Von Mass Effect: Andromeda über Metal Gear Solid V: The Phantom Pain bis The Legend of Zelda: Breath of the Wild – viele große Spielereihen, die jahrelang ohne eine offene Welt auskamen dürfen mittlerweile eine Open World ihr eigen nennen. Nicht immer passt dieses Gameplay-Element, häufig kann es aber ein spannender Zusatz sein, der die altbekannte Formel etwas aufwirbelt.
Im Rahmen unserer Open World-Woche auf GamePro haben wir uns ein paar Gedanken gemacht, welche Spielereihen denn noch eine Open World-Kur vertragen könnten. Welche Welten wir gern erkunden würde, erfahrt ihr hier und welche ihr gern erkunden würdet, könnt ihr uns in die Kommentare schreiben!
Rae wünscht sich Jurassic Park
Rae Grimm
@freakingmuse
Ja, ja, ich weiß, was ihr jetzt sagt: Wieso willst du Jurassic Park mit einer Open World, wenn es doch Ark: Survival Evolved gibt? Das ist eine berechtigte Frage und ich weiß, dass nicht jeder meinen Wunsch nachvollziehen können wird. Obwohl ich großer Fan von Dinosauriern bin, konnte ich mit Ark bisher leider nicht wirklich warm werden. Als ich es vor einiger Zeit spielte, litt es noch an argen technischen Problemen, die Spielspaß gar nicht erst aufkommen ließen und der Fokus auf Multiplayer reizt mich leider auch gar nicht. Ich will digitale Dinos, keine echten Menschen!
Anstatt mich mit anderen Dino-Freunden (oder Feinden) um volle Server zu streiten, möchte ich lieber ein Singleplayerspiel, in dem ich mich komplett auf mein Abenteuer zwischen Urzeitgiganten konzentrieren kann – am liebsten mit einer spannenden Geschichte. Warum also nicht gleich basierend auf einem Franchise, das ich schon als Kind liebte? Die Grundidee der genetisch gezüchteten Dinosaurier passt hervorragend zu Videospielen und eine offene Welt mit sich natürlich anfühlenden Grenzen ließ sich über die Inseln, auf denen die Parks in den Filmen gebaut wurden, auch hervorragend errichten.
Ein Jurassic Park-Spiel mit einer Open World könnte eine gute Story mit dem Überlebenskamf zwischen Dinosauriern paaren und noch etwas Science-Fiction in die Mischung werfen. Irgendwie kommt es mir gerade ein bisschen so vor als hätte ich Horizon: Zero Dawn beschrieben ... Aber hey, wenn das Konzept mit Robo-Dinos funktioniert, warum dann nicht auch mit "echten"?
Tobi wünscht sich Halo
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Mittlerweile dürfte es fast jeder mitbekommen haben: Ich liebe Halo. Kein Wunder also, dass ich in meiner Lieblings-Shooter-Serie gerne mal ein Open-World-Konzept sehen würde. Ob es das Spiel besser machen würde sei mal dahingestellt, ausprobieren würde ich es trotzdem gerne. Ein ganzer Planet als Konfliktgebiet mit verschiedenen Unruheherden der Covenant / Prometheaner wäre zum Beispiel eine Idee, der Chief (oder alternativ ein ODST bzw. Spartan-Trupp) müsste dann an bestimmten Punkten aufräumen und könnte zum Beispiel die Umwelt wie Geröll oder Felsen nutzen, um Gegner zu bekämpfen, die Interaktion mit der Spielwelt wäre dabei wichtig. Auch die kultigen Fahrzeuge würden in einer Open World noch viel besser zur Geltung kommen, so bekämen vor allem die Flug-Vehikel mal die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt.
Die altbewährte Halo-Dreifaltigkeit "Waffe-Granate-Nahkampf"und damit das Kern-Gameplay könnte auch in einer offenen Spielwelt unangetastet bleiben, Sorgen mache ich mir nur bei den Nebenbeschäftigungen, denn der Chief erledigt seine Missionen stets direkt und ohne Nebengeplänkel. Ein absoluter Traum wäre es natürlich, wenn man im Stile von No Man's Sky ohne Ladeunterbrechung durchs All zum nächsten Planeten fliegen könnte - das reichhaltige Universum von Halo bietet da jedenfalls genug Potenzial. Einen Versuch wäre es meiner Meinung nach auf jeden Fall wert, also traut euch 343!
Mirco wünscht sich Ratchet & Clank
Mirco Kämpfer
@Khezuhl
Nachdem ich letztens erst das Remake von Ratchet & Clank auf der PS4 gespielt habe, das übrigens herausragend gut aussieht, kam mir der Gedanke: "Wie würden sich der Lambox und sein Roboter wohl in einer Open World machen?"
