Dass Battlefield 4 letzte Woche alles andere als einen reibungslosen Launch hingelegt hat, ist bekannt. Nach wie vor haben die Spieler mit etlichen Fehlern zu kämpfen.
Doch wie konnte das nach einem so ausgiebigen Betatest passieren? Sind selbst solche Fehler die zu Spielabstürzen führen können, niemandem aufgefallen? Hat der Entwickler etwa noch nie etwas von einer Qualitätssicherung gehört?
Ein Beitrag auf Reddit könnte ein wenig Aufschluss über solche Fragen geben, die sich bei Battlefield 4 auch nicht zum ersten Mal nach einem größeren Launch stellen. In einem E-Mail-Wechsel kommt darin zumindest angeblich ein Mitarbeiter der Qualitätssicherung von DICE zu Wort. Überprüfen lässt sich die Behauptung nicht. Der Mitarbeiter wolle auch nicht namentlich genannt werden.
Er beschreibt, was die Qualitätssicherung von Battlefield 4 bei DICE und Electronic Arts zu einer echten Herausforderung werden ließ. Die Tester hätten unter »enormen Druck« gestanden.
»Erstmal haben wir hier eine Unternehmenskultur [bei DICE], bei der immer mehr und mehr [Features] in ein Spiel gesteckt werden, und zwar bis ganz zum Schluss des Projekts. Das setzt die QA [Quality Assurance - Qualitätssicherung] unter einen enormen Druck, um alles testen zu können. Und dann haben wir [den Publisher] EA, der den Release unbedingt zwei Wochen vor CoD [Call of Duty: Ghosts] haben wollte, um den Wettbewerb zu vermeiden.«
Der QA-Mitarbeiter spricht davon, dass wirklich »ALLES« getestet wurde, was gerade bei der Kombinationsvielfalt in Battlefield erheblich viel Aufwand bedeute. Aber selbst dann ließen sich Fehler kaum vermeiden, da das Spiel während der Tests noch weiter entwickelt wurde.
»Man stelle sich die schiere Anzahl an Kombinationen zwischen Fahrzeugen/ Waffen/ Gadgets und Zubehör vor. Wir testen ALLES, ganz im Ernst. Aber sagen wir mal, wir haben den Schalldämpfer für die Spas-12 im Juni getestet und freigegeben. Und dann kommt im Juli noch jemand von der Sound-Abteilung und nimmt eine Änderung vor, die zu Fehlern führt. Testet man jetzt alles noch mal? Oder muss man verbieten, noch irgendwas an der Spas-12 zu ändern, nach dem wir es einmal getestet haben? Solche Fragen sind schwer zu beantworten. Und das ist etwas, womit sich die QA-Abteilung bei DICE sehr oft auseinandersetzen muss.«
Laut dem Mitarbeiter könnte selbst so eine große QA-Abteilung wie die von DICE ein Spiel nicht annährend so umfassend überprüfen, wie das letztendlich durch die Spieler nach dem Launch geschieht.
»Man stelle sich vor, wir haben 300 Leute bei DICE, die das Spiel für 1.000 Stunden pro Person testen. Das sind 300.000 Stunden an Tests. Und dann stelle man sich vor, wir veröffentlichen das Spiel, und fünf Millionen Leute kaufen es und spielen es für eine Stunde. Das allein sind schon fünf Millionen Teststunden mit noch mal so vielen Setups in nur einer Stunde nach dem Release. Da können wir nicht annährend mithalten.«
Laut der Quelle würde die QA-Abteilung von EA DICE gern öffentlich über solche Herausforderungen sprechen, aber man habe Angst, sich im Internet noch mehr Zorn einzuhandeln. Es ginge nur noch darum, einen »Shitstorm« vermeiden.
»Wir wollen ja mit den Spielern darüber reden, aber diese Internet-Hass-Maschine ist so empfindlich, dass wir lieber auf Nummer sicher gehen, nichts sagen und nur Fixes vornehmen, bevor noch ein viel schlimmerer Shitstorm über uns hereinbricht. Die Leute neigen dazu, falsch zu zitieren und falsch zu verstehen. Dann sind es solche Kommentare wie dieser von mir, die möglicherweise mehr schaden als nützen.«
So betont der angebliche Mitarbeiter, dass es sich bei den Aussagen keineswegs um ein offizielles Statement von der Qualitätssicherung bei EA DICE handelt. Er wollte einfach nur seinen »eigenen Senf dazu geben«.
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