Es ist eine unschöne Diskussion, die zwischen der Community von For Honor und den Entwicklern in den letzten Wochen immer wieder neu aufflammt. Schon kurz nach Release stießen sich einige lautstarke Spieler an der Entdeckung im Hauptmenü, dass nicht nur neun der 12 Helden erst mit der Ingame-Währung Stahl freigeschaltet werden müssen, sondern auch Emoticons, Exekution-Animationen und Kostüme hinter einer "Paywall" stecken.
Schnell wurden wütende Reddit-Postings geschrieben und verteilt, die allerdings unterschlagen, dass nach dem absolvierten Tutorial mehr als genug Stahl auf das Konto der Spieler wandert, um mit einem Schlag alle Krieger freizuschalten. Viel Sinn ergibt das allerdings nicht - und das ist auch einer der Gründe, warum nicht sofort alle Charaktere zur Verfügung stehen: Das Spielprinzip von For Honor funktioniert dann am besten, wenn die Spieler ihre Spielfigur, ihre Stärken und Schwächen genaustens kennen. Erst dann beginnt For Honor eigentlich so richtig Spaß zu machen.
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Wer nun also zum ersten Mal ins Hauptmenü des Spiels wandert, kann direkt mit drei freigeschalteten Charakteren loslegen, die für Einsteiger besonders gut geeignet sind, an die Spielmechaniken heranführen und so dem großen Frust vorbeugen. Doch diese Überlegungen hatten in der angespannten Gesprächsatmosphäre bereits keinen Platz mehr, in der verärgerte Spieler For Honor als Abzocke darzustellen versuchten. Und es dauerte nicht lange, bis der nächste Aufreger die Subreddits und Foren erreichte und der noch immer in den Köpfen vieler Spieler nachhallt.
Wie ein Spieler nun ausgerechnet hat, soll es 2,5 Jahre dauern, bis alle Inhalte des Spiels, von kosmetischen Erweiterungen, Ausrüstungsgegenständen bis hin zu Mood Effects und Charakteren freigeschaltet sind. "Und dafür habe ich 60 US-Dollar bezahlt?" fragt sich die Überschrift eines Subreddits, die auf einen Livestream-Ausschnitt verweist, in der zwei Ubisoft-Mitarbeiter auf die Kritik eingehen. Es sei nie der Plan gewesen, dass Spieler alle Inhalte freischalten - ganz ähnlich, wie auch niemand den Anspruch an ein Rollenspiel hat, hier alle Gegenstände, die es in der Spielwelt gibt, zu finden und einzusammeln.
Ein Ubisoft-Mitarbeiter meldete sich in dem Thread ergänzend zu Wort und bat um eine faire und respektvolle Beurteilung des Statements. Außerdem unterschlage der Video-Ausschnitt die Aussage, dass das Team jederzeit für ein offenes Gespräch zur Verfügung steht und Feedback aus der Community umsetzen wolle.
Doch diese Nachricht scheint in dem lautstarken Teil der Community schon nicht mehr anzukommen: Für den Vollpreis wollen Spieler sofort alle Inhalte des Spiels, die aber gar nicht im Mittelpunkt der Vision des Entwicklerteams stehen. For Honor ist eine taktische Duell-Simulation, in der es um das gegenseitige Messen der eigenen Fähigkeiten geht. Die kosmetischen Items sind eine Dreingabe, die den Levelaufstieg honorieren, nicht aber Grund dafür sein sollen, überhaupt erst das Spiel zu starten.
Wir beobachten weiterhin gespannt, wie sich Community und Entwickler wieder anzunähern versuchen und bitten euch darum, sowohl Statements der Entwickler, aber auch Kommentare aus der Community kritisch zu hinterfragen.
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