Die Umsetzung wäre im Serienkontext vermutlich nicht ganz einfach, denn das Duo schippert nun mal von Planet zu Planet - die abwechslungsreichen Gebiete samt eigener Flora und Fauna fremder Himmelskörper gehörten schon immer zu einem Alleinstellungsmerkmal der Serie. Allerdings waren die jeweiligen Gebiete schon immer recht weitläufig - sie in eine einzige Open-World zusammenzufügen dürfte daher recht interessant sein. Die offene Welt könnte dann mit allerhand Nebenquests (Monster töten, Muttern sammeln, versteckte goldene Schrauben suchen) und Herausforderungen gefüllt sein, in denen ich alle Gadgets wie das Jetpack, den Schraubenschlüssel oder die Magnetschuhe geschickt einsetzen muss. Das Sammeln von Rohstoffen für Waffen- und Rüstungs-Upgrades bot die Serie ja ohnehin schon und das würde weiterhin zur Open-World-Thematik passen. Also bitte ausprobieren, Insomniac. Ihr bekommt das sicher hin!
Linda wünscht sich Tony Hawk
Linda Sprenger
@lindalomatic
Nachdem Robomodo und Disruptive Games mit Tony Hawk's Pro Skater 5 unglücklich aus der Halfpipe segelten, wünsche ich mir nichts sehnlicher als einen Nachfolger meines liebsten Tony Hawk's-Titels überhaupt: American Wasteland. Das Skateboarding-Spiel, das im Jahr 2005 unter anderem für die PS2 und die Xbox auf den Markt kam, schickte uns mit dem Rollbrett durch eine (etwas ermogelte) Open World: Einzelne Bereiche sind über lange Schläuche miteinander verbunden, die wir durchqueren müssen, während das angesteuerte Gebiet im Hintergrund lädt.
Die Idee, uns mit dem Board durch ein großes Los Angeles ohne Ladeunterbrechungen zu jagen, in der wir Missionen erledigen und Schrott für unseren Skatepark sammeln, hatte für mich damals wunderbar funktioniert und für etliche spaßige Skate-Stunden gesorgt.Wie wunderbar wäre also ein Tony Hawk's: American Wasteland 2 auf der PS4 und Xbox One? Mit der Power der aktuellen Konsole kann der Nachfolger ohne Probleme auf Schummelschläuche verzichten und uns in eine noch größere Open World verfrachten, in der wir uns mit dem Board austoben, Shops besuchen, Parks bauen, andere Skater für unser Team rekrutieren oder mit einem Double-360-Frontflip-Revert-Nosegrab von Wolkenkratzern springen.
Dom wünscht sich Tomb Raider
Dom Schott
@R3nDom
Die Tomb Raider-Spiele haben mir schon immer gut gefallen: An der Seite von Lara Croft löste ich in kantigen Texturhöhlen Plattformrätsel, kämpfte gegen Wölfe oder bereiste das Himalaya-Gebirge. Doch für meinen Geschmack trat eine Facette der jungen Frau immer ein wenig zu sehr in den Hintergrund: Ihre Arbeit als Archäologin, die in den bisher existierenden Spielen immer wieder nur den Rahmen für spektakuläre Schießereien, Collectibles oder Überlebenskämpfe bildete. Ein Wechsel in das Open World-Genre könnte das Franchise zum Anlass nehmen, diese bisher allenfalls zweckdienliche Seite von Lara Croft ein wenig mehr herauszuputzen und in den Vordergrund zu rücken.
Ich sehe es schon vor meinem geistigen Auge: "Tomb Raider & the Lion's Grave" schickt Lara Croft auf eine Schnitzeljagd quer durch den Mittelmeerraum, um das Grab des legendären Feldheeren Alexander der Große (der von Zeitgenossen wegen seiner Haarpracht als Löwe beschrieben wurde) zu finden. Diese Suche führt sie in die dunkelsten Hinterzimmer des Kunsthandels, in das griechische Gebirge und auf hohe See, wo sie fieberhaft nach Hinweisen zum Verbleib des Grabes forscht. In dieser offenen Spielwelt gibt es weder Quest-Marker noch GPS-Routen, sondern nur unseren Entdeckerdrang und die Info-Fetzen, die wir uns nach und nach dank unseres Spürsinns, Befragungen und einem guten Auge zusammensuchen. Wir dürfen gehen, wohin wir wollen, von Anfang an!
