John Riccitiello, CEO des Spielepublishers Electronic Arts, hat seine Kündigung bei dem Unternehmen zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres am 30. März 2013 eingereicht. In einem Brief an den Executive Chairman des EA-Vorstands Larry Probst begründet Riccitiello seine Entscheidung damit, dass EA die geplanten operativen Ziele nicht erreicht habe, die Aktionäre und Mitarbeiter mehr erwarteten und er selbst für das schwache Ergebnis die Verantwortung übernehme. Er wolle Electronic Arts einen sauberen Neustart in das Fiskaljahr 2014 ermöglichen und sei zuversichtlich, dass die getätigten Investitionen in NextGen-Spiele EA auf lange Sicht eine Führungsposition in der Branche sichern werden.
In einem Brief an die Belegschaft zeigt sich Riccitiello stolz auf das Erreichte und nennt vor allem das Etablieren einer Online-Plattform für den direkten Kundenkontakt (Origin) als großen Erfolg.
Riccitiello war seit 2007 Chief Executive Officer, also Vorstandsvorsitzender bei Electronic Arts. Zuvor arbeitete er seit 1997 als Chef des operativen Geschäfts (COO). Bereits im vergangenen Juli wurde über eine baldige Kündigung Riccitiellos spekuliert.
Larry Probst soll als Executive Chairman die Übergangsphase des Unternehmens leiten, bis ein neuer CEO gefunden ist. Probst war bereits von 1991 bis 2007 CEO des Publishers. Der Vorstand von Electronic Arts zieht sowohl interne als auch externe Kandidaten für den Posten des Vorstandsvorsitzenden in Betracht. Ein heißer Anwärter auf den Posten dürfte der derzeitige COO Peter Moore sein.
Die EA-Aktie lag 2007, als Riccitiello das Ruder übernahm, bei etwa 40 Euro - derzeit ist eine Aktie des Unternehmens etwa 15 Euro wert. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Electronic Arts einen Gewinn von etwa 58 Mio. Euro, rechnete aber mit einem Umsatzrückgang für das aktuelle Geschäftsjahr. Riccitiellos Kündigung deutet an, dass das Fiskaljahr 2013 erfolgloser war als vom Konzern prophezeit. Die genauen Geschäftszahlen erfahren wir im Mai 2013.
Electronic Arts sieht sich seit geraumer Zeit Attacken seitens der Spieler ausgesetzt. Nach dem umstrittenen Online-Dienst Origin machte sich das Unternehmen auch durch seine Mikrotransaktions-Politik (Beispiel: Dead Space 3), die aggressive Mobile-Anbindung seiner Titel und nicht zuletzt durch das jüngste Server- und PR-Debakel rund um das Aufbauspiel SimCity unbeliebt.
via Gamasutra
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