Apple bringt die dritte Generation seines Tablet-PCs auf den Markt. Das neue Apple iPad besticht im Test vor allem durch das sogenannte Retina-Display mit einer gegenüber dem Vorgänger vierfach höheren Auflösung. Dazu kommen ein rund doppelt so schneller Grafikchip und mehr Arbeitsspeicher und die vom Apple iPhone 4S bekannte Kamera. Damit einhergeht die neue iPhoto-App, mit der sich Bilder einfach verwalten und kinderleicht überarbeiten lassen.
Das auch als iPad 3 bezeichnete Tablet kostet in der günstigsten Konfiguration mit 16 GByte Speicher und Wifi, aber ohne UMTS 479 Euro, die teuerste Variante mit 64 GByte Speicher, Wifi und 4G-Modul liegt bei 799 Euro. Mit Erscheinen des neuen iPad hat Apple die Preise des Vorgängermodells auf 399 Euro mit 16 GByte und WLAN beziehungsweise 519 Euro mit 16 GByte und 3G gesenkt.
Display
Das Highlight des neuen iPads ist zweifelsohne das Retina-Display – die Bezeichnung leitet Apple von der Netzhaut ab, die Auflösung ist so hoch, dass in einer normalen Entfernung zum Display keinerlei Pixel mehr auszumachen sind. In Zahlen ausgedrückt löst das 9,7 Zoll große Display statt wie bisher mit 1024x768 Pixel nun mit 2048x1536 Pixel auf. Damit steigt die Pixeldichte von 132 auf 264 dpi auf das Doppelte. In Praxis merken wir das allerspätestens, wenn wir das erste mal den Browser öffnen. Verglichen mit den Vorgängermodellen wirkt die Darstellung auf dem neuen iPad sehr viel schärfer, sodass Webseiten und auch lange Texte wesentlich angenehmer zu lesen sind.
Die Blickwinkel sind durch das eingesetzte IPS-Panels angenehm groß. Bei voller Helligkeit und normal heller Umgebung liefert das Tablet beeindruckende Bilder, sowohl bei der Bild- als auch bei der Textdarstellung. Die Reaktionszeiten genügen im Test auch für schnelle Bewegungen. Allerdings spiegelt das neue iPad bei Gegenlicht stark. Den im Web oftmals bemängelten Gelbstich des Displays konnten wir dagegen nicht nachvollziehen.
Die virtuelle Tastatur benötigt trotz der höheren Auflösung übrigens nicht mehr oder weniger Platz als zuvor, sondern belegt weiter etwas weniger als das untere Drittel. Am Schreibgefühlt hat sich nichts verändert, noch immer können wir mit etwas Übung relativ gut und auch zügig tippen. Selbst für normal lange Emails eignet sich die virtuelle Tastatur gut.
Hardware
Im neuen iPad kommt erstmals der von Apple entwickelte A5X-Chip zum Einsatz. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes System-on-a-Chip, bei dem ARM-Prozessor und Grafikchip in einem Bauteil gebündelt sind. Gegenüber dem iPad 2 ist der CPU-Teil identisch. Wieder kommt ein Dual-Core-Prozessor zum Einsatz, der mit 1,0 GHz Takfrequenz arbeitet. Das »X« steht gegenüber dem A5 im iPad 2 und dem Apple iPhone 4Sfür den neuen Grafikchip mit vier statt wie bisher zwei Kernen, dessen Leistung es laut Apple mit der Tegra-3-Plattform von Nvidia aufnehmen kann. Zum Arbeitsspeicher gibt sich Apple aber bedeckt. Die Website iFixit hat das iPad 3 jedoch bereits zerlegt und 1,0 GByte gefunden. Gegenüber den beiden Vorgängern hat sich der RAM also verdoppelt, was ein Grund für die im Test deutlich kürzeren Ladezeiten sein dürfte.
Beim fest verbauten Flashspeicher haben Käufer die Wahl zwischen drei Ausführungen: 16, 32 und 64 GByte. Für Power-User werden aber selbst die 64 GByte zum Flaschenhals, wenn das iPad mit vielen Fotos, HD-Videos und Musik gefülllt wird. Alle iPads verfügen über eine WLAN-Komponente nach 802.11n-Standard. Erfreulich ist, dass das Tablet nicht nur im dicht belegten 2,4 GHz-Band funkt, sondern auf Wunsch auch WLANs auf Basis von 5 GHz nutzen kann.
Wer auch unterwegs ins Internet möchte, der muss zur 4G-Variante greifen, wobei dieser Begriff irreführend ist: Apple verbaut zwar ein Hochgeschwindigkeitsfunkmodul nach LTE-Standard, allerdings unterstützt dieses nur die entsprechenden Funkfrequenzen in Nordamerika. An den auf dem Markt verfügbaren Bausteinen kann es nicht liegen, Hersteller wie etwa HTC bieten bereits LTE-Geräte für Deutschland an. Wer also ein iPad WiFi + 4G erwirbt, der kann hierzulande maximal mit HSDPA+-Geschwindigkeit surfen.
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