Wir rennen. Vorbei an zerfallenen Gebäuden, die früher einmal Geschäfte oder Cafés beherbergt haben mögen. Wir sprinten durch Wohnungen, in denen nur witterungsbeständige Relikte wie Plastikstühle und Röhrenfernseher von den einstigen Bewohnern zeugen, und Fabrikhallen, die die Schlacht gegen aus allen Fugen und Öffnungen sprießende Natur offensichtlich verlieren. Wir laufen, als könnte jede Sekunde unsere letzte sein, über Mauern und alte Fässer der durch die verwaiste Stadt Prypjat, die durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zu schrecklicher Berühmtheit gelangt ist - und erschießen dabei ohne Unterlass Bewaffnete, die sich uns in den Weg stellen, im Vorbeisprinten.
Mission: Streng geheim
Zugegeben: Ein wenig verwundert hat uns der Einstieg in Die Hard dann doch. Warum wir in die Rolle des Sprösslings von John McClane schlüpfen, um aus Russland zu entkommen, wenn wir doch schon zu Spielbeginn in Prypjat starten, können wir bisher nicht beantworten. Auch unsere Aufgabe scheint nur darin zu bestehen, scharenweise Kontrahenten im Dauerspurt die Lebenslichter auszupusten. Offiziell geht es zwar um eine atomare Bedrohung, aber vielleicht war die Rede dann doch von der erhöhten Hintergrundstrahlung in der verseuchten Region, durch die wir ohne Schutzausrüstung hetzen - vielleicht ein Grund für das schnelle Spurten durch die Straßen und Häuser Prypjats?
Doch auch ohne den Grund zu kennen, für den wir freiwillig auf jegliche taktischen Manöver wie das Aufsuchen von Deckung oder zeitweises Anpassen der Laufgeschwindigkeit verzichten, rennen wir in Die Hard durch das verlassene Ruinenstädtchen. Mit Wischgesten können wir auf den vorgegebenen Strecken lediglich die Bahn wechseln, auf der wir laufen möchten, über Hindernisse springen oder nahenden Gegnern im Nahkampf zu Leibe rücken. Entfernt auftauchende Gegner werden solange angetippt, bis ihre Lebensbalken erlöschen oder wir zum Nachladen gezwungen einige Sekunden auf einen Schusswechsel verzichten müssen.
Sind wir nicht schnell genug darin, unsere Gegner auszuschalten, beißen wir jedoch zu Spielbeginn bereits nach dem zweiten Treffer ins virtuelle Gras - oder in einen Teil der allgegenwärtigen Betonmassen, aus denen die Stadt gegossen zu sein scheint. Glücklicherweise hat McClane Jr. eine Bullet-Time-Fähigkeit im Gepäck, die wir nach einigen erfolgreichen Abschüssen einsetzen können, um alle auf dem Schirm befindlichen Gegner in Ruhe auszuschalten.
Herztransplantation: Der Rubel rollt
Um dem anfänglichen Scheitern entgegenzuwirken, finden wir im Laufe unseres Spurts durch Die Hard silberne Rubel, die wir im spieleigenen Shop gegen allerhand Nützliches tauschen können: Gegen das frühe Ableben hilft der Erwerb weiterer Herzen, für erhöhte Reflexe und mehr Adrenalin vermutlich Drogen, die im Radsportsektor als "zu auffällig" deklariert wurden. Zudem können wir bis zu drei passive Fähigkeiten mit auf unseren Einsatz nehmen, die mehr Münzen oder größeren Schaden versprechen. Selbstverständlich können wir auch unsere Bewaffnung verbessern - nicht nur die im Dauereinsatz befindliche Pistole kann ein größeres Magazin spendiert bekommen, auch die in den Levels verteilten, nur kurz einsetzbaren Bonuswaffen lassen sich aufrüsten, um so beispielsweise mit dem Jagdgewehr noch verheerenderen Schaden auszuteilen.
Allerdings sind die Upgrades mit horrenden Gebühren verbunden, die im Falle von neuen Klamotten oder Bonuscharakteren das ersammelte Budget deutlich übersteigen. Ob das am Geschäftsmodell liegt, das eine zweite Ressource, die sogenannten Gold-Bucks, gegen Echtgeld zum Verkauf anbietet? Diese Goldmünzen erhält der Spieler nur sehr selten, wenn Jack durch die Erfüllung von Nebenmissionen im Level aufsteigt - komplexe Aufträge brauchen jedoch nicht erwartet zu werden, wir dürfen so mehrmals über Objekte stolpern oder eine bestimmte Anzahl an rot hinter Hindernissen aufleuchtenden Gegnern erschießen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.