Seit fast zwei Jahrzehnten setzen die großen Pokémon-Rollenspiele auf dieselbe Formel. Und das belohnende System aus Kämpfen, Sammeln und Rätseln funktioniert. Doch das Taschenmonster-Universum bietet abseits von der Rolle als "normaler" Trainer so viel weiteres Potenzial. Seit ich klein war, wollte ich zum Beispiel schon immer einmal als Arenaleiter spielen.
In Tagträumen habe ich mir ausgemalt, wie es wohl wäre, als junger Leiter einen Kampfplatz zu übernehmen, ihn zu leiten und regelmäßig gegen Herausforderer zu verteidigen. Der Werdegang und exakte Aufgabenbereich eines Arenaleiters bleibt eins der bestgehütetsten Geheimnisse der Pokémon-Reihe, weshalb uns Spielern viel Platz für eigene Vorstellungen bleibt.
Wie wird Meister … ähm, Leiter?
Das RPG, in dem wir erstmals als Arenaleiter spielen, könnte zum Beispiel den Namen "Pokémon Gym" tragen. Im Intro würde uns zunächst erklärt werden, wie wir an unseren neuen Posten gekommen sind. Treten wir die Nachfolge eines Elternteils an? Oder haben wir uns in der Stadt als besonders starker Trainer einen Namen gemacht und uns somit den Titel hart erkämpft?
Zu Beginn müssten wir dann bereits die erste elementare Entscheidung treffen: Welchem Pokémon-Typen verschreiben wir unser Leben als Leiter? In den Hauptspielen steht bekannterweise jede Arena unter dem Zeichen einer bestimmten Monsterart. Rocko ist berühmt für seine Liebe zu Gesteins-Pokémon, Sandra macht uns das Leben mit ihren mächtigen Drachen schwer und Wassili setzt wenig überraschend auf Wasser-Monster.
Nastassja Scherling
@NastiPilz
Als aufstrebender Trainer den Weg zum Champ zu meistern, das macht Nasti seit dem Start ihrer Pokémon-Karriere mit der Gelben Edition Spaß. Seit Jahren will sie aber auch die andere Seite der Medaille erleben und sich den "Champs in spe" als Arenaleiterin in den Weg stellen. Sie hat sich nur noch nicht entschieden, welchen Pokémon-Typen sie dafür wählen würde. Psycho und Geist sind zwei sehr heiße Kandidaten.
Abwechslungsreiches Gameplay
Nach unserer Typen-Wahl stelle ich mir vor, dass uns mehrere unterschiedliche Bereiche offen stehen.
Wer sich zu den Rätsel- oder Aufbau-Liebhabern zählt, würde zunächst seine Arena aufmotzen und an dem perfekten Hindernisparcours für sein Herrschaftsgebiet basteln. Vergleichbar mit den Geheimbasen aus Pokémon Rubin, Saphir und Smaragd könnten wir in der großen Halle an beliebigen Stellen Objekte und Trainer-Mitarbeiter platzieren. Im Laufe des Spiels würden wir unsere Kampfstätte dann weiter ausbauen und sie sogar auf mehrere Ebenen verteilen.
Wir könnten in dem Bau-Modus auch selbst über das Layout der Wege innerhalb der Arena bestimmen, welche Thematik unser Arbeitsplatz bedienen soll und mehr. Ob tosender Wasserfall, Süßigkeitenparadies oder Meteoritenschauer im Weltall - unserer Design-Fantasie sollten dabei keine Grenzen gesetzt sein. Mit einemOnline-Feature wäre es vielleicht sogar möglich, die Arenen anderer Pokémon Gym-Spieler zu besuchen. Wie beispielsweise bei Die Sims 4 und LittleBigPlanet könnten wir unsere erbauten Kreationen im Idealfall viaCommunity-Sharing mit anderen teilen.
Spieler, die strategisches Gameplay bevorzugen, könnten in Pokémon Gym außerdem auch wichtige Ressourcen für ihre Arena verwalten. Immerhin leitet sich so ein großer Kampfplatz nicht von selbst, Mitarbeiter und Materialien wollen organisiert werden. Wir müssten in dem Logistik-Abschnitt des Spiels zum Beispiel stets für einen ausreichenden Vorrat an Orden sorgen und neue Exemplare gegebenenfalls bei einem Lieferanten nachbestellen. Mitarbeiter würden außerdem krank werden oder andere Bedürfnisse haben, die wir erfüllen müssen, wie zum Beispiel regelmäßiges Training.
Für die Kämpferherzen gäbe es in dem neuen RPG selbstverständlich auch die Möglichkeit, die Arena-Pokémon zu trainieren und gegen zunehmend starke Herausforderer zu kämpfen. Wie wir es teilweise auch aus dem Endgame anderer Spiele der Reihe gewohnt sind, müssten wir uns hierbei für jeden neuen Trainer eine andere Strategie ausdenken. Damit würden wir den Nachteil, den uns unserer Team bestehend aus Mono-Typen beschert, hoffentlich gekonnt ausgleichen.
Hardcore-Mode als Mitglied der Top 4
Das allgemeine Ziel von Pokémon Gym wäre es natürlich, die regelmäßig auftauchenden Herausforderer erfolgreich abzuwehren. Bei einer Niederlage würde allerdings nicht sofort der Game Over-Bildschirm aufploppen, weil das mit dem Kanon des Universums nicht wirklich übereinstimmt. Verlieren wir aber regelmäßig beim ersten Mal gegen jeden neuen Herausforderer, könnten die Bürger der Stadt an unserer Kompetenz als Arenaleiter zweifeln und uns im schlimmsten Fall schließlich abwählen. Das wäre dann das Pokémon Gym-Equivalent zum Ohnmächtig-Werden in den Hauptspielen.
Wenn wir unseren Job allerdings lange Zeit gut machen und die Balance aus Kämpfen, Logistik und Aufbau meistern, könnten wir eines Tages vielleicht sogar zum Mitglied der Top 4 aufsteigen. Damit würde ein extra-schwieriger Spielmodus beginnen, in dem wir unseren Abschnitt der Pokémon-Liga individualisieren und uns an besonders mächtigen Trainer messen dürfen.
Pokémon Gym würde uns eine spannende neuen Perspektive auf das Taschenmonst-Universum und einen Blick hinter die Kulissen gewähren. Die verschiedenen Gameplay-Arten passen meiner Meinung nach besser auf die Nintendo Switch als auf den 3DS, da die kleinteiligen Aufbau-Elemente und vor allem die kreativen Arena-Designs ihre volle Wirkung erst auf einem großen Bildschirm mit höherer Auflösung entfalten würden.
Was haltet ihr von der Spielidee zu "Pokémon Gym"?
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