"Guter Scherz, wo sind die richtigen Spiele für diesen Monat?", heißt es unter einem Video zum PS Plus-Lineup für April 2017. Dieser Kommentar könnte aber genauso gut unter dem Video für die Gratis-Spiele vom August 2016 oder November 2015 stehen. Seit Monaten erntet Sony Kritik für die Auswahl an Spielen, die sie PlayStation Plus-Kunden ohne weitere Kosten zur Verfügung stellen. Und seit Monaten verstehe ich nicht, wieso.
Zwar haben die PS Plus-Spiele in den vergangenen Jahren leicht an Wert und Qualität eingebüßt - zumindest, wenn wir das eine in Euro und das andere in Metacritic-Werten messen. Doch für mich bleiben sie ein Bonus. Der Schwerpunkt von PlayStation Plus liegt woanders. Das bedeutet aber nicht, dass ich mit PS Plus zufrieden bin. Ganz im Gegenteil.
Mit dem Wechsel von der PS3 auf die PS4 durchlief auch PlayStation Plus eine Veränderung. Denn plötzlich machte Sony den Service zum Pflichtprogramm für alle PlayStation-Nutzer wie mich, die auf der PS4 online spielen wollen. SIE Worldwide Studios-Präsident Shuhei Yoshida erklärte den Schritt im Juni 2013 mit einem gestiegenen Investitionsaufwand.
Das zentrale Standbein der PS4 sei Online-Gaming, so Yoshida. Man entwickle eine Menge neuer Möglichkeiten, miteinander zu spielen und sich zu verbinden, was große Investitionen erfordere. Wolle man den Service hingegen weiter kostenfrei anbieten, müsse man folglich die Qualität mindern. Als "absurd" bezeichnete Yoshida diese Alternative. Daher habe man sich dazu entschieden, gegen einen "angemessenen Preis nach wie vor guten Service anzubieten".
Mit dieser Entscheidung rückte Sony allerdings das PlayStation Network für mich in den Vordergrund, bildet es doch das technische Fundament für PlayStation Plus - und hier fangen die Probleme an.
Vor ein paar Wochen wollte ich mal eben wieder The Division ausprobieren, doch aus dem "mal eben" wurde schnell mein halber Samstag. Das lag aber weniger daran, dass mich der MMO-Shooter nach all seinen Patches an den Bildschirm gebannt hätte, als vielmehr an der geringen Downloadrate des PlayStation Networks. Denn ich hatte den Fehler gemacht, The Division zwischenzeitlich von meiner PS4 zu löschen.
Dabei sollte ich es doch besser wissen. Schließlich passiert es mir immer wieder, dass ein Download, der via Steam vielleicht zwei Stunden dauert, über das PlayStation Network gerne das doppelte oder dreifache an Zeit beansprucht. Hinzu kommen gelegentlich auftretende Login-Probleme oder ein PlayStation Store, dessen Seitenaufbau oftmals quälend langsam ist. Klar, eine technische Katastrophe ist das PSN deshalb nicht. Aber das Gefühl, dass es "einfach mal funktioniert", habe ich nur selten.
Nun stellt sich natürlich die Frage, wieso euch all das interessieren sollte. Immerhin könnte es sich bei mir ja um einen Einzelfall handeln. Dann hätte ich eben Pech gehabt. Jedoch höre ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis oft ähnliche Beschwerden. Zudem muss sich das PlayStation Network auch am Konkurrenten Xbox Live messen lassen.
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Im vergangenen Jahr stellten die Brachenanalysten von IHS Markit beide Online-Dienste einander gegenüber. In ihrem Bericht legen sie dar, wie sich das PSN und Xbox Live während des Online-Spielens schlagen. Hierzu definierten sie die Kategorien Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und allgemeine Qualität, die sie wiederum in mehrere Testszenarien unterteilten. So prüften sie beim Thema Zuverlässigkeit zum Beispiel den Login-Vorgang und das Matchmaking.
Das Endergebnis: In neun von zwölf Testszenarien lag das PlayStation Network mindestens leicht hinter Xbox Live, obwohl es doch um "das zentrale Standbein der PS4" ging. Und das ist etwas, das mich im Gegensatz zu den Gratis-Spielen tatsächlich wurmt.
Und welche Meinung habt ihr dazu?
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