Bloodborne - Tausche Seelen gegen Blut

Das Action-Rollenspiel Bloodborne wandelt spürbar auf den Pfaden des legendären Dark Souls. Doch ist es mehr als eine bloße Kopie im neuen Gewand? Wir spielen Probe und forschen nach.

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Sie ist verdammt lang geworden, unsere Liste all jener Elemente in Bloodborne, die identisch oder zumindest sehr ähnlich zu denen in Dark Souls sind. Das Gestenmenü? Exakte Kopie. Die Blutflecken am Boden, die per Tastendruck den Tod anderer Spieler als Geisterkino ablaufen lassen?

Das sind nun kleine Grabsteine, die von hübsch animierten Skeletten aus dem Boden gehoben werden. Funktionieren tun sie genauso. Auch das Nachrichtensystem, mit dem wir andere Spieler auf verborgene Schätze und lauernde Gefahren hinweisen, ist drin, die Tastenbelegung dürfte Souls-Veteranen vertraut vorkommen und erneut lauert der Tod an jeder Ecke.

Wir müssen gestehen: Es gelang uns nicht innerhalb der uns zur Verfügung stehenden Zeit mit Bloodborne das Ende des Demolevels zu erreichen. Im Rahmen eines Sony-Vorschauevents wurden uns neue Features des Action-Rollenspiels vorgestellt, wir konnten Spieldesigner Hidetaka Miyazaki mit Fragen löchern und bissen uns die Zähne an der Alpha-Version aus. Und wie beschrieben gibt es dabei massenhaft Parallelen zu den Souls-Spielen, deren Serienursprung Demon's Souls ebenfalls aus der Feder Miyazakis stammt. Unter Fans genießen diese Spiele absoluten Kultstatus. Doch warum eigentlich?

Der Reiz der Härte

Die Souls-Spiele wirken in der modernen Spielewelt wie urzeitliche Wesen. Sie sind schwer, sie stellen unsere Geduld und Lernbereitschaft auf eine harte Prüfung und geben ihre Geheimnisse nur widerwillig preis. Sie sind fies, hinterlistig, teilweise sogar sadistisch. Doch unfair sind sie nie.

Wer sich Mühe gibt, wer aufmerksam und wachsam bleibt, wer aus den Nachrichten und Toden anderer Spieler lernt und wer sich von Rückschlägen nicht entmutigen lässt, den belohnen diese Spiele wie kein anderes. Denn wer sich seinen Erfolg mühsam erkämpfen muss, der genießt ihn am Ende unendlich mehr, als wäre er mit automatisch regenerierender Gesundheit, massig Checkpoints und einem trivialem Schwierigkeitsgrad bis zum Abspann spaziert.

Diese Werwölfe sehen wunderbar widerlich aus, aber gerade diese Viecher sind etwas steif animiert. Das geht besser! Diese Werwölfe sehen wunderbar widerlich aus, aber gerade diese Viecher sind etwas steif animiert. Das geht besser!

Genau auf diesen Reiz setzt auch Bloodborne. Es ist allerdings kein Dark Souls 3 und dreht in Sachen Story und Schauplatz sein ganz eigenes Ding. Im Spiel erstellen wir zwar einen Rollenspielcharakter nach Wahl, sein Schicksal ist jedoch stets dasselbe: Weil er an einer Krankheit leidet, pilgert er nach Y'harnam, wo angeblich jedes Gebrechen geheilt werden kann. Doch der viktorianisch wirkende Ort ist verfallen. Eine Epidemie hat die meisten Einwohner dahingerafft und viele von ihnen in Bestien verwandelt.

Die Überlebenden haben sich zu mordlüsternen Mobs zusammengefunden und greifen Fremde unbarmherzig an, auch unsere Spielfigur. Auf der einen Seite gejagt von Horden maskierter Jäger, auf der anderen Seite bedroht durch mutierte Höllenhunde, Werwölfe und axtschwingende Riesen. Wie bei den Souls-Spielen suchen wir den Ausweg aus einer todgeweihten Welt. Und wie bei den Souls-Spielen dreht sich alles um ein wertvolles, lebenswichtiges Element, nur eben nicht um Seelen, sondern Blut.

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