Die E3-Präsentation von Splinter Cell: Blacklistbeginnt dort, wo auch jeder erst-, zweit und drittklassige Militär-Shooter der letzten Jahre beginnen könnte: an der iranisch-irakischen Grenze. Terroristen brüten in der Sonne und Sam Fisher spaziert mitten in ihr Camp, um den Terror in die eigenen Hände und sogar auf den Arm zu nehmen.
Wohlgemerkt buchstäblich, denn der verkleidete Sam trägt einen Verletzten ins Lager und verschafft sich so unbemerkt Zugang. Kaum im Medizinzelt abgeliefert deutet der Verwundete jedoch auf denjenigen, der ihn so zugerichtet hat: Sam höchstpersönlich! Der Oberterrorist Said antwortet mit einer erstaunten Schimpftirade, frei übersetzt: »Was soll das?! Wie ist das passiert?! Bist du ein Maulwurf?!« Auf Wiedersehen, Überraschungsmoment.
Doch Sam hat all das natürlich geplant, nimmt Said in den Schwitzkasten und pustet zwei Lakaien mit dem aus Splinter Cell: Convictionbekannten Execute-Move um: Einfach die beiden Ziele markieren, schon erledigt der Agent die Jungs vollautomatisch. Es folgt eine unschöne Folter- und Prügelszene, in der Sam versucht, Informationen aus Said herauszupressen – um dem Terroristen anschließend ein Messer in die Achsel zu jagen.
Das kann man für überbrutale Effekthascherei halten und liegt damit auch gar nicht so falsch: Splinter Cell: Blacklist setzt auf ein blutig-realistisches Hinter-den-feindlichen-Linien-Szenario, das so auch aus dem nächsten Call of Duty stammen könnte. Und auch der Spielablauf hat sich gewandelt: Weg vom Schleichen, hin zur Third-Person-Action, bei der E3-Präsentation ähnelt Blacklist eher einem »Assassin’s Creed: Black Ops« als einem echten Serien-Nachfolger.
Anspruch exekutiert?
Der Grund für Sam Fishers Grenzbesuch wird spätestens klar, als er seiner Zentrale anfunkt. »Verzieht euch mit all euren Truppen aus dem Land, sonst gibt‘s Krieg!«, so lautet das Ultimatum der Terroristen, das Sam in Splinter Cell: Blacklist in die Wüste führt. Die Sonne steht niedrig, wirft weite Schatten, es ist früher Abend im Terrorcamp. Militär-Tarnnetze Sandsäcke und Zäune dekorieren das Zeltlager. Die Kulisse wird durch stoisches Sturmgewehrfeuer untermalt und schafft das perfekte Ambiente für den übermächtig scheinenden Spezialsoldaten Fisher.
Der kann in einem speziellen Sichtmodus durch Wände blicken, um in Zelten versteckte Gegner zu entdecken. So pirscht er sich problemlos an sein Ziel an, packt es und löscht es mit einem wuchtigen Messerstich in die Brust aus. Jedes dieser direkten Ausknips-Manöver schaltet den Execute-Modus frei. Zwei bis drei Gegner können dann als Ziel markiert werden, damit Sam sie in einer Rundum-Raserei niederstreckt. Ein Tänzelakt zum nächsten Fanatiker, ein Messerstich, schon ist das Präzisions-Kugelgewitter abermals einsatzbereit. Das wirkt übermächtig – doch immerhin belohnt Splinter Cell: Blacklist damit das heimliche Ausschalten von Gegnern.
Tod von oben
Natürlich kann Sam auch klettern, wie weiland Ezio erklimmt er eine Mauer und sieht sich einer Menge Gegner gegenüber. Ein Schleichweg ist dennoch schnell ausgemacht: Während er an einer Dachkante baumelt, rammt er dem oben stehenden Wächter sein Messer in den Leib und schleudert ihn über die Kante nach unten. Dort erspähen zwei Wächter den Leichnam. Doch noch bevor sie Alarm schlagen können, schaltet Sam sie mit seiner Taser-Armbrust aus – indem er auf die (merkwürdig günstig platzierte) Pfütze zu ihren Füßen zielt, um beiden einen Stromschlag zu versetzen.
Auf dem Dach geht die Reise weiter. Und zwar leise, schleichen kann der Herr Fisher schließlich immer noch, auch wenn er’s in Blacklist dank Execute-Übermacht wohl seltener brauchen wird. Derweil rollt ein Jeep mit Maschinengewehrladung vor. Mist, die Wachen sind alarmiert! Doch auch das ist für Sam kein Problem, im Gegenteil: Mit dem Execute-Modus wählt er erst mal die um den MG-Jeep versammelten Gegner an, springt dann vom Dach und schaltet sie aus. Anschließend rennt er durch ein Häuschen, dessen Fenster das Jeep-MG hinter ihm durchlöchert.
Auf der anderen Seite des Hauses hechtet Sam hinter ein Mäuerchen, schaltet noch ein paar Gegner aus – und Bumm! zerbröselt ein Luftschlag den Jeep. Moment, Luftschlag? Richtig, in Splinter Cell: Blacklist wurde Sam zum Anführer seiner Einheit befördert, nun darf er auch Ziele bestimmen, die von oben gesprengt werden sollen. Allerdings wohl nicht beliebig oft, sondern nur bei besonderen Zielen wir dem Vehikel.
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