Als Destiny vor knapp drei Monaten in die Händlerregale rauschte, begleiteten den Shooter zahllose Superlative. Die konnte das fertige Spiel zwar nicht komplett einhalten, fleißig gespielt wird es aber dennoch. Lobenswert: Entwickler Bungie hat seit der Veröffentlichung an vielen Stellen korrigierend eingegriffen, Exploits entfernt, Fehler beseitigt und den Shooter kontinuierlich verbessert. Ende Oktober erschien das Update 1.0.2.3, das unter anderem die Serverstabilität erhöhte und Fehler beim Raid beseitigte.
Immer noch klagen Spieler allerdings über ungerechte Loot-Verteilung, nerviges Dauergegrinde für vergleichsweise schwache Items und die verbesserungswürdige Matchmaking-Suche im kompetitiven Schmelztiegel-Modus. Mitte November folgte dann Update 1.0.3, das unter anderem ein Voice-Chat-System (allerdings noch in der Beta-Phase) ins Spiel integrierte.
Dunkelheit lauert
Doch wie geht es weiter mit Destiny? Schließlich ist die Serie auf wenigstens zehn Jahre ausgelegt, so heißt es zumindest. Kleinere Updates wird es auch weiterhin in regelmäßigen Abständen geben, um die Verbindungs- und Serverqualitäten zu verbessern. Deutlich interessanter sind aber die großen DLCs, von denen der erste (Dunkelheit lauert) am 9. Dezember 2014 erscheinen und knapp 20 Euro kosten wird. Deren Inhalte wurden laut Bungie-Präsident Harold Ryan vor allem den Wünschen der Community angepasst, denn die würde schließlich »dabei helfen, Entwicklungsentscheidungen zu treffen«.
Und auf der Wunschliste haben offenbar auch neue Ausrüstungsgegenstände gestanden, denn davon wird es in Dunkelheit lauert einige geben, darunter auch die begehrten exotischen und legendären Objekte, die den eigenen Charakter stark verbessern, sowie ein zusätzlicher Sparrow-Gleiter.
Deutlich interessanter sind aber die neuen Storymissionen. Neu-Charakter Eris hält im Turm nämlich einige Herausforderungen bereit, die einerseits Aussicht auf seltene Gegenstände geben und zudem den Lichtlevel erhöhen können.
Der Lichtlevel kann mit dem ersten DLC auf Rang 32 getrieben werden - allerdings ist das nur eine Erhöhung um zwei Punkte, der bisherige maximale Lichtrang beträgt 30. Zähes Grinden auf der Jagd nach neuen Ausrüstungsgegenständen mit dem entsprechenden Lichtlevel wird also auch zukünftig unabdingbar sein.
Immerhin warten ein neuer kooperativer Strike (für PS3 und PS4-Spieler sogar zwei) sowie ein von der Community lang erwarteter zweiter Raid (Crotas Ende auf dem Mond). Obendrauf gibt's noch drei Karten für den Schmelztiegel-Modus. Ein zusätzlicher Planet oder andere neue Gebiete fehlen dagegen, der DLC schiebt also hauptsächlich Missionen nach.
Und im nächsten Jahr?
Was im nächsten Jahr mit Destiny passiert, ist hingegen noch weitestgehend unklar. Das ist interessant, schließlich ist das Spiel anders als zum Beispiel Halo (2001) nicht als einzelnes Spiel, sondern als lang angelegte Serie konzipiert. Immerhin tauchte Ende September durch einen Bug im Spiel eine Liste auf, die geplante Inhalte für Destiny zeigte. Glauben schenken kann man dieser Aufzählung durchaus, da die Angaben zum ersten DLC korrekt waren. Anfang 2015 soll demnach ein zweiter DLC namens Haus der Wölfe erscheinen, der in etwa den gleichen Umfang hat wie Dunkelheit lauert. Vereinzelte Leaks bestätigen die Existenz des zweiten DLCs.
Haus der Wölfe enthält insgesamt drei neue Storymissionen auf Erde und Mars, einen neuen Strike, einen Raid sowie eine Level-28-Strike-Playliste. Besonders interessant ist, dass es einen neuen Storystrang auf dem Asteroidengürtel Riff geben soll, der im Hauptspiel nur zwei Zwischensequenzen bekam. Hier soll die Königin der Gefallenen genauer beleuchtet werden, auch der neue Raid (Level 28) findet hier statt.
Unverständlich bleibt unterdessen, warum Activision und Bungie nicht zumindest Hinweise auf mögliche neue Planeten oder Gebiete geben. So bleibt der von den Fans am meisten gewünschte Content zumindest im Moment noch ein Traum, da sich Bungie zukünftig erst einmal auf Missionen, Raids und Gegenstände konzentrieren will. Der Fokus liegt also klar auf den Events. Diese Wiederverwertung dürfte nicht jedem schmecken, unterstützt aber den grundsätzlichen Grindgedanken, der zentraler Bestandteil des Destiny-Gameplays ist.
Wenn man sich die letzten ersten Gameplaytrailer und Infomationen zu Destiny noch einmal anschaut, lassen sich viele Details ausmachen, die anfangs versprochen oder gezeigt wurden, bisher aber (noch) nicht passiert sind. Allein der E3-Trailer von 2014 zeigte zum Beispiel die Saturn-Ringe und den Planeten Merkur sowie einen Riff-Level als begehbare Orte.
Danach tauchten die Gebiete aber weder als DLC-Ankündigungen, noch irgendwo sonst auf. Könnten Saturn und Merkur also zukünftige Erweiterungen sein? Den Erfahrungen des Hauptspiels würde es hier dann auch neue Gegnerarten geben. Wer dagegen auf nachträgliche eingebaute Weltraumschlachten hofft, dürfte ebenfalls enttäuscht werden. Schon Anfang des Jahres hatte Bungie diese Möglichkeit kategorisch ausgeschlossen.
Neben den beiden großen DLCs wird auch bereits an einem Nachfolger, also Destiny 2, gearbeitet. Ein Großteil der Kreativabteilung des Bungie-Studios schon seit Anfang des Jahres an Fortsetzungen des Spiels werkeln. Das führt den Zehn-Jahres-Plan, den die Entwickler ursprünglich für das erste Destiny geplant hatten, zwar ein wenig ad absurdum, entspricht aber der Logik der Branche, zumal bereits im Mai 2012 Details aus dem Activision-Bungie-Projekt bekannt wurden. So soll es unter anderem weitere Destiny-Spiele 2015, 2017 und 2019 erscheinen und mit so genannten Comet Expansions erweitert werden. Der Vertrag endet 2020.
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