Kämpfe hingegen würden nur eine untergeordnete Rolle spielen, durch ihre Seltenheit aber viel mehr an Dramatik und Tragweite gewinnen - es macht eben einen Unterschied, ob wir einen Kunsthändler höflich um Auskunft bitten, ihn bestechen oder doch lieber bedrohen. Wer weiß, welche Freunde unser Opfer in dieser grenzenlos wirkenden Spielwelt hat, die uns dann während unserer Reise nach Stunden oder gar Tagen überraschend auflauern! Ja, ich bin mir sicher: Tomb Raider & the Lion's Grave wäre der spielgewordene Inbegriff von Abenteuerlust und Forscherdrang und würde sich nicht nur als Teil des Franchises, sondern auch in meiner Spielesammlung außerordentlich gut machen.
Hannes wünscht sich Metroid
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Auch wenn Reggie Fils Aime schon frech darauf angespielt hat, dass wir vielleicht im nächsten Jahr etwas Neues zur Metroid-Reihe hören, glaube ich noch nicht so recht daran, dass Nintendo aktuell große Pläne für Samus Aran hat. Dabei wäre ein beeindruckendes Comeback der Reihe die perfekte Erweiterung für das Nintendo Switch-Lineup. Und wenn ich mir dann noch vorstelle, dass Nintendo ähnlich mutig an die Marke herantritt, wie sie es mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild gemacht haben, könnte da ein echtes Highlight auf uns warten.
Ja, ich bin mir natürlich bewusst, dass die Metroid-Reihe eigentlich von engen Korridoren lebt, die wir uns nach und nach mit neuen Fähigkeiten erschließen und die Spielwelt sich dadurch immer weiter verästelt. Dennoch glaube ich aber, dass diese Design-Philosophie auch auf größere Areale anwendbar ist, die gleich zu Beginn des Spiels begehbar sind. So könnte es Samus beispielsweise auf ein gigantisches Mutterschiff der Space Pirates verschlagen, das wir von Bug bis Heck erkunden können.
Hier hängt natürlich alles vom Level-Design ab und inwiefern spielerische Barrieren eingebaut werden können, die Samus zwar nicht komplett aufhalten, ihr es aber unvorbereitet sehr schwer machen, sofort auf Ripley loszugehen.
Tim wünscht sich Mirror's Edge
Tim Hödl
@DieserHoedl
„Aber Tim“, werdet ihr jetzt denken, „Mirror's Edge Catalyst spielt doch in einer offenen Welt.“ Und ja, natürlich habt ihr recht. Mir geht jedoch weniger um eine offene Welt an sich, als vielmehr darum, wie ein Mirror's Edge sie einsetzen könnte. Denn genau hier vergeudet Catalyst großes Potenzial.
Mirror's Edge hat mir vor allem deshalb Spaß gemacht, weil es mir das Gefühl gab, die Parkour-Fähigkeiten von Faith zu meistern. Ihr komplettes Moveset stand mir von Anfang an offen, doch erst mit der Zeit lernte ich, Wall-Runs, schnelle Drehungen oder Rollen effektiv zu kombinieren. So huschte ich mit zunehmender Spieldauer immer geschmeidiger durch die Level, da ich etwa einstige Hindernisse zu Abkürzungen umdeutete.
Für derartige Erfolgserlebnisse bietet sich eine Open World geradezu an, schließlich lerne ich sie im Laufe des Spiels ohnehin besser kennen. Im Fall von Mirror's Edge müssen dafür aber auch das Parkour-Gameplay und die Open World-Mechaniken Hand in Hand gehen. In Catalyst steht sich beides unversöhnlich gegenüber.
Einerseits zwingt mir der Titel ein rollenspielartiges Fortschrittssystem auf, das die organische Lernkurve des Vorgängers ins Stocken bringt. Andererseits degradiert er seine offene Welt zu einem Ort, den ich nur durchquere, um von einem Story-Auftrag zum nächsten zu kommen. Seine Hauptmissionen gliedert Catalyst nämlich aus der Open World aus, sie finden in sonst unzugänglichen Bürokomplexen, Baustellen oder ähnlichem statt. Dafür überhäuft es seine Open World mit Sammelgegenständen, für die ich vor allem eines nicht brauche, um sie zu kriegen - und zwar Faiths Fähigkeiten.
So schade das alles ist, gerade wegen seiner Fehler weckt Mirror's Edge Catalyst in mir den Wunsch nach einem Serienableger, der nicht nur eine Open World bietet, weil es im Trend liegt, sondern die Spielerfahrung stärkt.
Jetzt seid ihr gefragt: Welches Spiel würdet ihr gern mit einer Open World erleben?
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