Ich weiß noch, wie fasziniert ich im Jahr 2004 war, als ich mit Carl Johnson in GTA: San Andreas durch das virtuelle Kalifornien turnte. Die Größe der Spielwelt haute mich um, ganze drei riesige Städte und dazwischen ganze Landstriche, Berge, Flüsse und Seen! Damals konnte ich mir nicht vorstellen, wie es jemals ein Spiel schaffen sollte, noch größer zu sein oder zu wirken.
Ein paar Jahre später stolperte ich im Internet über ein Bild, das verschiedene Open-World-Welten im direkten Vergleich zeigte. Irgendjemand hatte die Ingame-Karten der einzelnen Spiele einfach übereinander gelegt, was die Dimensionen gut verdeutlichte. Und was musste, ich da sehen, San Andreas war mit umgerechnet 36 virtuellen Quadtratkilometern im Vergleich zu Far Cry 2, Burnout Paradise oder insbesondere auch Just Cause 2 geradezu winzig. Schon damals fragte ich mich, wie wir die Größe so einer Spielwelt überhaupt berechnen.
Für unsere Themenwoche und im Zuge der aktuellen Open World-Flut kam mir dieses Bild wieder in den Sinn und ich fragte mich, was denn die größten Open World-Spiele überhaupt sind - rein flächenmäßig. Bei der Recherche stieß ich allerdings schnell auf ein paar Probleme. Denn Entwickler oder Publisher geben so gut wie nie an, wie groß ihre Spielwelten GENAU sind, keine praktischen Quadratkilometerangaben, nichts. Das macht den Vergleich natürlich schwierig.
Die zwei Methoden
Also muss man wohl oder über selber ran oder schaut sich an, was spürsinnige Zocker für Methoden gefunden haben. Zwei Berechnungs-Methoden haben sich dabei besonders für mich herauskristallisiert. Zum einen ist da das "Einmal quer über die Map laufen und die Zeit stoppen" mittlerweile sehr populär. Bei Horizon: Zero Dawn kommen manche Youtuber auf Zeiten von knapp 20 Minuten, bei Zelda: Breath of the Wild gar auf 30.
Allerdings sind diese Vergleiche nicht wirklich belastbar, weil es extrem viele Variablen gibt. Ab welchem Punkt laufen wir los? Geht es von Nord nach Süd oder von Ost nach West? Wie schnell ist der Charakter? Gehen wir den direkten Weg, der womöglich von Hindernissen wie Bergen blockiert wird usw. Genaue Größenangaben lassen sich so also nicht erstellen.
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Die zweite Methode ist schon deutlich genauer. Wir legen einen bestimmten Wegpunkt in der Welt fest (z.B. 500 Meter), markieren ihn auf der Karte und rechnen diese Distanz nachträglich auf die gesamte Open World-Karte hoch. Bei Spielen, die die Distanz bis zu einem Punkt anzeigen, können wir zudem einen Wegpunkt auf die jeweils entgegengesetzte Seite der Karte setzen und dann einfach die Quadratkilometerzahl ausrechnen. Da die meisten Spielwelten aber keine perfekten Quadrate sind, sind auch diese Zahlen dann nicht zu 100% präzise.
Viele Variablen
Und auch abseits davon müssen viele Dinge beachtet werden. Zu True Crime: Streets of L.A. finden wir im Netz zum Beispiel Größenangaben von über 600 km², allerdings wird dabei verschwiegen, dass dort abseits der Straßen kaum etwas begehbar ist. Und No Man's Sky dürfte wahrscheinlich die bis dato größte Spielwelt haben, allerdings wird das Universum dort prozedural generiert, was eine Vermessung komplett unmöglich macht.
Ihr seht schon, es ist nicht wirklich trivial eine Top-Liste der größten Open World-Spiele zu erstellen, auch die Internetquellen widersprechen sich gerne. Deshalb steht in der Überschrift auch "wahrscheinlich", weil diese Titel in mehreren Quellen übereinstimmend genannt werden. Auf der nächsten Seite habe ich die zehn wahrscheinlich größten Konsolenspiele in einer Galerie aufgelistet - Online-MMOs oder prozedural generierte Spielwelten habe ich dabei ignoriert. Als Quellen habe ich dabei diverse Internetforen oder Auflistungen anderer Seiten herangezogen, zum Beispiel einen Bericht von whatculture.com, quora.com oder gamingbolt.
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