Hat hier jemand Half-Life 3 gesagt? Natürlich wird uns auch die Fortsetzung von Gordon Freemans Abenteuern auf der E3 2016 fehlen, aber daran glauben wir inzwischen weniger als der Weihnachtsmann an den Osterhasen. Oder andersherum. Sich das zu wünschen, was sich alle wünschen, ist uns obendrein zu langweilig. Wir lauern der E3 in jedem Jahr mit unseren ganz individuellen Fortsetzungswünschen auf, in jedem Jahr enttäuscht uns die Messe aufs Neue. Vielleicht, weil wir ihr nie gesagt haben, was wir wollen. Aber nun ist Schluss damit: Hey E3, das hier sind die Spiele, die wir spätestens 2017 angekündigt haben wollen. (Man wird ja wohl noch träumen dürfen.)
Rune 2
Petra Schmitz (@flausensieb)
Eines der heißesten Gerüchte rund um die E3 behauptet, Bethesda würde Prey 2 ankündigen. Kann ich mir gut vorstellen. Aber so gerne ich damals den cleveren Ego-Shooter Prey rund um den Indianerjungen Tommy auch gespielt habe (die Portal-Schießereien waren verflixt gut), so viel lieber würde ich die Fortsetzung eines anderen Spiels von Human Head sehen. Erinnert sich noch jemand an den Rachefeldzug des Wikingers Ragnar? Rune erschien 2000 für den PC und wurde trotz einer Ab-18-USK-Einstufung indiziert (das ging damals noch), die in Sachen Gewaltgrad inhaltsgleiche PlayStation-2-Version von 2001 bekam einen Ab-16-Stempel. Kein Jux!
Rune war eines der ersten größeren Spiele, die ich für die GameStar getestet habe. Allein deswegen hat sich das Schwertergeschwinge einen besonderen Platz in meinem Herzen verdient. Aber natürlich auch und ganz sicher nicht zuletzt, weil's um die nordische Götterblase ging und der bin ich nun mal seit frühester Kindheit verfallen. Und ja, Rune war tatsächlich auch ein ziemlich gutes Spiel, zumindest auf dem PC. Einen zweiten Teil von Rune fände ich deswegen ungleich grandioser als ein Prey 2 - das zu 100 Prozent nicht von Human Head entwickelt wird. Das letzte Projekt des Studios ist Dungeon Defenders 2 (noch im Early Access). Human Heads erster Versuch eines Prey 2 wurde 2014 von Bethesda eingestellt, Gerüchten nach war die Entwicklung da schon längst an die Arkane Studios (Dishonored) abgetreten worden. Deswegen ist ein Prey 2 von Arkane gar nicht unwahrscheinlich, im Gegenteil. Trotzdem hätte ich lieber ein Rune 2.
Burnout 6
Sebastian Stange (@GameStar_de)
Ich mach's kurz: Ich will endlich wieder ein Burnout haben. Eines wie früher. Es muss auch kein Open-World-Spiel sein, Hauptsache es ist sauschnell, vergibt mir kleine Fehlerchen und ich bin praktisch konstant am Boosten. Dazu noch tolle Crashes und bitteschön ein entsprechender Crash-Bonusmodus. Das sollte bei Burnout selbstverständlich sein. Ach … ich will einfach wieder ein Arcade-Burnout. Mit albernen Freischalt-Autos, mit Bronze-, Silber- und Gold-Rankings und vielleicht auch noch Cheats.
Innovativ muss mein Wunsch-Burnout nicht sein, nur Spaß muss es machen. Serienerfinder Criterion Games scheint mir den Gefallen nur leider nicht tun zu wollen. Das Team arbeitet nämlich schon seit einigen Jahren an einem bislang namenlosen Rennspielprojekt mit einem meiner Meinung nach ganz schön riskanten Konzept: Irre Action-Rennen mit Offroad-Vehikeln, Gleitschirm, Booten und oder Hubschraubern. Dabei können wir mitten im Rennend den fahrbaren Untersatz wechseln. Ich will das Projekt, falls es noch lebt, aber nicht schlechtreden. Ich wünsche mir halt ein ganz anders Spiel von Criterion.
