Ein neuer Charakter, Templer statt Assassine, und mehr Seeschlachten - man mag meinen, Assassin's Creed Rogue macht vieles anders als die Vorgänger. Doch weit gefehlt: Der neueste Streich spielt sich exakt wie Black Flag und sieht aus wie Assassin's Creed 3. Das ist jedoch nicht unbedingt schlecht, denn Rogue schließt als eine Art Best Of der genannten Teile nicht nur die Amerika-Trilogie, sondern auch die Serie für die Last-Gen-Konsolen würdig ab. Nur Neues darf man eben nicht erwarten.
Wir fahren zur See
Es ist neblig, die See rau, als einige hundert Meter vor uns Lichter auftauchen. Sie entpuppen sich als Feuerboote; kleine Schiffchen, die mit einem lodernden Feuer in unsere Richtung steuern, um uns abzufackeln, oder zumindest zu schaden. Vorboten für das, was nachkommt. Ein paar riesige Masten durchstoßen bereits die graue Suppe - die Franzosen!
Panik an Deck: Wir versuchen, so viele Feuerboote wie möglich zu versenken und uns eine Strategie für die französische Flotte zu überlegen. Die kleineren Boote zuerst, dann der Dreimaster. Wir feuern an allen Fronten auf die Schiffe, die geben es uns aus allen Rohren zurück. Ein atmosphärisches Effektfeuerwerk, das technisch beinahe alles aus den betagten Konsolen herausholt und uns wieder daran erinnert, warum wir schon in Assassin's Creed Black Flag so viel Spaß mit den Meerausflügen hatten.
Schiffsrüsten
Gut die Hälfte von Rogue verbringen wir auf der Morrigan, unserem Segelschiff. Damit gelangen wir nicht nur von Ort zu Ort, wir liefern uns auch Seeschlachten und erobern Forts vom Wasser aus. Auch Begleit- und Schleichmissionen gibt's. Das Schiff lässt sich wie in Black Flag immer weiter aufrüsten. Dafür benötigen wir allerdings Geld und Rohstoffe, die wir etwa als Treibgut im Wasser finden oder auf anderen Schiffen.
Wir montieren uns beispielsweise einen Eisbrecher an den Bug, um durch die Eisschichten des Nordatlantik zu gelangen, rammen damit aber auch feindliche Schiffe sehr effektiv zur Seite. Wir schaffen uns eine Puckle-Kanone an, eine Art Maschinengewehr, um gezielt auf kleinere Dinge wie gefährliche Eisbrocken oder die genannten Feuerboote zu schießen.
Und wir investieren in eine Vorrichtung, die auf Knopfdruck Öl ablässt und es in Brand setzt - eine undurchdringliche Feuerwand entsteht. Auch das Erscheinungsbild der Morrigan ändert sich mit der Zeit: Wir färben Segel ein, verstärken die Seiten und den Bug.
Im Vergleich zu Black Flag hat sich die Schiffssteuerung ein wenig gebessert: Die Morrigan lässt sich etwas genauer durch die teilweise engen Seewege manövrieren als die Jackdaw in Black Flag. Die Schwerfälligkeit des Schiffs ist allerdings nach wie vor zu spüren und das ist auch gut so. Negativ ins Gewicht fällt allerdings die Unübersichtlichkeit im Gefecht. Das Spiel schaltet nämlich bei Feindkontakt automatisch aus der schicken Third-Person-Ansicht der Reisegeschwindigkeit auf die Steuerruder-Kamera. Beim Manövrieren haben wir also immer ein paar Masten und Segel im Gesicht.
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