Eagle Flight im Test - Herr der VR-Lüfte

Im Test zu Ubisofts PlayStation-VR-Titel Eagle Flight rauschen wir als Adler durch Paris – und genießen dabei eines der tollsten, aber auch kürzesten Erlebnisse mit Sonys Virtual-Reality-Brille.

Eagle Flight - Im Himmel über Paris: Launch-Trailer zu Ubisofts Vogelspiel Video starten 1:15 Eagle Flight - Im Himmel über Paris: Launch-Trailer zu Ubisofts Vogelspiel

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Ich fliege, und es ist der Wahnsinn! Unter mir erstreckt sich eine fiktive, zerfallene Version von Paris, die von der Natur zurückerobert wurde: Pflanzen schlängeln sich um Häuserruinen, das Panthéon und den Eiffelturm. Überall stromern Tiere wie in einem Freiwildgehege durch die überwucherte Landschaft. Hier würde schon eine Sightseeing-Tour zu Fuß Laune machen, doch in Eagle Flight erkunde ich diese Idylle sogar aus der Luft - denn ich bin ein Adler.

PS4/Pro-Version
Wir haben Eagle Flight auf der PS4 Pro getestet und kurz auf der PS4 ausprobiert. Auf der PS4 gibt es teils starke Popups, vor allem bei schnellen Kopfbewegungen ploppen Objekte unschön auf. Aus diesem Grund werten wir die »normale Version« um zwei Punkte ab. Auf der PS4 Pro gibt es diese Probleme nicht, zudem sorgt die leicht bessere Kantenglättung für ein minimal ruhigeres Bild. PS4-Pro-Besitzer denken sich die Abwertung daher einfach weg.

Vom Küken zum Raubvogel

Obwohl zu Beginn des Spiels gerade erst als Adlerküken aus dem Ei geschlüpft, fliege ich schon bald mühelos durch enge Gassen, denn die ebenso intuitive wie präzise Kopfsteuerung ist schnell erlernt: Die Blickrichtung ist zugleich die Flugrichtung. Indem ich meine Birne zusätzlich neige, gelingen mir scharfe Kurven und sogar Kehrtwenden. Mit den R2/L2-Tasten des PS4-Controllers wird beschleunigt oder abgebremst - einfacher geht es nicht.

Im Laufe des Spiels schalte ich insgesamt 24 Storymissionen frei. Nach der Flugschule für Babyvögel lerne ich den Fischfang und wie ich mich gegen Feinde verteidige. Die dünne Rahmenhandlung wird zwar durch einen Tierdokumentations-mäßigen Sprecher charmant erzählt, doch spielerisch wiederholen sich die Aufträge schnell. Meist geht es darum, unter Zeitdruck durch Ringe zu fliegen - wenn ich die Mitte treffe, gibt's einen Geschwindigkeitsschub und somit die Aussicht auf eine neue Bestzeit. Diese Highscore-Jagden sind immerhin abwechslungsreich inszeniert. Wenn ich haarscharf durch Buswracks, Katakomben und entwurzelte Bäume fliege, ziehe ich unweigerlich den Kopf ein. Ein tolles Gefühl.

Dann gibt es noch Eskortmissionen und vor allem viele Kämpfe, denn häufig muss ich meine Familie vor Geiern, Krähen, Fledermäusen und Falken beschützen. Die Gefechte sind intensiv, zuweilen aber auch frustrierend, da jeder Treffer sofort zum »Du bist verunglückt«-Ableben führt. Dabei muss ich Luftfallen und Schallwellen ausweichen, gleichzeitig aber innerhalb der vorgegebenen Zeit alle Gegner mit einem Adlerschrei ausschalten und aufpassen, dass ich währenddessen nicht gegen die Fassade des Notre Dame klatsche. Dabei sollte jeder »Schuss« sitzen, weil der Schrei nach dem Abfeuern ein paar Sekunden zum Aufladen braucht. Gerade im letzten Spieldrittel zieht der Schwierigkeitsgrad außergewöhnlich stark an.


Übelkeit und Schwindel
Auf VR-Spiele reagiert jeder anders. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit und der schnellen Richtungswechsel birgt Eagle Flight jedoch ein mittleres Übelkeits-Potenzial. Wir empfehlen regelmäßige Pausen nach 30 bis 60 Minuten.

Fliegen als Entspannungsübung

Wer es entspannter mag, geht auf Entdeckertour und sammelt die in Paris versteckten Federn, die jedoch keinen spielerischen Vorteil bringen. Tatsächlich habe ich mich immer wieder dabei ertappt, zwischen den Missionen einfach nur über die Stadt zu rauschen und die Atmosphäre aufzusaugen. Das hat fast schon etwas Meditatives. Außerdem entdecke ich dabei immer wieder neue Überraschungen. Da fliege ich zwischen Flamingo-Beinen, Giraffen-Hälsen und Elefanten-Zähnen hindurch, erforsche ein umgestürztes Riesenrad und einen bruchgelandeten Satelliten.

Was ist ... Eagle Flight? - In diesem VR-Spiel sind wir ein Adler Video starten 9:26 Was ist ... Eagle Flight? - In diesem VR-Spiel sind wir ein Adler

Die Freude des Erkundens sowie die 19 Nebenmissionen trösten auch ein wenig über die kurze Story-Spielzeit von gerademal zwei bis drei Stunden hinweg. Die Enttäuschung über den mickrigen Multiplayer kann sie mir aber nicht nehmen. Es gibt nämlich nur einen 3-vs-3-Modus: Zwei Teams zanken sich in einer Capture-the-Flag-Variante um einen Tierkadaver, der schleunigst zum eigenen Nest gebracht werden muss. Ein äußerst kurzer Spaß, Ubisoft verschenkt hier massig Potenzial, zumal es weder ein Rangsystem noch Belohnungen oder gar einen Sprachchat für die Teamkommunikation gibt.

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