute geben, die total auf Cel Shading stehen oder die einfach so große Borderlands-Fanboys sind, dass für sie sogar die neuen Lightning-Demovideos zur Unreal 4 Engine schlechter aussehen als der Comic-Stil von Borderlands - ansonsten bleibt einfach festzuhalten, dass die Grafik von Destiny ein Kracher ist.
Natürlich hat Borderlands auch seinen Charme, aber in einem Vergleich kann der Shooter von Gearbox dem aufgedonnerten Shooter von Bungie nicht standhalten. Die Planeten sind auf Hochglanz poliert und sehen unglaublich schick aus und solange Borderlands am Cel Shading festhält (was wir uns wünschen) werden sie nicht an die Grafikpracht von Destiny herankommen.
Story
In Destiny geht es darum, dass eine Macht, der Reisende, über die Menschheit wacht und die umliegenden Planeten bewohnbar gemacht hat. So konnten die Menschen ihr Sonnensystem weiter bereisen, neue Kolonien aufbauen und sich weiterentwickeln. Dann kam aber ein großer, fieser Feind und hat die Menschheit fast vernichtet. Fast in den Abgrund getrieben, ruht nun die Hoffnung auf den Hütern, in deren Rolle die Spieler treten.
Wir schließen das hier ab, denn Destiny erzählt einem wieder Mal ein unsägliches Heldenepos, von dem es einfach schon viel zu viele - insbesondere bei Shootern - gibt. In kleinen Gruppen stellt man sich dem übermächtigen Feind und wer sich nicht ganz dämlich anstellt, wird diesen am Ende auch besiegen. Kennt man, hat man oft genug erlebt und das wird es wohl in den kommenden Jahren noch oft genug geben. Das ganze wird dann in epische Zwischensequenzen verpackt - und genau hier liegt der Hund bei Destiny begraben. Denn diese Sequenzen, vor allem, wenn darin auch gesprochen wird, sind teilweise so langweilig und die Dialoge einfach so doof, dass man sich auch gleich das RTL-2-Programm angucken könnte.
Kleines Beispiel eines Dialogs: »Die Torwächter sind so Böse, dass sich sogar das Böse vor ihnen fürchtet…« - da müssten sie sich ganz schön in die Hose machen, sobald sie in den Spiegel schauen. Oder etwa ein anderer Dialog, in dem innerhalb von zwei Minuten gefühlt zehn Mal das Wort »Hüter« genannt wurde.
Anders sieht es bei den beiden Borderlands-Spielen aus. Ja, auch sie erzählen ein Heldenepos und die Schlacht einer kleinen Gruppe gegen einen übermächtigen Feind, aber eben auf ganz andere Art. Hier geht es um durchgeknallten Humor, viele Anspielungen auf Filme, andere Spiele oder Bücher. Das wirkt erfrischend, durchgedreht und man merkt von Anfang an, dass sie sich selbst mit ihrem Heldenepos nicht so ernst nehmen. Fast in jeder Sequenz gibt es einen Lacher und dabei wird nicht einfach auf plumpe Gags gesetzt.
Hier hat Borderlands klar die Nase vorn, denn es macht einfach Spaß, der Story zu folgen und sich von den Ideen der Entwickler überraschen zu lassen. Diese Überraschungen fehlen bei Destiny in der Story total.
Die Welt(en)
Wenn man beide Spiele im jetzigen Zustand nimmt, hat Borderlands in Sachen Spielwelt die Nase vorn. Allerdings gibt es hier schon haufenweise DLCs, in denen neue Gebiete eingefügt wurden. Dadurch ist unglaublich viel Abwechslung im Spiel: Piratendörfer, Ritterburgen, Safari-Lodges und so weiter. Doch auch Pandora an sich hatte schon ziemlich viel zu bieten, egal ob bei Missionen im Freien oder in einem Dungeon.
Aber auch die Welten von Destiny sind optisch abwechslungsreich. Ob nun im alten Russland auf der Erde, in den steinigen Kratern des Mondes, in postapokalyptischen Städten auf der Venus oder im roten Sand des Mars. Dazu kommen auch viele Missionen, die im Inneren unterschiedlichster Gebäude spielen und noch die Dungeons, die bei Destiny den Namen »Strike« bekommen haben.
Hier müssen wir beiden Entwicklern ein großes Lob aussprechen, denn die Welten beider Spiele sind einfach sehr gut gelungen.
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