PlayStation VR im Test - Die Zukunft vor Augen

Günstig, stabil, einfach zu handhaben – Sonys Virtual-Reality-Lösung könnte als Volks-VR in die Videospielgeschichte eingehen.

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Groß ist sie nicht, die schicke Schachtel, in der PlayStation VR ins Haus kommt. Dafür aber eng gepackt, denn neben der eigentlichen Brille findet sich in der Box die so genannte Processing Unit, ein 15 mal 15 Zentimeter großes Kästchen, das die Ansteuerung der Brille übernimmt. Und dann sind da noch Kabel, viele Kabel, eine ganze Menge Kabel.

Für die USB-Verbindung zwischen PS4 und Processing Unit, zum Durchschleifen des HDMI-Signals, zum Anschließen der Brille selbst und natürlich eine zusätzliche Stromversorgung. Zwar ist dank der leicht verständlichen Schnellstartanleitung alles fix aufgebaut, doch der Kabelwust dürfte die Ordnungsliebe aller Spieler mit aufgeräumtem Entertainment-Center auf eine harte Probe stellen.

Finstere Nähe

Ohnehin steht vielleicht eine Um-Organisation des Zocker-Zimmers an, denn zum idealen Betrieb von PlayStation VR sollte man beim Spielen im Sichtbereich der unbedingt notwendigen Kamera sitzen. Wenn die direkt auf dem Fernseher liegt, sollte man nicht mehr als drei Meter davon entfernt sitzen. Dann heißt es unter Umständen entweder das Sofa verrücken oder bei jeder VR-Session einen Stuhl näher vor die Glotze stellen. Das Brillenkabel ist zum Glück etwas länger, sodass man keine Stolperstrippe durchs Wohnzimmer spannt.

Die VR-Brille sitzt angenehm auf dem Kopf. Die VR-Brille sitzt angenehm auf dem Kopf.

Ungünstig ist es auch, wenn die Umgebung zu hell ist. Denn dann hat die Kamera unter Umständen Probleme, die blauen Lichter an der Brille und gegebenenfalls die Move-Controller zu »sehen«, und es kommt zu Tracking-Fehlern. Die äußern sich durch ein »Springen« oder »Abdriften« der Perspektive und bei den Controllern durch ein Zittern der virtuellen Hände. Beides lässt sich aber eindämmen, wenn man in einem einigermaßen dämmrigen Zimmer und vor allem vor einem ruhigen Hintergrund spielt. Eine weiße Wand ist ideal, ein bunter Wandteppich mit Spiegel-Applikationen und Neonröhren denkbar schlecht.

Mehr zum Thema: Das sind unsere Meinungen zu Sonys VR-Brille

Gut aufgesetzt, gut aufgelegt

Die Brille selbst ist eine ergonomische Großtat, trotz der stattlichen 600 Gramm Gewicht liegt sie dank der Stirnreif-Konstruktion angenehm auf dem Kopf und wird erst nach gut einer Stunde unangenehm schwer. Sony empfiehlt aber ohnehin nach 60 Minuten VR erst mal 15 Minuten Pause. Das Aufsetzen selbst ist die ersten paar Male ungewohnt, aber nie schwierig. Schnell stellt sich Routine ein, und man pflanzt sich das Teil fast schon beiläufig auf den Kopf.

Das Kabel führt zur Processing Unit, praktisch ist das kleine Bedienelement, mit dem die Lautstärke reguliert werden kann. Das Kabel führt zur Processing Unit, praktisch ist das kleine Bedienelement, mit dem die Lautstärke reguliert werden kann.

Wichtig ist vor allem, dass das eigentliche Display mit seiner Gummi-Umrandung lichtdicht auf dem Gesicht sitzt, sonst stören Lichtreflexe im Blickfeld. Auch deshalb bewährt es sich, im abgedunkelten Zimmer zu spielen. Die Qualität der Brille ist sehr solide und fühlt sich trotz Plastik nicht »billig« an. Der Gummizug zum Aufziehen des Stirnreifs ist straff, das Drehrad zur Feinjustierung erinnert an einen stabilen Fahrradhelm.

Innere Werte

Wie kann PlayStation VR so viel günstiger sein als die PC-Konkurrenz Oculus Rift und HTC Vive? Das liegt an der verbauten Technik: Während die PC-Brillen für jedes Auge ein eigenes, teures Display benutzen, schraubt uns Sony ein einziges, 5,7 Zoll großes Panel vors Gesicht, das sich beide Augen teilen müssen.

Deshalb teilt sich auch die Auflösung von 1920x1080 durch zwei und fällt auf vergleichsweise pixelige 960x1080 pro Auge. Zum Vergleich: Oculus bietet 1080x1200. Dafür nutzt PlayStation VR sogenannte RGB-LEDs, das verhindert einen Fliegengittereffekt.

Das Display im Inneren der Brille ist 5,7 Zoll groß und hat eine Auflösung von 1920x1080. Das Display im Inneren der Brille ist 5,7 Zoll groß und hat eine Auflösung von 1920x1080.

Wer genau hinschaut, erkennt statt des flimmernden Rasters im Hintergrund eine zarte Textur wie von Pergamentpapier. Das ist angenehm für die Augen. Vorteilhaft ist auch, dass die Spiele mit mindestens 60 Hertz laufen müssen, das hilft gegen die berüchtigte VR-Krankheit (siehe Kasten). Auch wenn die Technik von PlayStation VR nicht der letzte Schrei ist, geht sie angesichts des Preises voll in Ordnung. Und das Wichtigste sind ohnehin - wie bei jeder neuen Konsolen-Hardware - die Spiele.

PlayStation VR: Alle Spiele-Kurztests in der Übersicht

PlayStation VR - Pro und Contra

Pro

Contra

leicht Aufzusetzen/Abzunehmen

geringe Auflösung

sehr gute Verarbeitung

viele zusätzliche Kabel

einfache Einrichtung

Fazit: PlayStation VR ist ein schönes Stück Hardware, das seinen Preis von 399 Euro wert ist.

PlayStation VR - Unboxing von Sonys Virtual Reality Headset Video starten 11:09 PlayStation VR - Unboxing von Sonys Virtual Reality Headset

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