Obwohl seit der Erstankündigung und dem Release von Aliens: Colonial Marines satte fünf Jahre liegen, soll der Shooter in einem Zeitraum von nur knapp neun Monaten zusammengebaut worden sein. Das gibt eine Reihe von an der Entwicklung beteiligten Mitarbeitern, die lieber anonym bleiben möchten, gegenüber der Website Kotaku.com an.
Auch sonst finden die Insider kaum nette Worte für die chaotische Entwicklung von Aliens: Colonial Marines. So soll vor allem die zumindest anfangs noch harmonische Zusammenarbeit zwischen Gearbox und dem zweiten Entwickler TimeGate Studios Schuld an der durchwachsenen Alien-Ballerei sein. Die Mitarbeiter geben an, dass Gearbox das Projekt 2006 zwar begonnen, dann aber 2010 komplett an TimeGate abgeschoben haben soll, um selbst Borderlands 2 entwickeln zu können. Bei TimeGate widerum herschte Verwunderung darüber, wie wenig Arbeit bisher von Gearbox erledigt worden war. Ab diesem Zeitpunkt war TimeGate der Hauptentwickler von Aliens: Colonial Marines, Gearbox hatte nur noch eine Kontroll-Funktion.
Besonders gut voran kam aber auch TimeGate nicht. Dutzende Spielelemente (etwa eine Eskort-Mission mit einem Weyland-Yutani-Agenten) wurden erst zusammengebaut und kurz darauf ersatzlos gestrichen, da die Story des Spiels immer wieder geändert werden musste.
Zudem herschte keine Einigkeit zwischen den Entscheidern bei TimeGate, Gearbox und Sega über die Ausrichtung des Spiels. Während die einen mehr Horror wollten, forderte die Gegenseite mehr Action im Call-of-Duty-Stil. Erst nach dem Release von Borderlands 2 im Jahr 2012 hatte Gearbox die Entwicklung wieder übernommen - und dabei so gut wie alles was TimeGate abgeliefert hatte nochmal geändert.
Auch zum krassen Kontrast zwischen Messe-Präsentation und fertigem Spiel gibt es eine Erklärung. So habe TimeGate die Anweisung bekommen, die knappen Ressourcen von PS3 und Xbox 360 zu ignorieren und die Demos so gut wie möglich aussehen zu lassen, da sie ohnehin auf einem Hochleistungs-PC laufen würden. Einem Insider zufolge waren diese Präsentationen jedoch nie spielbar, sondern nur selbstablaufend. Die gleiche Qualität über die Laufzeit eines kompletten Spiels zu bieten, wäre laut einem Insider finanziell unmöglich gewesen.
Eine offizielle Stellungnahme von Gearbox, Sega oder TimeGate steht bislang noch aus.
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