Kingdoms of Amalur 2
Markus Schwerdtel (@kargbier)
Ja ich weiß, eine unwahrscheinlichere Fortsetzung als Kingdoms of Amalur 2 dürfte es kaum geben. Schließlich ging der Entwickler 38 Studio mit Pauken und Trompeten Pleite, der Studiogründer und Ex-Baseballstar Curt Schilling wäre wohl besser beim Sport geblieben. Obendrein war Kingdoms of Amalur finanziell nur mittelerfolgreich und damit kaum geeignet, Publishern das Geld für einen zweiten Teil aus der Tasche zu locken.
Trotzdem ist Kingdoms für mich der Titel, der dem oft zitierten »Diablo in 3D« am nächsten kommt. Es gibt jede Menge Beute, ein ausgefeiltes Fertigkeitensystem und natürlich die unverwüstliche »ein Level geht noch«-Action-Rollenspiel-Aufstiegs-Mechanik. Obendrein bringt Kingdoms flüssige Kämpfe ins Spiel, in denen das Gegner-Kloppen und Zaubern so richtig Spaß macht. Wer sich gut schlägt, darf sogar im so genannten Reckoning-Modus spektakuläre Finisher zünden. Und dann ist da noch die riesige Spielwelt. Ja, da wurde viel aus allen möglichen Fantasy-Universen zusammen geklaut, aber das stört mich nicht. Denn die Story von R.A. Salvatore zusammen mit dem Art-Design von Todd McFarlane ergibt einfach eine stimmige Umgebung, in der ich gerne unterwegs bin. Kurz: Ich will da wieder hin! Idealerweise sind die Designer von damals wieder im Boot, Mark Nelson (Fallout 3) und Ken Rolston (Morrowind, Oblivion) haben meines Wissens momentan ohnehin keine großen Eisen im Feuer.
Darksiders 3
Kai Schmidt (@GamePro_de)
Das Ende des Publishers THQ schien auch das Ende der ambitionierten Action-Adventure-Reihe Darksiders zu sein - glücklicherweise hat sich aber Nordic Games die Rechte gesichert, um weitere Fortsetzungen der Endzeit-Saga zu veröffentlichen. Fortsetzungen zu veröffentlichen? Naja, eigentlich kam unter Nordic Games bisher nur ein Remaster ausgerechnet des zweiten Teils auf den Markt, den ich wegen der ausufernden Loot-Sammelei schon zur Erstveröffentlichung eher mäßig fand.
Wie cool wäre es doch, wenn der Publisher auf der E3 eine Fortsetzung im Stil des Zelda-mäßigen ersten Teils ankündigen würde! Die Geschichte um die Reiter der Apokalypse hat noch eine Menge Potenzial (und zwei weitere Hauptfiguren, die auf ihren Einsatz warten). Nur bitte macht daraus keine Loot-Sammelorgie wie Darksiders 2. Zur Not (!) gebe ich mich auch mit einem Remaster des wunderbaren ersten Teils als Appetizer zufrieden. Ja, Darksiders: Wrath of War ist ein dreister Zelda/Soul Reaver-Abklatsch, aber es hat mich mit seiner interessanten Welt und dem Items/Dungeons-Konzept seinerzeit nächtelang vor den Fernseher gefesselt. Hauptsache, es gibt endlich mal wieder ein Lebenszeichen der Reihe.
Hotline Miami 3
Philipp Elsner (@GameStar_de)
Ja ich weiß, einer Fortsetzung der Pixel-Brutalo-Reihe hat der Entwickler eigentlich bereits eine eindeutige Absage erteilt. Und leider gibt es kaum eine echte Alternative zu dem schnellen und gnadenlosen Gameplay, dass mich immer wieder zum Zähneknirschen, Toben und schließlich zum Jubeln gebracht hat, wenn meine Taktik endlich aufging und ich eine Mission mit neuem Highscore abschließen konnte. Das erstaunliche daran: Eigentlich müsste man an den beiden Vorgängern kaum etwas verändern oder verbessern, um mich glücklich zu machen. Besser Grafik? Auf keinen Fall, der Stil ist toll so! Andere Musikauswahl? Um Gottes Willen, der Soundtrack war klasse! Und das Gameplay? Na, das macht ja das Ganze erst zu einem derartigen Adrenalin-Trip.
