Der Reddit-User Verigood ist einer der ersten Spieler, die Level 30 in Pokemon GO erreicht hat - und das nur zwei Wochen nach Release. Wie wohl die meisten Spieler staune auch ich nicht schlecht über diese Leistung und bedecke verschämt meine eigene Level-Anzeige, die bislang nur eine traurige »11« zeigt.
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Um womöglich den ein oder anderen Tipp von Verigood zu erhalten und mehr über den begeisterten Trainer zu erfahren, kontaktierte ich ihn via Mail und bat um ein Interview - mit Erfolg.
Wer gut sein will, muss echtes Geld investieren
Wer geglaubt hat, dass Verigood Tag und Nacht auf den Beinen ist, um möglichst viele Pokémon zu fangen und so aufzuleveln, hat sich gründlich getäuscht: Wie mir der junge Software-Entwickler erklärt, spielt er ausschließlich in seinen Mittagspausen und schlendert dann zu einer Handvoll Lockmodulen direkt in seiner Nähe. Von Cheatern, die beispielsweise ihr Handy auf Plattenspieler legen, um Eier schneller ausbrüten zu können, hält er nichts: »Das Spiel sollte so gespielt werden, wie es gedacht ist.«
Neben dem täglichen, gezielten Abklappern von Lockmodulen nimmt Verigood auch gerne mal Geld in die Hand:
"Ich habe bereits etwa 120 US-Dollar in das Spiel investiert - hauptsächlich, um mir Glückseier zu kaufen, um die Erfahrungspunkte zu vervielfachen, während ich Pokémon entwickle. "
Die Möglichkeit, Echtgeld in die App zu investieren, sieht der Trainer als wichtigen Faktor an, auch im höheren Levelbereich noch aufzusteigen, ohne wochenlang Pokémon fangen oder Eier brüten zu müssen.
"Wenn ihr wirklich gut sein wollt, müsst ihr zahlen - früher oder später. (...) Wenn ihr dann noch die Glückseier für eure Lockmodul-Besuche aufhebt, seid ihr auf dem richtigen Weg. "
Seine Motivation, immer wieder in den Geldbeutel zu greifen, begründet Verigood mit dem Ehrgeiz, auf den ewigen Bestenlisten von Pokémon GO (die hoffentlich irgendjemand da draußen auch führt) ganz oben verewigt zu werden:
"Wie es mir meine eigene Kindheit beigebracht hat, will ich der Allerbeste werden, wie keiner vor mir war. Ich war besessen von dem Wunsch, der erste Level 30-Trainer zu sein und nun will ich das gleiche noch einmal für die 40 schaffen. (...) Je länger ich allerdings nun schon spiele, desto mehr Probleme, aber auch Potenzial entdecke ich. Endgültig aufhören zu spielen, werde ich allerdings wohl, wenn die nächste Pokémon-Generation auf die Spielwelt losgelassen wird. "
Ob die Nostalgie, die bei vielen Spielern vor allem an die erste Pokémon-Generation gebunden ist, tatsächlich verfliegt, sobald neue Tierchen auftauchen werden?
Bis es allerdings wirklich soweit kommt, wünscht sich Verigood möglichst bald besonders zwei Features, die wohl auch die meisten der Trainer hierzulande bisher schmerzlichst vermissen: Trainer-Kämpfe und Tauschen. Die Funktionen sollen bereits auf der To-Do-Liste von Niantic stehen - ein konkretes Datum steht aber noch nicht fest.
Bevor unser Gespräch endet, versäumt Verigood nicht, mir noch sein stärkstes Pokémon unter die Nase zu reiben - ein Dragoran mit einem WP-Wert von 3000. Puh. Die Aussicht, selbst auch einmal so starke Tierchen in meiner Tasche herumzutragen, motiviert mich jedoch ehrlich gesagt schon ein wenig, trotz der Sommerhitze in der nächsten Mittagspause wieder zu den benachbarten Lockmodulen zu pilgern und selbst der Allerallerbeste zu werden.
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