Crash Bandicoot war das PlayStation-Maskottchen der 90er Jahre. Für mich verkörpert die Fratze des ausgeflippten Nasenbeutlers wie kein anderer Videospielheld die PS1-Ära. Die damaligen Jump&Runs gehören bis heute zu meinen Lieblingsspielen.
Umso mehr freue ich mich auf den 30. Juni 2017, denn dann kehrt die Serie als Remaster-Collection auf die PS4 zurück: Crash Bandicoot N. Sane Trilogy heißt das HD-Paket, in dem die ersten drei Crash-Abenteuer stecken, die mittlerweile alle knapp oder gar über 20 Jahre alt sind.
Vielleicht ist das Alter auch der Grund, warum viele Spieler zur Ankündigung 2016 so empört reagierten. Die Grafik sei weichgespült, der Charme verloren - ein vermeintlicher Schlag in die Magengegend für Nostalgiker. Nachdem ich die N. Sane Trilogy auf der PSX 2017 anspielen konnte, kann ich jedoch Entwarnung geben: Vicarious Visions hat die Hüpfspiele genau an den richtigen Stellen modernisiert.
So anspruchsvoll wie damals
Die dreigeteilte PSX-Demo enthielt drei Level: N. Sanity Beach, ein simples Schlauch-Areal im Strand-Design sowie das mit feindlichen Drohnen gespickte Fabrik-Level Heavy Machinery aus dem ersten Teil. Außerdem spielbar war Hang Eight aus Crash Bandicoot 2, in dem ich über Plattformen im Wasser hüpfe und sogar mit einem Jetski fahre.
Das erste, was mir beim Anspielen bewusst wurde: Damals waren Videospiele noch anspruchsvoller als heute, obwohl die Gegner lediglich herumlaufen oder -hüpfen. Die Schwierigkeit der Crash-Spiele liegt darin, den Feinden geschickt auszuweichen oder sie mit einer Wirbelattacke auszuschalten und nebenbei diverse Sprung- und Geschicklichkeitseinlagen zu meistern. Und die haben es in sich.
Vor allem im Fabrik-Level des Serienerstlings ging mir vor Anspannung die Pumpe, denn bei den Sprüngen über sich bewegende Plattformen oder mit heißen Rohren gespickten Fließbändern ist Timing gefragt. Falle ich in einen Abgrund oder berühre einen Gegner, beißt Crash sofort ins Gras und verliert ein Leben. Der Weg zu jedem Checkpoint war ein regelrechter Kampf und ich hörte mich selbst des Öfteren fluchen.
Aber genau so ist es richtig, weil es dem Original gerecht wird. Spielerisch haben die Entwickler gefühlt wenige bis gar keine Anpassungen vorgenommen. Damals wie heute gilt es, in einem Stück zum Level-Ende zu gelangen und nebenbei am besten noch Äpfel für zusätzliche Leben sowie diverse Collectibles einzusammeln. Das eher simple Spielprinzip funktioniert auch im Jahr 2017 hervorragend, zumal die Steuerung sowohl mit dem Digikreuz als auch dem linken Analogstick sehr präzise ist und das Spiel jederzeit absolut flüssig läuft.
Grafische Frischzellenkur
Die größte Neuerung der Remaster-Versionen ist die hübschere Grafik: Die Kulissen wirken plastischer und sind deutlich hübscher ausgeleuchtet. Zudem dürft ihr euch auf detaillierter Umgebungen freuen. Trotzdem schimmert unter der HD-Schminke immer wieder die Retro-Schönheit des Originals durch. Kenner der Originalspiele werden des Öfteren in Nostalgie schwelgen.
Das ist auch den nach wie vor ulkigen Animationen zu verdanken. Wenn Crash nach einem absolvierten Level tanzend Grimassen zieht, kann ich mir ein Schmunzeln nicht verbergen, obwohl ich finde, dass der Held im pixeligen Original noch etwas drolliger aus der Wäsche schaute.
Daher ist es schade, dass wir in der Remaster-Collection nicht zwischen der modernen und alten Grafik wechseln dürfen, wie es bei anderen Neuauflagen wie Grim Fandango Remastered der Fall ist. Das sollte euch aber nicht abschrecken: Crash Bandicoot N. Sane Trilogy fängt auch so wunderbar den Charme der Ur-Serie ein und sollte nicht nur auf der Wunschliste derer stehen, die schon damals Crash in ihr Herz geschlossen haben.
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