Mit Inazuma Eleven Strikersfür Nintendos Wii kommt endlich eine Alternative zu Mario Strikers: Charged Footballauf den Markt. Dabei werden sofort Erinnerungen an unsere Jugend wach: Im Fernsehen liefen Anime-Serien wie die Kickers oder auch Die tollen Fußballstars um den legendären Tsubasa Ohzora.
Der Stil dieser Serien beeinflusste auch gut erkennbar die Inazuma Eleven-Spiele. Angefangen mit einem ersten DS-Ableger im Januar 2011, wuchs gerade in Japan (wo der Titel schon seit 2008 erhältlich ist) die Fanbasis massiv an. Die Folge: eine Anime-Serie und neue Ableger, auch für Nintendos Wii.
Rollenspiel? Nein Danke
Ähnlich wie bei Marios Stadion-Ausflug Mario Strikers: Charged Football geht es in Inazuma Eleven noch ruppiger zur Sache. Der Titel wirft fast alle RPG-Elemente der DS-Vorgänger über Bord und präsentiert sich als lupenreiner Action-Kick mit über 200 Spezialfähigkeiten für die 150 Charaktere.
In den Modi Freies Spiel, Turnier, Minispiel und dem zentralen Clubhaus-Modus geht es dabei um Sieg oder Niederlage. Während im Freien Spiel und den Turnieren die schnelle und direkte Action im Mittelpunkt steht, dürfen wir auch in diversen Minispielen beispielsweise den Mannschaftsbus ziehen oder Bälle gegen einen Baum dreschen – nett, aber ohne wirklichen Mehrwert.
Das Herzstück von Inazuma Eleven Strikers ist dagegen das Clubhaus, wo sich die letzten, kleinen Reste der Rollenspielvergangenheit der Inazuma Eleven-Serie finden: So spielen wir in diesem Modus um Pokale, trainieren unsere Elf, ändern Aufstellung und taktische Ausrichtung und führen sogar Transfers durch.
Charme ja, Spieltiefe nein
Highlight des Spiels ist in jedem Fall das tolle Design: Man findet viele alte Bekannte aus den DS-Teilen und dem Anime wieder, alles ist stimmig und passt. Es kommt aber trotz der total abgefahrenen Spezialfähigkeiten der Inazuma-Kicker wie beispielsweise dem Schuss mit fliegenden Kaiserpinguinen nur ganz selten so etwas wie Spielfluss zustande.
Dafür wird das Spiel nämlich zu häufig von diesen im Grunde gelungenen Sequenzen unterbrochen. Jeder zweite Angriff endete im Test in einer der Defensiv-Fähigkeiten der Gegner. Hinzu kommt, dass die Laufanimationen der Kicker außerhalb der vorgerenderten Sequenzen holprig und unrund wirken. Die Grafik leidet zudem am Wii-typischen Kantenflimmern.
Hier verschenkt Inazuma Eleven Strikers enorm an Potential. Und in Sachen Steuerung sieht es nicht viel besser aus. Die Spielerwechsel funktionieren nur sehr träge, viel zu selten hat man den richtigen Kicker an der richtigen Stelle. Die Sounds gehen dafür aber in Ordnung, auch wenn die durchweg deutsch synchronisierten Kommentare sich sehr schnell wiederholen.
Inazuma Eleven Strikers ist unterm Strich eine zweischneidige Angelegenheit: Auf der einen Seite steht das wirklich gelungene Art-Design, das den Charme der Vorgänger und den des Anime prima einfängt, sowie die sehr gelungenen und abwechslungsreichen Spezialfähigkeiten der Kicker. Andererseits kommt einfach zu selten ein offener Schlagabtausch mit Torszenen zustande.
Die angestaubte Technik und die etwas holprigen Animationen tun ihr übriges. Wer dringend ein Action-Fußballspiel für seine Wii braucht, darf ebenso einen Blick riskieren, wie alle Inazuma Eleven-Fans. Der Rest greift aber lieber zum etwas älteren, aber besseren Mario Strikers: Charged Football!
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