Um spannende Exklusiv-Spiele für die Xbox-Konsolen zu entwickeln, nimmt Microsoft sehr viel Geld in die Hand und probiert sich an dem einem oder anderen gewagten Projekt. Aber manches davon scheitert dennoch. Erinnert ihr euch noch an die Einstellung von Scalebound? Falls euch das noch in den Knochen sitzt, müsst Ihr nun stark sein: Ein anderes Spiel mit großem Potential wurde eingestellt. Es trägt den Namen Stormlands und es war der größte Deal, den Obsidian Entertainment je abgeschlossen hat. So groß, dass Publisher Microsoft sogar davon sprach, daraus eine IP mit mehreren Fortsetzungen zu machen.
Unsere Kollegen von Eurogamer haben Obsidian besucht und dabei mit Feargus Urquhart gesprochen. Er ist Miteigentümer und CEO des Studios und plaudert ein wenig aus dem Nähkästchen, was Stormlands betrifft. So wurde das mit dem Konzept des "Million-Man Raids" gepitcht. Es sollte möglich sein mit sehr, sehr vielen Spielern gleichzeitig gigantische Kreaturen zu bekämpfen, während der gesamte Kampf aus jeder einzelnen Spielperspektive aufgezeichnet und zur Bearbeitung in die Cloud hochgeladen werden würde. Jeder Spieler hätte am Ende ein personalisiertes Video als Zeugnis über die Teilnahme des gigantischen Raids erhalten.
Als wäre das nicht wild genug, hätte der Titel in einer Welt voller Stürme gespielt. Alles ist unstet. Gebäude und Felsen schweben in der Luft, am Horizont überall Blitze. Die Magie des Spielers hätte selbst Stürme ausgelöst.
Klingt doch interessant, oder? Trotzdem ist das Projekt gescheitert, denn laut Urquhart hat Microsoft den Pitch ein wenig zu wörtlich genommen. Dort hat man von einer gigantischen Revolution geträumt, die alles Dagewesene in den Schatten stellen würde. Bei Obsidian hingegen war man sich trotz aller Bemühungen der technischen Limitierungen bewusst. Urquhart erklärt, man habe Microsoft schlicht nicht anständig genug erklärt, wie die Realität aussah. Bevor man ein Meeting hätte vereinbaren können, das alles klären würde, kam eines Tages der Anruf mit der Ankündigung der Einstellung des Projekts. Das war zu der Zeit, als South Park: Der Stab der Wahrheit noch unter den Fittichen von THQ entstanden ist. Und dort sah es bekanntermaßen ebenso nicht allzu rosig aus.
Obsidian musste viele Leute entlassen, konnte sich schlussendlich aber noch retten und ist nun wieder auf Kurs. Stormlands wurde etwas umgestaltet und vielen anderen Publishern gepitcht, bis sich mit Paradox Interactive jemand gefunden hatte. Die aufwendige 3D-Engine wurde über Bord geworfen und stattdessen wurde eine isometrische Perspektive gewählt. Man erkennt es auf dem ersten Blick kaum wieder, aber aus Stormlands wurde auf diese Weise Tyranny, was der GameStar im Test sehr gut gefallen hat.
Mehr Details zu dieser Story findet Ihr bei dem Artikel unserer Kollegen von Eurogamer.
Hättet ihr Stormlands gern selbst gespielt, auch wenn es nicht ganz der Originalvision entsprach? Oder glaubt ihr, Microsoft hat das Projekt aus guten Gründen eingestellt?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.