Ein paar flotte Ideen für neue Masken (und entsprechend abwechslungsreiche Spielstile) und eine spannende Story reichen aus und ich bin sofort wieder Feuer und Flamme. So wirklich kann mich der aktuell noch in der Beta befindliche Level-Editor für Hotline Miami 2 nämlich nicht darüber hinwegtrösten, dass die Geschichte um Jacket, die Fans und Co. bereits zu Ende erzählt ist. Also bitte, bitte: lasst mich endlich wieder »R« drücken und weiter überlegen, wie ich die Gegner im nächsten Raum am schnellsten und effizientesten über die Klinge springen lasse!
Borderlands 3
Johannes Rohe (@DasRehRohe)
Wenn es nach mir geht, sollte Gearbox das gerade veröffentlichte Battleborn sofort links liegen lassen und mit voller Kraft an einem neuen Borderlands arbeiten. Kein halbgares Borderlands 2.5 wie Borderlands: The Pre-Sequel (und bloß kein Remaster!), sondern ein vollwertiger neuer Serienteil mit neuer Grafikengine, Gameplay-Mechaniken, Story und - ganz besonders wichtig - coolen Charakteren. Zugegeben: Ich weiß nicht, ob den Jungs noch einmal so ein Geniestreich wie Handsome Jack gelingen kann, ohne Frage der coolste Bösewicht der Spielegeschichte, aber wenn es jemand schafft, noch mal eine annähernd geniale Figur zu erschaffen, dann Gearbox. Der abgedrehte schwarze Humor der Borderlands-Reihe ist einfach genau mein Ding.
Hinzu kommt natürlich der unvergleichliche Koop-Spaß, den kaum eine andere Spielereihe so gut hinbekommt. Die Gemeinsamen Abenteuer mit meinen Kumpels auf Pandora, die Jagd nach (und der Streit um) die fetzigsten Waffen und die brutalen Bosskämpfe haben sich tief in mein Gedächtnis gebrannt. Ich will mehr davon! Also bitte Gearbox, tut mir doch den gefallen und kündigt Borderlands 3 auf der E3 2016 an.
Dead Space 4
Tobias Veltin (@FrischerVeltin)
Das erste Dead Space wird wahrscheinlich auf ewig den Spitzenplatz in meiner »Für diese Spiele hätte ich mir besser eine Windel angezogen«-Liste innehaben - ja, sogar noch vor den ersten Resident Evils. Einige meiner grauen Haare stammen definitiv von Isaac Clarkes gruseligem Ausflug auf die von Nekromorphen verseuchte USG Ishimura. Und ich weiß auch, dass die beiden folgenden Episoden nicht bei allen auf Gegenliebe stießen. Bei mir schon. Ich habe sowohl den zweiten als auch den dritten Teil gerne gespielt, insbesondere Dead Space 3 hat mir im Koop unglaublich viel Spaß gemacht, ich stehe einfach auf die Hintergrundgeschichte, die Gegner, das Setting, die Bosse.
Der erste Teil ist aber nach wie vor mein Favorit und genau deswegen wäre es doch für einen vierten Teil die perfekte Möglichkeit, von der Actionschiene wieder auf die Gruselschiene umzuschwenken. Das hat zum Beispiel bei der Resident-Evil-Serie doch auch wunderbar funktioniert, Resi 4 brachte genau die Impulse, die die Reihe damals brauchte. Dank VR und Co. gäbe es zudem genügend Möglichkeiten, Dead Space auch im Jahr 2016 angemessen Rechnung zu tragen. Dazu noch zerstörbarere Nekromorphen dank Frostbite Engine! Dead Space 4 wäre jedenfalls ein Highlight für mich - und ließe mich zudem bei einer Ankündigung nicht nur das Spiel, sondern direkt auch eine Großpackung Windeln vorbestellen.
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