Seite 2: Fallout 3 im Test - Review für Xbox 360 und PlayStation 3

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Schöne, neue Welt

Im Gegensatz zu Fantasy-Rollenspielen wie The Elder Scrolls IV: Oblivion vom gleichen Entwickler Bethesda Softworks, erwartet euch in Fallout 3 keine traumhafte, grüne Welt: Hier ist alles verkommen, alles zerstört. Wo früher Waldstriche und Grasebenen die Landschaft prägten, herrscht nun ein Bild der Verwüstung. Zweihundert Jahre nach einem apokalyptischen Nuklearkrieg mit China ist von der Welt wie wir sie kennen kaum etwas übrig: Hoch aufragende Reste von Brücken stehen dienen mutierten Kreaturen als Unterschlupf, zerstörte Häuser warten auf ihren endgültigen Zerfall, degenerierte Gestalten treiben ihr Unwesen. Das ist der Grund, warum ihr so lange in "Vault 101" verharren musstet: Leben war hier draußen schlicht und ergreifend nicht möglich.

Stellt euch die Welt von Fallout 3 wie eine Mischung aus "Mad Max" und "Waterworld" -- nur ohne unverstrahltes Wasser: In diesem riesigen Ödland haben es sich die wenigen (mutierten) Überlebenden in provisorischen Behausungen gemütlich gemacht, manche Gruppierungen fristen hinter riesigen Mauern ihr Dasein, um vor marodierenden Verbrecherbanden und Mutantenbrut ihre Ruhe zu haben.
Dieser Stil zieht sich durch das komplette Spiel: Ihr werdet im Verlauf eurer knapp 50-stündigen Reise Orte wie Megaton besuchen -- eine kleine Stadt, die um eine nicht explodierte Atombombe herum errichtet wurde. Oder die Überreste von Washington DC: Das übel ramponierte Washington Monument ragt wie ein Mahnmal in den Himmel, die meisten Strassen sind unter Schutts begraben. Kein Wunder, dass ihr euch häufig unterirdisch fortbewegen müsst: Vereinzelte Tunnels wurden notdürftig geräumt, hier könnt ihr euch zum Beispiel in der ehemaligen Hauptstadt der Vereinigten Staaten zu den verschiedenen Stadtteilen durchboxen.

Die Welt von Fallout 3 ist riesig: Wer einmal vom südlichen Ende der Karte zum nördlichen Rand laufen will, ist über zwei Stunden unterwegs -- nicht zuletzt, weil ihr immer wieder Umwege wegen zerbombter Brücken oder radioaktiver Flüsse in Kauf nehmen müsst. Hier kommt der "PIP-Boy 3000" ins Spiel: Auf Knopfdruck findet ihr hier nicht nur alle relevanten Menüs, sondern auch eine Übersichtskarte. Auf dieser werden alle Orte, die ihr besucht habt, verzeichnet. Um Zeit zu sparen, könnt ihr euer nächstes Ziel einfach markieren und per Befehl in Windeseile teleportieren.

Die Scheiben des Feindes

Egal, ob Ödland, Städte, unterirdische Gänge oder Siedlungen: Überall auf der Welt lauern Gegner. Anfangs habt ihr es nur mit mutierten Hunden und Ratten zu tun, später stellen sich euch Ghule, Mutantenkrieger oder die "Raider", fiese Söldner, in den Weg. Klar, ihr könnt die Widersacher in den weitläufigen Arealen auch umgehen. Allzu häufig gibt es allerdings keine Fluchtmöglichkeit. Das ist aber auch gut so, denn mit jedem gewonnenen Kampf sammelt Ihr Erfahrungspunkte und die damit verbundene Verbesserung eures Charakters habt ihr relativ schnell dringend nötig.

Fallout 3 lässt euch hier die Wahl: Ihr könnt die Feinde entweder in Echtzeit aus der Ego-Perspektive beharken, oder euch auf das "V.A.T.S." verlassen. Dieses Kampfsystem lässt euch einzelne Körperpartien des Gegners gezielt angreifen - drückt ihr auf die rechte Schultertaste, friert der Bildschirm ein, ihr sucht euch die gewünschte Trefferzone aus. Abhängig von Charakterfähigkeit, Waffenzustand- und Präzision sowie Größe und Entfernung des Gegners zeigt euch das Spiel an, wie sicher ihr treffen werdet: Wollt ihr zum Beispiel einen kleinen Feind aus hundert Metern Entfernung aufs Korn nehmen, sinkt die Trefferwahrscheinlichkeit gewaltig, ein großer Gegner in unmittelbarer Nähe dagegen gibt ein todsicheres Ziel ab.

Wichtig beim Kampf sind die Aktionspunkte. Je nachdem, wie sich euer Charakter entwickelt, steigt auch die Anzahl der Angriffe, die ihr "pro Runde" ausführen könnt. In den meisten Fällen (und je nach Waffe) dürft ihr drei bis vier Aktionen anbringen, bevor sich die Punkte erst wieder aufladen müssen. Habt ihr eure Angriffe ausgewählt, bestätigt ihr die Eingabe per Knopfdruck, das Geschehen wird dann automatisch ausgeführt. In cool inszenierter Zeitlupe seht ihr, wie ihr euren Gegnern direkt in die Brustkorb schießt, sie am Arm verwundet oder per Treffer in den Kopf sofort unschädlich macht.
Im Praxistest hat sich das "V.A.T.S." als hervorragend erwiesen: Ohne jegliche Hektik zielt ihr hier, wählt abhängig von Größe und Entfernung eure gewünschten Körperpartien aus und seht dabei zu, wie euer Held die Arbeit verrichtet.

Wesentlich hektischer geht es beim Echtzeit-Kämpfen zu: Egal, ob Nahkampf oder Fernwaffe, ihr müsst richtig schnell ausweichen, um nicht selbst erwischt zu werden. Leider fällt das Zielen hier wesentlich schwerer -- oftmals wisst ihr nicht, weswegen ihr nicht getroffen habt: Schlechtes Zielen miese Waffe oder zu weit weg? Wir raten eindeutig zum "Zeitlupen-Kampf" per V.A.T.S.!
Übrigens: Sobald sich ein Feind in der Nähe befindet, wird dieser auf der Karte und einem kleinen Radar links unten im Bild angezeigt. Wer zum Beispiel keine Lust auf Kämpfe hat, kann versuchen, sich am Gegner vorbei zu schleichen. In vielen Fällen kommt ihr um eine Konfrontation aber nicht herum.

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