Pünktlich zum Start der gamescom 2017 gibt es nicht nur neue Trailer zum Meuchelmörder-Abenteuer Assassin's Creed: Origins, wir hatten außerdem die Chance, selbst dem alten Ägypten einen Besuch abzustatten und etwa eine Stunde mit Bayek und seiner neu vorgestellten Frau Aya zu verbringen.
Während unserer Zeit in Memphis haben wir nicht nur mehr über die in den Trailern gezeigten politischen Spannungen des antiken Ägyptens erfahren, sondern konnten außerdem einige interessante Parallelen zu anderen Videospielen entdecken, die Assassin's Creed: Origins vielleicht mit dem ein oder anderen Feature Pate standen.
Dark Souls
Das offensichtlichste Spiel, das wir in der Vergangenheit bereits häufiger erwähnt haben, ist Dark Souls. Im Vergleich zu den Vorgängern hat sich Assassin's Creed: Origins gerade in Sachen Kampfsystem stark verändert, erhält die Reihe mit dem neuesten Ableger quasi eine komplette Runderneuerung. Zwar sind typische Elemente wie die versteckte Klinge noch immer mit von der Partie, allerdings bedeutet ein Stealth-Angriff bekanntlich nicht mehr automatisch einen Instakill und auch ansonsten hat sich viel getan.
Kämpfe sind schwerer, schwieriger und wuchtiger und auch die verschiedenen Gegnertypen und Bosse stecken gerne mehr weg. Dabei wird Assassin's Creed: Origins natürlich nie so schwer wie es ein Dark Souls ist, dennoch drängt sich der Vergleich zum Action-RPG zwangsläufig auf, was unter anderem dem neuen Hitbox-System zu verdanken ist. Anstatt via Knopfdruck mit einem Gegner gepaart zu werden, nur um dann einen festgelegten Bewegungsablauf betrachten zu können, wird nun genau berechnet, welches Körperteil ein Schlag erwischt und wie viel Schaden er anrichtet. Dabei müssen wir uns nicht mehr zwangsläufig nur ein Opfer aussuchen, sondern können gleichzeitig mehreren Gegnern an den Kragen.
Passend dazu gibt es eine größere Auswahl an Waffen, die verschiedene Spielstile bedient. Besonders angeboten hat sich - neben einem Präzisionsbogen - während unserer Memphis-Session eine wuchtige Metallkeule, die Bayek unter vollem Körpereinsatz schwang. Dabei riss er gerne zwei oder drei angreifende Gegner gleichzeitig zu Boden, um sie dort zu Brei zu klopfen. Als wäre das nicht genug, endeten Finisher mit einem gezieltem Schlag ins Gemächt. Autsch.
Da haben nicht mal Krokodile eine Chance, auf die man im Übrigen vom Rücken eines Kameles aus hervorragend Jagd machen kann. Sogar mit einer gigantischen Keule.
Tomb Raider
Es ist ein bisschen naheliegend zu sagen, dass zwischen Assassin's Creed: Origins und Tomb Raider gewisse Parallelen existieren, schließlich spielte Lara Crofts viertes Abenteuer, Tomb Raider: The Last Revelation, ebenfalls in Ägypten. Davon abgesehen scheint sich Origins allerdings bei den aktuellen Tomb Raider-Spielen ein wenig Inspiration geholt zu haben.
Ähnlich wie in dem Action-Adventure von Crystal Dynamics finden wir auch in Ubisofts Action-RPG Umgebungsrätsel, die gerade aufgrund des antiken Settings sehr an Tomb Raider erinnern - selbst wenn knapp zweitausend Jahre zwischen Lara und Bayek liegen.
In unserer Hands-On-Session erklommen wir eine Pyramide bevor wir durch einen Eingang ins Innere klettern konnten. Dort warteten kleinere Umgebungsrätsel auf uns, die wir erst lösen mussten, bevor es weiter ging. Anders als in Tomb Raider oder der Uncharted-Reihe waren sie relativ einfach und beschränkten sich - zumindest an dieser Stelle des Spiels - auf die Verlagerung von Gewichten, um über bewegliche Plattformen an höher gelegene Punkte innerhalb der Pyramide zu kommen.
Jeder, der bereits das ein oder andere Abenteuer mit Lara Croft (oder Nathan Drake) bestanden hat, kennt die Rätsel, in denen wir schwere Gegenstände durch die Gegend schieben müssen, um neue Wege freizuschalten. Ob Assassin's Creed: Origins es bei diesen recht simplen Rätseln belässt oder im Stil von Tomb Raider noch tiefer in die Trickkiste greift, muss sich noch zeigen.
The Witcher 3, Skyrim & Fallout 4
Mittlerweile ist die vollkommen überladene Karte aus Assassin's Creed Unity berühmt-berüchtigt. Es sollte also niemanden wundern, dass sich der neueste Teil der Assassinen-Reihe von dieser Idee vollkommen verabschiedet hat. Statt auf eine überladene Map setzt Assassin's Creed: Origins mit einer Art Kompass im Stil von Fallout 4 auf Minimalismus - zumindest was diesen Punkt angeht. Natürlich gibt es noch immer Quest-Marker und Co, allerdings fallen diese viel subtiler aus als zuvor und überladen nicht eine zusammengestauchte Map am Bildschirmrand.
Das ist auch gut so, denn die schiere Größe von Assassin's Creed: Origins würde das zu einer echte Qual werden lassen. Anders als seine Vorgänger lässt uns Origins nicht nur eine Stadt, sondern ein komplettes Land erkunden - und das vollkommen ohne Ladezeiten. Zu Fuß, Boot oder auf dem Rücken eines Kamels oder Pferds (zum Beispiel einem seltenen Tier mit dem glorreichen Namen True Friend, für das unser Gold dann leider doch nicht gereicht hat) steht nichts dem Entdeckerdrang im Weg.
Wie groß das digitale Ägypten wirklich ausfällt, wurde uns erst bewusst, als wir mit dem Adler die Umgebung erkundeten, um interessante Missionsziele zu entdecken. Oder als wir auf eine Pyramide kletterten, um von oben den Blick schweifen zu lassen - ein wahrlich beeindruckender Ausblick, den wir nur empfehlen können!
Die Karte, die Ubisoft in Assassin's Creed: Origins präsentierte, ist massivund erinnert daher im ersten Moment gut und gerne an Rollenspiele wie Skyrim oder The Witcher 3. Aber nicht nur aufgrund seiner Größe lässt Origins Erinnerungen an die beiden Open-World-Sandbox-Giganten wach werden. Die Welt des neuesten Assassin's Creed-Titels scheint lebendig, sowohl Menschen als auch Tiere gehen simulierten Tagesabläufen nach und reagieren auf das, was wir tun. Während wir beispielsweise Jagd auf eine Herde von Antilopen machten, nahm ein Raubvogel das zum Anlass, eines der Tiere selbst zu reißen und uns die Arbeit abzunehmen.
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