Vor drei Jahren (auf PC) bzw. wenigen Monaten (auf PS4 und Xbox One) schickte der kleine Indie-Entwickler Fullbright Spieler auf ein ausgesprochen langsames Abenteuer: Ohne ausgewiesenes Ziel musste man in der Rolle einer jungen Frau deren verlassenes Elternhaus erkunden, durch das Auffinden von Objekten und Nachrichten ließen sich vergangene Geschehnisse in der Familie zusammenpuzzeln. Mit seiner ungewöhnlichen Art des Geschichten-Erzählens überzeugte Gone Home Kritiker und Käufer.
Bei einer Präsentation durch die Fullbright-Gründer Steve Gaynor und Karla Zimonda erweist sich Tacoma auf der E3 2016 als waschechter Nachfolger des Indie-Hits Gone Home. Auch wenn Situation, Schauplatz und die Art, wie die Story erzählt wird, gänzlich anders sind.
- Tacoma ist der Name einer Mond-Durchgangsstation«, die 200.000 Meilen von der Erde entfernt im All schwebt. Zahlreiche Monate harrt auf dieser Station eine Sechs-Mann-Crew aus, der eine KI mit Namen Odin zur Seite steht. Doch die Crew wurde evakuiert, zumindest behauptet das die Betreiber-Firma, welche die Technikerin Amy Ferrier zur verlassenen Station schickt. Sie soll die KI in den Systemen der Station aufspüren, herunterladen und auf die Erde zurückbringen.
- Amy findet zahlreiche Objekte und Schaltflächen, die sie manipulieren kann. Wie bei Gone Home sind die Gegenstände einfach nur Teil des Szenarios und mitunter auch der Story und dienen ansonsten keinem spielerischen Zweck.
- Was auf Tacoma geschehen ist, wird nicht durch Papiernotizen oder Audio-Aufnahmen erzählt, sondern mittels Augmented Reality (AR). Die Tacoma-Eigner haben ihre Raumstation durchgehend überwacht und die Geschehnisse in den verschiedenen Bereichen in 3D aufgezeichnet. Und diese Aufzeichnungen können von Amy in AR-Form auf ihrem Visier - und damit die reale Umgebung überlagernd - wiedergegeben werden. Die aufgenommenen Personen werden als bunte Silhouetten dargestellt, man kann sich in der Aufnahme bewegen und sie aus beliebigen Stellen im Raum betrachten.
- Komplex wird die AR-Aufnahme, wenn alle sechs Crew-Mitglieder beispielsweise im Aufenthaltsmodul gleichzeitig aufgenommen wurden. Sie agieren und reden nämlich unabhängig voneinander oder in kleinen Gruppen. Der Spieler muss sich entscheiden, wem er zusieht und -hört. Zum Glück lässt sich die AR-Aufnahme aber jederzeit zurückspulen, so dass sie von jeder Perspektive aus angesehen werden kann.
- Doch was ist auf der Tacoma geschehen? Auf der E3 bekommen wir einen kleinen Eindruck von einer mysteriösen, unvorhersehbaren Geschichte. Während einer Feier an Bord werden die Sauerstofftanks beschädig und die Crew muss einen Weg finden, zu überleben. Die KI spielt dabei irgendwie eine entscheidende, wohl recht unschöne Rolle bei den Ereignissen.
- Die zahlreichen Inspirationen, aus denen sich Tacoma speist, sprechen für das Anfang 2017 erscheinende Erkundungs-Abenteuer: Die Fullbright-Designer haben sich die Einsamkeit der Nostromo-Mannschaft in Alien zum Vorbild genommen, aber auch die großartige Krimiserie The Wire, in der eine Handvoll starker Charaktere von einem schäbigen Keller aus Großes bewegt. Und die bedrohliche KI HAL 9000 aus 2001: Odyssee im Weltraum sowie die System Shock-Spiele sind ebenfalls Ideengeber.
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