Seite 5: Das neue Wertungssystem - So werten GamePro und GameStar

Wertet ihr ältere Spiele nach dem aktuellen System neu?

Nein, unsere vorherigen Wertungen gelten weiterhin. Sie werden ja nicht automatisch falsch, nur weil wir jetzt ein neues System einführen. Weil sich an der 100er-Skala nichts ändert, sind die alten Wertungen auch weiterhin mit den neuen vergleichbar. Was wir allerdings nicht wollen, ist, alte Fehler für immer mitzuschleppen. Wenn eine alte Wertung nach unseren aktuellen Maßstäben nicht mehr vertretbar ist, dann werden wir sie ändern - so wie zuletzt bei Dragon Age 2.

Wir haben zahlreiche Wertungssysteme ausprobiert und verworfen. Das hier sind noch die harmloseren. Wir haben zahlreiche Wertungssysteme ausprobiert und verworfen. Das hier sind noch die harmloseren.

Wie bewertet ihr Fortsetzungen und Serien?

Wir halten uns nicht mehr sklavisch an die Wertungen von Vorgängern. Wenn beispielswiese ein FIFA 90 Punkte bekommen hat und der Nachfolger sich noch einen Ticken runder spielt - dann muss dieser Nachfolger trotzdem nicht automatisch ebenfalls eine 90 bekommen, wenn wir der Meinung sind, dass sich sonst zu wenig getan hat (Stichwort: »Vollpreis-Patch). Also zum Beispiel, wenn mal wieder die Spielmodi stagnieren. Wir halten nichts davon, die Wertungsspirale immer höher zu drehen, sondern klar zu sagen, welche Teile einer Serie wirklich Herausragendes leisten - und welche nicht.

Vergeben GameStar und GamePro jetzt immer dieselbe Wertung?

Nein, selbstverständlich nicht. Ein Spiel kann auf dem PC ja durchaus besser - oder schlechter - sein als auf den Konsolen, etwa wenn die Entwickler bei der Umsetzung für die anderen Plattformen die Steuerung oder die Technik verhunzen. Beispiel Risen 3: Der PC-Version haben wir 83 Punkte gegeben, der PS3-Fassung hingegen nur 70, weil sie unter Technikmacken litt. Das behalten wir natürlich bei.

Auch die Maßstäbe können sich je nach Plattform unterscheiden: Ein neues Spiel, das die technischen Möglichkeiten der Xbox One voll ausschöpft, kann auf dem PC trotzdem dezent veraltet aussehen. Und ein neues Action-Adventure kann auf dem PC der beste Genrevertreter seit Jahren sein, muss sich auf den Konsolen aber vielleicht mit plattformexklusiver und womöglich noch besserer Konkurrenz wie The Last of Us messen. Auch in Zukunft können sich die Wertungen von GameStar und GamePro daher voneinander unterscheiden.

GameStar und GamePro können Spielen nach wie vor unterschiedliche Wertungen geben. (Bild: Risen 3) GameStar und GamePro können Spielen nach wie vor unterschiedliche Wertungen geben. (Bild: Risen 3)

Was ist mit Plattformunterschieden zwischen den Konsolen?

Die sind uns (und unseren Lesern) natürlich nach wie vor sehr wichtig! Wenn sich die Versionen für unterschiedliche Plattformen spürbar unterscheiden, bekommen sie natürlich auch unterschiedliche Wertungen. Wenn es etwa auf der PS4 schwere Grafikfehler gibt, auf der Xbox One hingegen nicht, dann bekommt die Xbox-Fassung selbstverständlich die höhere Wertung. In einem Kasten im Artikel weisen wir zudem auf die Plattformunterschiede hin, selbst wenn sich die Wertung nicht unterscheiden sollte.

Wenn wir ein Spiel vor dem Release testen, kann es allerdings sein, dass uns nur die Fassung für eine einzelne Plattform vorliegt, weil uns der Publisher nur diese eine Version schicken konnte. Die Wertung für die anderen Plattformen liefern wir dann nach, falls es spürbare Unterschiede gibt und das Leserinteresse am Spiel hoch genug ist (Bitte kurz die Hand hoch: Wer hat Watch Dogs auf der Wii U gespielt?).

Reizt ihr die 100er-Skala jetzt mehr aus?

Wir behandeln die 100er-Skala so wie bisher, also wie fast alle anderen Magazine im internationalen Vergleich. Die Skala bleibt also gleich:

  • über 90 Punkte: Nur absolute Ausnahmeprogramme bekommen von uns diese Wertung. Solche seltenen Topspiele setzen die Messlatte für ihr jeweiliges Genre ein Stück nach oben und sind ein Muss für ambitionierte Spieler.
  • 80 bis 89 Punkte: Eine Wertung von 80 Punkten oder mehr kennzeichnet sehr gute Spiele, die ein Genre nahezu perfekt ausreizen. Auch Genre-Fremde können hier zugreifen, denn Aufmachung, Zugänglichkeit und Spielspaß genügen höchsten Ansprüchen.
  • 70 bis 79 Punkte: Im 70er-Bereich tummeln sich gute Spiele, die allerdings keine Genialitätspreise gewinnen. Hier finden Sie Neuauflagen bekannter Ideen oder Programme, die für Genre-Freunde zwar sehr ansprechend sind, themenfremde Spieler aber eher kalt lassen.
  • 60 bis 69 Punkte: 60er-Spiele sind überdurchschnittliche Programme, die für Freunde des jeweiligen Genres immer noch interessant sind. Trotz der soliden Machart verhindern einige Ungereimtheiten unbeschwerten Spielspaß.
  • 50 bis 59 Punkte: Bei 50ern handelt es sich um Durchschnittskost, deren positive und negative Aspekte sich die Waage halten. Fazit: mittelmäßig.
  • 30 bis 49 Punkte: Diese Spiele haben starke Schwächen und sind nur für überzeugte Sammler oder als Dreingaben bei Sales zu empfehlen.
  • 10 bis 29 Punkte: Hiermit warnen wir vor Finger-weg-Spielen: Selbst als Budgetware lohnen sich diese öden Rohrkrepierer kein bisschen.
  • unter 10 Punkten: Mit einer Wertung unter 10 Punkten gehört ein Programm definitiv und unwiderruflich zu den miesesten Spielen der Geschichte.

Ist das neue System in Stein gemeißelt?

Wir sind von unserem neuen Wertungssystem überzeugt, sonst hätten wir es nicht eingeführt. Allerdings wollen wir das System in Zukunft weiter optimieren und diskutieren darüber auch gerne mit unseren Lesern. Also her mit dem Feedback, egal ob per Mail an [email protected]@[email protected], im Forum oder mit Rauchzeichen. Wir freuen uns drauf!

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